Liebe Foris,
ich hoffe, hier Rat zu finden, denn langsam weiß ich mit meinem Hund nicht mehr weiter.
Wir haben in den letzten Wochen einen Tierärzte Marathon hinter uns gebracht. Ich bin um viele hunderte Euronen ärmer, aber so richtig weiß ich noch immer nicht, was dem Hund fehlt.
Ich bin auch zunehmend genervt, denn mir scheint es so, als würde jeder TA irgendwo "rumdoktern" und dem Hund geht's trotzdem nicht besser.
Aber der Reihe nach.
Die Ausgangslage: Ich habe eine 4 jährige DSH Hündin (seit 2 Jahren). Sie ist vorigen Herbst kastriert worden.
Das Problem mit ihr: Sie ist energielos, schläft viel, mag sich nicht wirklich viel bewegen, schon gar nicht schnell, sie ist auch ziemlich lustlos.
Sie spielt zwar mit anderen Hunden, aber nach ein paar Minuten im Galopp mag sie nicht mehr, hechelt und legt sich ins Wasser (nicht jetzt, sondern auch vor einigen Wochen/Monaten, wo es noch nicht so warm war).
Beim Spazierengehen geht sie oft ganz langsam hinter mir her, zumindest phasenweise. Dann irgendwann trabt sie aber wieder vor mir. Manchmal geht's "schlecht" los und nach 10 Minuten gehen wird sie schneller, oft geht sie aber auch flott los und wenn sie ihre Geschäfte erledigt hat, wird sie dann langsamer. In fremder Umgebung ist sie tendenziell agiler. Kommt aber mir kommt vor auf die Tagesverfassung drauf an.
Welche Untersuchungen wurden durchgeführt?
1. Was schon mal sicher ist: Sie hat Allergien gegen alles und jedes und kratzt sich viel, wir sind grad am Probieren was da hilft.
Aber ich denke, dass das mein kleinstes Problem ist.
2. Habe einen Bluttest machen lassen, die Throbozyten und das Albumin sind leicht erniedrig. Aber nichts, was für drei Tierärzte "schlimm" wäre...
3. Auch die Schilddrüse habe ich checken lassen. T4 1,4 (1-4), TSH 0,06 und fT4 0,9 (0,6-3,7). Laut drei TÄ hier passen diese Werte. Ich habe auch Fr. Dr. Wergowski kontaktiert (Telefonhotline) und sie sagte, sie würde das Herz checken lassen und wenn da alles passt, dann würde sie probeweise Tabletten geben. Zu dem Zeitpunkt war das mit der Hüfte aber noch nicht bekannt... (dazu komme ich später).
4. Weil es mir keine Ruhe ließ, ließ ich das Blut auch noch auf die Zeckenkrankheiten testen. Da kamen Antikörper gegen Anaplasmen raus (1:400). Meine Tierärztin hat zwei Mal mit dem Labor telefoniert, aber da meinte man, dass das nicht behandlungswürdig, da zu niedrig sei.
In der Tierklinik, die ich wegen des Herzultraschalls aufsuchte, meinte die TÄ, dass die Labors da viel Ahnung haben und wenn die sagen, das passt, dann glaubt sie das auch. Hmm
5. Ich war dann also beim Herzultraschall. Alles in ordnung, Gott sei Dank. Aaaaber als ich dort war, fiel der TA dann gleich mal ihr komischer Gang auf und der Spezialist für Orthopädie hat dann zum Röntgen geraten.
Wirbelsäule ist ok, Knie auch, aber die linke Hüfte ist wohl kaputt (HD und Arthrose
)
Dass mein Hund keine perfekten Hüften hat, hat mir die Züchterin bereits gesagt, aber dass es so schlimm ist, eben nicht. Ich will da jetzt auch gar nicht drüber nachdenken, jetzt ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen.
Leider war in der Tierklinik viel Betrieb, ich war nicht sehr zufrieden, das passierte irgendwie alles zwischen Tür und Angel.
Ich kann auch gar nicht sagen, wie schwer die HD nun tatsächlich ist. Fakt ist, beim Rötgen wollte der Hund die Beine nicht wirklich strecken lassen (wobei ich persönlich nicht weiß, inwieweit da ihre absolute Tierarzt und Festhaltepanik reinspielt, die strampelt und jault ja schon bevor irgendwas passiert).
Man hätte den Hund sedieren müssen, um ein gescheites Bild machen zu können. Hab ich aber abgelehnt, denn was soll ich mit einem schönen Bild von der kaputten Hüfte? Ich weiß ja nun eh, dass es so ist.
Jetzt im Nachhinein betrachtet fällt mir auch auf, dass der Hund links komisch geht. Sie mag auch nicht lange stehen und legt oder setzt sich bald hin.
Der Tierarzt in der Klinik hat mir dann mitgeteilt, dass es vier Möglichkeiten der Behandlung gäbe:
1.) Schmerzmittel geben
2.) Goldimplantat
3.) Künstliches Hüftgelenk
4.) Gelenk (?) abschneiden. Hund gehe dann komisch, weil das nur mehr von den Muskeln gehalten wird. Das empfiehlt er mir jetzt aber noch nicht.
Ich habe dann Rimadyl mitbekommen. Das gebe ich ihr jetzt seit einer Woche, ABER ich merke absolut keinen Unterschied.
Was heißt das jetzt??? Hat der Hund so große Schmerzen, dass die Tabletten auch nicht helfen?
Oder heißt das eher, dass sie doch noch was anderes auch hat?
Ich mein, es soll ja so Fälle geben, wo laut Röntgenbild alles ganz schlimm aussieht aber der Hund eigentlich recht beschwerdefrei ist?
Oder erwarte ich mir von den Scherzmitteln zu viel? Aber so einen ganz kleinen Unterschied müsste man doch irgendwie sehen oder nicht?
Ich weiß nun nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Als der TA mir die vier Möglichkeiten aufzählte, gefiel mir die Goldsache recht gut...aber jetzt stell ich mir die Frage, ob das überhaupt was bringt, denn wenn die Schmerzmittel nicht helfen warum sollte dann das helfen?
Welche Möglichkeiten gibt es denn sonst noch? Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Der TA riet ja zum künstlichen Hüftgelenk, aber erstens ist das sauteuer und zweitens habe ich da echt arge Bedenken. Denn wenn da was schief geht, kann man das ja nicht mehr rückgängig machen.
Ich bin derzeit echt dezent überfordert. Ich möchte dem Hund so gern helfen, dass er wieder fröhlich wird...aber keine Ahnung wie das gehen soll und ob das überhaupt noch möglich ist.
Sie ist doch noch so jung.
Verzweifelte Grüße