"...danach ein paar Knochen zum Zähneputzen"
...ähm....wer kriegt die - du oder der Hund...?
"...danach ein paar Knochen zum Zähneputzen"
...ähm....wer kriegt die - du oder der Hund...?
Ja - allerdings mach' ich mir da weniger theoretische als praktische Gedanken: Ich selbst mag das ganze Fix & Fertig-Zeug schlicht nicht und hasse vor allem diesen pelzigen Glutamat-Geschmack im Menschen-Fertigfutter. So bin ich ganz automatisch beim Frisch-Kochen für uns gelandet, was ich auch nicht groß aufwendig finde - und da futtert der Hund dann gleich mit. Für den kauf ich manche Fleischsorten wie Pansen und ein paar Zusätze extra, der Rest stammt einfach aus der Küche.
Wenn du deinen Freund nicht zum Umdenken bewegt bekommst (und ich glaub dir unbesehen, daß das superschwer ist, wenn ihn das chaotische Verhalten seiner Hunde nicht mal selbst stört), sieh bloß zu, daß du Tiffy möglichst nicht mehr solchen Situationen aussetzt - das könnte Folgen haben, die irgendwann kaum noch zu reaparieren sind. Nicht nur körperlich, sondern vor allem in ihrem Verhalten gegenüber anderen Hunden.
Ich kenne solche chaotischen Dreier-Konstellationen ungewollt gut, da meine kleine Parson Russell- Hündin einen Hunde-Freundeskreis hat wie ein geselliger Teenie, fast alle beträchtlich größer als sie. Wenn dann zwei große Rüpel spielerisch-trampelig auf einen weitaus Kleineren losgehen, gibt's zwei Möglichkeiten: entweder der Kleine reagiert defensiv und versucht in Deckung zu gehen (wie meine Hündin es meist tut), oder er beginnt sozusagen in vorbeugender Selbstverteidigung immer aggressiver mitzuhalten und putscht sich dabei auf bis zum Geht-nicht-mehr, so wie Tiffy.
Das ist einmal saugefährlich, weil das Chaos irgendwann in einer hemmungslosen Beißerei enden wird, und zum anderen, weil Tiffy lernt, daß sie gegen die überlegenen, wahscheinlich auch körperlich trampeligen Großen nur noch auf diese überdrehte Tour bestehen kann. Das heißt, sie "spielt" immer schneller aggressiv, bis sie sich kaum noch kontrollieren kann - und schon steckt ihr in einem Teufelskreis.
Ich fürchte, das erlebt ihr da gerade, und wenn du da nicht energisch einschreitest, wird Tiffy am Ende die Rechnung zahlen müssen, mit Verletzungen oder zumindest mit einem immer mehr verkorksten Sozialverhalten gegenüber Größeren - was wiederum sie selbst in Gefahr bringt.
Mein Hund käme mit den Großen schlicht nicht mehr zusammen, bis deren Besitzer mitzieht und hilft, das Chaos zu ordnen - die Situation wäre mir einfach viel zu explosiv und viel zu gefährlich für Tiffy.
Wenn du den Hovawart verstehen möchtest: Das ist ein Hund mit einem angezüchteten, also in diesem Fall erstmal erwünschten, sehr starken Territorial- und Schutzverhalten. Und sein Territorium ist überall da, wo er spazierengeht. Hier findest du jede Menge sehr gute Infos:
http://www.hovawart-info.de/hovawart.htm#Wesen
PS: Den Worst Case habt ihr da sicher nicht erlebt, nur ein kleines, sozusagen "normales" Gerüpel...
Wenn er mit Knochen klarkommt: Lammrippen!
Klar, da gibt's sicher ganz verschiedene Problematiken, aber da bei meiner Hündin zunächst auch Verdacht auf Cushing bestand, erinnert mich diese Geschichte schon ein bißchen daran.
Übrigens hatten wir das entgegengesetzte Problem wie bei Pepper: Ich hab der armen Hündin, die zusätzlich auch noch einen empfindlichen Magen hatte und nur sehr wenig vertrug, das Futter tatsächlich auf der Briefwage abgewogen, und trotzdem war sie kaum bei Figur zu halten. Auf dem Foto ist sie zehn und schon fast zwei Jahre sehr krank - aber ihre Lebensfreude hat das auch nicht groß beeinträchtigt.
Bei uns hat das auch neun Jahre geklappt, allerdings stand die Hündin absolut nicht auf den Rüden (ihren Sohn) und verdrosch den gnadenlos, wenn er ihr zu nahe kam. Insofern ließen sie sich ohne viel Theater zeitweise räumlich trennen. Geheult hat der Rüde nachts allerdings trotzdem gern mal, aber alles in allem war's nicht besonders problematisch.
Ich möchte das jetzt nicht kleinreden, ich weiß ja selbst, wie groß der Schreck bei so einer Diagnose ist - aber deine Hündin kann durchaus noch eine längere gute Zeit haben.
Meine damals achtjährige JR-Hündin bekam nach der Kastration eine schwere Stoffwechselkrankheit, SARDS, zu der bei ihr auch ein jenseits von gut und böse entgleister Fettstoffwechsel gehörte. Trotzdem hat sie sich, mit selbstgekochter Leberdiät (hauptsächlich gekochte Hirseflocken, hochwertiges mageres Fleisch und eine Ergänzung mit Caniconcept Senior, weil das den Leberschaden-Eisenmangel besonders gut ausgleicht), gegeben in mindestens drei kleinen Mahlzeiten am Tag und mit Mariendistel zusätzlich, wieder gut stabilisiert. Sie war beschwerdefrei, munter und hatte auch wieder unauffällige Blutwerte, natürlich weiter erhöhte Leberwerte, aber nichts Dramatisches mehr. Gestorben ist sie zwei Jahre später an einem rasant wachsenden Tumor, mit dem diese Krankheit oft endet - aber trotzdem war sie bis wenige Tage vor ihrem Tod noch munter und hat sich insgesamt erstaunlich gut gehalten.
Wenn deine Hündin also jetzt ein Leberproblem hat, muß das erstmal noch lange nicht heißen ,daß sie bald stirbt - wir drücken euch jedenfalls Daumen und Pfoten, daß du sie gut auf eine Diät eingestellt bekommst und die Leber sich erholt.
Das ist ja wirklich eine Sch***-Situation - nimm dir bloß erstmal die Zeit, selbst mit der Diagnose klarzukommen und brich jetzt keine Hunde-Entscheidungen übers Knie. Im ersten Schreck sieht vieles so viel schlimmer aus, als es später in der Praxis dann wird.
Ich würde auch versuchen, für die Hunde während der OP/Reha-Zeit erstmal eine (professionelle?) stundenweise Betreuung zu finden. Dann kannst du dich ohne Druck erstmal auf dich selbst konzentrieren und siehst, wie sie darauf reagieren.
Was später wird, wirst du einfach auf dich zukommen lassen müssen aber ich würde da nicht zu schwarz sehen: Hunde sind genau deshalb Hunde geworden ,weil sie so enorm anpassungsfähig sind. Die Wahrscheinlichkeit ist also sehr hoch, daß ihr später zusammen etwas findet, was euch allen Spaß macht und dich körperlich nicht überfordert.
Und falls du sie langfristig teilweise fremdbetreuen lassen müßtest, wäre auch das für die Hunde sicher ein geringeres Problem als für dich selbst. Ich habe früher sowohl Hunde gehütet, zeitweise so, daß sie mehr mit mir zusammen unternahmen als mit ihren gerade intensiv studierenden Besitzern, als auch meinen Hund krankheitshalber weitgehend meiner Familie anvertraut. Für diese Hunde war das Hin - und Herwechseln absolut kein Problem - die wußten, wohin sie gehörten und nahmen die Fremdbetreuung eher als willkommenes zusätzliches Angebot.
Insofern: Versuch jetzt erstmal, dir Zeit für dich zu organisieren und krieg keine Panik wegen der Hunde. Die werden sich veränderten Umständen vermutlich bestens anpassen, wenn nur die Basis stimmt - und alles Gute für dich!
Null Problem, wirklich. Meine erste Hündin hatte auch nach dem Umzug zu mir weiter täglich Kontakt zu ihren Eltern, weil ich mit denen spazierenging, wir haben uns die Hunde hin- und hergehütet, und oft war noch eine Wurfschwester mit von der Partie. Das hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht, aber jeder Hund wußte auch, zu wem er gehörte - also absolut keine Bindungsprobleme.
Viel Spaß für euch alle - genießt das Familientreffen!