Oh, oh,
besser schnell wieder runterkommen vom Zuckerschock.
Ich denke nicht dass man das Wesen eines Welpen schon abschließend beurteilen kann, und als Laiiin/Laie schon gar nicht.
Hütehunde und ihre Mixe sind ein anderer Schnack als Jagdhunde. Und "mit aufgewachsen" ist gut, bereitet einen auch nicht wirklich aufs Selbsthundhaben vor. Ich bin mit Jagdhunden aufgewachsen, habe jetzt einen Hütehund und meine Fresse, war das anstrengend, bis ich verstanden habe, wie die ticken. Nämlich völlig anders als Jagdhunde.
Gerade für das, was ihr vor habt: soll überall mit hin sind diese Hunde aus meiner Sicht nicht gut geeignet. Hütehunde sind sehr sensibel und sehr reizoffen. Das klingt ja erstmal nett, v.a. "sensibel" (wer will schon einem dummen Holzklotz als Hund), hat aber zur Folge, dass sie auch schnell überfordert sind. Da ist nix mit "überall hin mit". Ein wilder Mix wohlmöglich noch weniger.
Das ist keine gute Idee. Dazu haben ja die anderen schon was geschrieben. Nicht nur gesundheitlich, sondern auch und vor allem vom Wesen her kann da einiges auf euch zu kommen, wenn sich die Rasseeigenschaften der verpaarten Hunde gegenseitig ind ie Quere kommen. Die Genetik ist da sehr stark, das unterschätzt man.
Ich denke, dein schlaues Unterbewußtes will dich - zu Recht - warnen. Geht das doch langsamer an. Überlegt noch mal, wie das Leben mit dem Wauz aussehen soll. Informiert euch, z.B. hier, welche Rasse das leisten kann, was ihr braucht und was zu euch passt und sucht eich dann einen richtigen Züchter. Man kann die Rassezucht durchaus auch kritisch sehen, finde ich (das Thema würde den Rahmen deiner Frage sprengen). Das heißt aber nicht, dass ungeplante Verpaarungen die bessere Alternative sind.
Und dieser Blick zum "Papa" was soll der aussagen? Ist das nicht etwas vermenschlicht?!
Kennt der Hund Autofahren, öffentliche Verkehrsmittel, verschiedene Untergründe, viele verschieden aussehende Hunde, andere Tierarten, fremde Menschen verschiedener Form und Farbe, Geräusche etc. etc.? Das würde ich so unter "Sozialisierung" verstehen.
Vielleicht könnte dein Einstieg ins Thema Hund ja auch sanfter verlaufen. Über einen Gassihund vom Tierheim zum Beispiel.
Ihr seid für den Hund sein Leben lang verantwortlich. Für euch ist ein Hund nur ein Lebensabschnittsbegleiter - er aber ist (im besten Fall) sein ganzes Leben bei euch. Ihr seid sozusagen seine Welt. Und deshalb müsst ihr ihm dieses Leben so gut wie möglich machen: hundegerecht, abwechslungsreich, zu ihm und seinem Charakter passend. Das ist eine Aufgabe, die sehr schwer wird, wenn man sich einen Hund aussucht, dessen Veranlagung nicht zum Leben der Menschen passt. Man kann Hunde nämlich, auch wenn sie gut erzogen sind (und das macht Arbeit), nicht so hinbiegen, wie man sie braucht. Das ist die schon oben angesprochene Macht der Gene.
Ich hätte zum Beispiel oft gerne einen Hund, für den es einfacher ist, durch einen großen Bahnhof zu laufen oder bei dem ich nicht quasi jede Minute schauen muss: ist das jetzt wieder too much, oder den ich einfach mal ohne viel nachzudenken "mitnehmen" kann. Das wird Vicky aber nie sein! Sie ist einfach so, dass sie sehr stark auf Außenreize reagiert und diese sie schnell stressen. Ich hab mich drauf eingestellt und wir kommen sehr gut klar inzwischen und ich denke, ihr gehts gut bei mir - aber mein Leben hat sich dadurch sehr umgekrempelt. Ich hab mich dem Hund angepasst, weil ich den Hund ja nicht ändern kann in seiner Grundveranlagung.
Also, es ist wichtig, den passenden Hund zu haben. Und diese "Passung" ist nicht die lustige Fellfarbe und die süße rosane Welpenzunge, sondern das Wesen. Das wiederum stark von der genetischen Ausstattung und auch von der Aufzucht abhängt. Deswegen gut bedacht sein will. Hundespontankauf ist keine gute Idee, wenn man wenig bis gar keine Ahnung hat.