Beiträge von terriers4me

    ohgottogott - wie gut, daß es gut gegangen ist!!!

    Gestarrt hat das Schwein vermutlich, weil die Viecher so extrem kurzsichtig sind - aber daß so ein Brocken jetzt, mitten in Paarungszeit, durchaus auf Krawall gebürstet sein kann, kann man sich schon vorstellen...*schluck*

    Hier gibt's Sauen zwar massenhaft, aber gottseidank sind sie noch sehr menschenscheu. Insofern hab ich sie beim Dicht-Vorbeigehen zwar oft gerochen, aber lange nicht gesehen.

    Bis zu diesem nieseligen Junimorgen, als zwei wirklich beeindruckende Bachen und mindestens ein Dutzend Ferkel etwa eine Straßenbreite vor uns aus dem Raps latschten, langsam die Feldstraße überquerten und im Wald verschwanden.

    Und ich stand da mit einem blinden (!) Hund, zum Glück kurz vorher angeleint, und hab mich vor Überraschung absolut nicht gerührt. Der Hund auch nicht, der hatte gerade anderswo Mäuse in der Nase und stand starr.

    Scheint das Richtige gewesen zu sein. Hund & ich hatten beide braunes Regenzeug an, der Wind stand weg von uns - und die Schweine haben uns offenbar überhaupt nicht registriert. Die haben sich in aller säuischen Seelenruhe weiter unterhalten, das Gemurmel und Gegrunze war ebenso deutlich zu hören wie das Sandknirschen unter den Hufen.

    War in dem Moment ein faszinierendes Erlebnis und in keiner Weise erschreckend, weil die Tiere so entspannt waren. Daß das eigentlich die Begegnung aller Alpträume war, ist mir erst hinterher richtig aufgegangen....dann nämlich, als mein Bruder meinte, die Ferkel hätten bestimmt alle gefragt: "Mami, darf ich....? Darf ich....?"

    @ Chris,

    nur so am Rande: in der Pferde-Szene wimmelt es ja bekanntlich von Möchtegern-Gurus, und so hab ich inzwischen auch einige Besitzer erlebt, die ihren "zum Pferdeflüsterer an einem Nachmittag"-Kurs eifrig in die Praxis umsetzen wollten.

    Mein Eindruck war dabei, daß die Warmblütigeren unter den Rössern tatsächlich eher zu Reaktionen geneigt waren (manchmal hatte ich echt das Gefühl, die hatten Mitleid mit ihrem Menschen...) Die meisten Ponys aber haben auf jede "Einladung" nur mit diesem kühlen "Kasper du mal weiter!"-Blick reagiert - das war teilweise schon saukomisch....

    Wenn du sowas aber kannst, macht es dir oft auch das Hunde-Leben beträchlich einfacher - wenn aber nicht, zeigt der Hund es dir ebenso erbarmunglos deutlich wie ein Pferd vom "Verdauungstyp"...

    Anja,
    der Meinung bin ich auch - und wenn diese Nervensäge mein Terrier gewesen wäre, hätte der vom Großen gern die verdiente Tracht kassieren können. Ich hätte das als völlig legitime Reaktion des Großen angesehen, der Terrier sicher auch. Es hätte vermutlich keinen Kratzer gegeben, nur viel Gebrüll - und damit wär's für alle erledigt gewesen. No hard feelings, und der Terrier hätte vielleicht sogar was gelernt?

    Was übrigens den brititschen - Manchmal- Gentleman angeht: Ich glaube, das kann auch sehr geschlechtsabhängig sein. Ich hab - wohlweislich - Terrierhündinnen, und da hat's tatsächlich in vielen, vielen Jahren mit vielen, vielen Hunde noch kein größeres Problem gegeben. Ich hab die Kleine letzes Jahr ein paarmal deutlich von ihren noch kleineren "Jagdopfern" abgepflückt und runtergekühlt, und inzwischen hört sie - oh Wunder! - tatsächlich auf "Vorsicht!"

    Daß das bei Rüden ganz anders aussehen kann, weiß ich natürlich auch - aber wieder: daß ein erwachsener Rüde Fremde nicht mag, finde ich normal und legitim. Muß er auch nicht. Benehmen muß er sich allerdings schon, auch und gerade als Terrier. Du hast ja sicher auch bei Eddie Chapman nachgelesen, für WIE wichtig er das hält und wie drastisch er das in der Gruppe notfalls duchsetzt. Aber das mach mal irgendjemandem im Stadtwald klar, der sich doch bloß einen sooo süüüßen Welpen gekauft hat...

    Ich schließ mich Fantasmita da auch nochmal an. Das ist doch mal eine wirklich verblüffende Aktion - und zeigt mal wieder, wie schnell Hund die richtigen Schlüsse ziehen kann, wenn er punktgenau merkt, daß unerwünscht wirklich unerwünscht und eben nicht nicht nur eine vage Diskussionsgrundlage ist!

    Rather ripped: Wenn du Maja jetzt eine Woche ignorierst, WAS soll sie denn da in Bezug auf den Rückruf schlußfolgern?
    Ganz ehrlich, sowas fände ich überdies für so ein Kontakttier wie einen Hund auch viel, viel grausamer als einen kurzen Knall zur rechten Zeit, nach dem dann alles wieder gut ist. Meinen Hund würde langes Ignorieren vermutlich eher dazu bewegen, schleunigst zu Artgenossen durchzustarten - die verhalten sich wenigstens auf eine Weise, die er verstehen kann!

    Ich würde das, was du von Maja beschreibst, also dieses Dich-taxieren und dann sozusagen achselzuckend ihrer Wege gehen, ganz klar auch als Machtprobe sehen, und ich würde versuchen, die auch genau da zu gewinnen ,wo sie sie stattfinden läßt. Sprich: Den Moment abpassen, wo sie diese Durchstarterei mal schön dicht bei mir versucht, und dann flöge was...siehe obere Postings.

    Ich habe einfach immer wieder die Erfahrung gemacht, daß es der einfachste Weg ist, auf Unerwünschtes möglichst punktgenau, schnell und konsequent damit zu reagieren, daß ich dem Hund unmißerständlich wissen lasse, daß GENAU DIES jetzt unerwünscht war. Nicht er selbst - das wäre eher der Eindruck, den ewiges Ignorieren überbringen würde - sondern nur diese eine Aktion.

    Daß dabei die Alternativen parallel möglichst verlockend gemacht werden, versteht sich von selbst. Aber die meisten Hunde, vor allem die Klügeren, möchten einfach irgendwann mal wissen, was eigentlich passiert, wenn sie dich jetzt mal ignorieren. Daß sowas unangenehme Folgen haben kann, mache ich ihnen notfalls deutlich klar. Das ist wirklich nur erstaunlich selten nötig.

    Und jetzt geb ich dir noch einen ganz banalen Rat, verzeih, wenn er zu banal ist: Wenn du was von deinem Hund verlangst, mußt du SICHER sein, daß du das auch möchtest (und notfalls durchsetzen wirst/kannst). Also nicht dieses zweifelnde: "Sch***, schon wieder ein Hund, jetzt krieg ich sie ja wieder nicht.", sondern eher: "Maja, hier ran - und zwar pronto, oder ich hol dich!" - dann kommst du auch viel überzeugender über. Wenn du das nicht schaffst, also nicht klar hinter dem stehst, was du willst, werden auch alle Tricks wenig nützen - Hunde haben da leider SEHR feine Antennen!

    Wenn Maja dich sogar ansieht und dann losstartet, ist das ja ein deutliches: "Ich hab zwar verstanden, aber da ich weiß, du kannst mich gerade nicht erreichen, kannst du mich jetzt mal!"

    Damit hast du immerhin "den" Moment, in dem etwas Unerwartetes passieren sollte: den nächsten, den, in dem sie sich abdreht und startet. Ich glaube, wenn mein erwachsener Hund da so dreist wäre, hätte ich nicht mal ein Problem damit, wenn ich ihn dabei am Hintern erwischen würde...

    Aber bevor ich hier als Tierquäler überkomme: So ist das natürlich nicht gemeint. Es geht wirklich darum, die Aktion des Hundes über diese Irritation abzubrechen, die Aufmerksamkeit zu bekommen und die sofort auszunutzen - also das vertraute, verfestigte Muster "ich bin frei - ich kann konsequenzlos abhauen" zu knacken.

    Vielleicht findest wirklich am besten jemanden, der dir das mal zeigt, wenn du dich da selbst nicht drantraust. Wie gesagt: Es geht nicht ums Schmerzzufügen, sondern ums Verblüffen, um etwas das der Hund absolut nicht erwartet hat. Wobei er übrigens auch sehr schnell lernt, daß Schleppleine ab nicht etwa automatisch heißt: Ich bin unerreichbar, also...

    Ich wünsch euch jedenfalls viel Erfolg beim Trainieren und als Resultat möglichst viel leinenlose Freiheit!

    Ich wiederhol mal meine Antwort aus dem anderen Abruf-Ignorieren-Thread: Brennt mir Jungterrier durch, gehör ich auch zu der Fraktion Abholen - (wenn pubertierendem Hund da nach Fangenspielen zumute war, flog auch schon mal die Leine - war aber nur ganz selten nötig) - Absichern - Weg. Inzwischen kommt sie mir bei solchen Gelegenheiten auch fast immer schleunigst entgegen, sobald sie sieht, daß ich's ernst meine. Das honoriere ich dann damit, daß sie leinenlos mitkommen darf.

    Natürlich ist eine Entschuldigung fällig, wenn sie Fremde belästigt hat. War's ein vertrauter Kumpel, mit dem sie eigentlich spielen darf, muß sie noch einen Moment frei eng neben mir gehen. Hat das geklappt -Freigabe.

    Und ich mach mir währenddessen klar, daß dieses Fauxpas meine Schuld war, und nur meine allein. Bin ich nämlich konzentriert beim Hund und sehe die Entgegenkommer zuerst, kann ich sie inzwischen in fast jedem Fall auf Ruf absitzen und auf meine Entscheidung warten lassen. Also muß ICH das nächste Mal verdammtnochmal besser aufpassen!

    Abrufen ist wirklich das eine und erste, was ich mit meinen Welpen von Tag 1 an übe und von meinen Hunden VERLANGE. Da versteh ich echt keinen Spaß, weil's so lebenswichtig sein kann, und wenn das Leckerchen nicht reicht, kriegt der Hund auch im Moment des Durchstartens deutlich unangenehme Konseqenzen zu spüren. Ist er erst in Bewegung, ist's zu spät - da hilft bleibt nur noch hin und abholen - siehe oben

    In dem Fall, den du schilderst, fremder Hund in Entfernung gesichtet, du hast deine beide Hunde zu dir gerufen und Maja startet durch, würde ich ihr genau diesen Start damit unterbrechen, daß ich ihr mit einem "HEY" die Leine (oder sogar eine Wurfkette) vor die Füße pfeffere und mir damit ihre Aufmerksamkeit deutlich zurückhole. Fürs irritiere Stoppen, Bogenlaufen oder Dich-Ansehen, kurz: für jede Reaktion außer Abhauen, würde ich sie dann ranrufen, um sie fürs Dableiben in den höchsten Tönen zu loben und kräftig zu belohnen - nachdem ich sie gesichert habe, versteht sich.

    Ich kann mir nämlich schlicht nicht vorstellen, daß ein Hund aus Spaziergang-Abbrechen und Dauerignorieren da jemals die richtige Folgerung ziehen kann - er sitzt ja nun nicht im Körbchen und grübelt, was er denn vorhin falsch gemacht haben könnte...

    Wohingegen ich sehr oft erlebt haben, daß es reicht, mit dem richtigen Timing eine bestimmte AKTION zu vermiesen, das erwünschte Verhalten schon im Ansatz zu belohnen, und der Hund zieht sehr schnell den richtigen Schluß - aber da ist das Timing mal wieder wirklich alles!

    Brennt mir Jungterrier durch, gehör ich auch zu der Fraktion Abholen - (wenn pubertierendem Hund da nach Fangenspielen zumute war, flog auch schon mal die Leine - war aber nur ganz selten nötig) - Absichern - Weg. Inzwischen kommt sie mir bei solchen Gelegenheiten auch fast immer schleunigst entgegen, sobald sie sieht, daß ich's ernst meine. Das honoriere ich dann damit, daß sie leinenlos mitkommen darf.

    Natürlich ist eine Entschuldigung fällig, wenn sie Fremde belästigt hat. War's ein vertrauter Kumpel, mit dem sie eigentlich spielen darf, muß sie noch einen Moment frei eng neben mir gehen. Hat das geklappt -Freigabe.

    Und ich mach mir währenddessen klar, daß dieses Fauxpas meine Schuld war, und nur meine allein. Bin ich nämlich konzentriert beim Hund und sehe die Entgegenkommer zuerst, kann ich sie inzwischen in fast jedem Fall auf Ruf absitzen und auf meine Entscheidung warten lassen. Also muß ICH das nächste Mal verdammtnochmal besser aufpassen!

    Was übrigens das Knallen angeht: Ich hab nicht das geringste Problem damit, wenn mein nerviger Terrier von Größeren auch mal gepflegt gefaltet wird - wenn es denn Hunde sind, die bei sowas ebenfalls die Grenzen kennen.

    Da haben wir bis jetzt wohl ausgesprochenes Glück gehabt: In all den Jahren bei all den Begegnungen/Spielen/Auseinandersetzungen mit allen möglichen Hunden hat's erst eine ernsthafte Verletzung gegeben - und die hat der Terrier damit verursacht, daß er beim Rennspiel einem Labbi zwischen die Vorderbeine geriet, worauf der sich überschlug und auf dem Kleinen landete. Die Nachrennenden kamen nicht mehr weg und rannten ebenfalls drauf. Das war dann bös - aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Halter der Großen für einen blöden Unfall verantwortlich zu machen!

    Ich hab jetzt den zweiten PRT in zwölf Jahren (würde übrigens tippen, daß der aus demselben "Stall" kommt wie Anjas) , davor war's ein Airedale - und daß diese Hunde generell nicht auf Hundewiesen zurechtkommen, weil sie so "anders" sind, halte ich schlicht für ein Gerücht. Oder vielmehr: für die ewige faule Ausrede erziehungsfauler Besitzer. Der von der TS geschilderte Fall zeigt die ja mal wieder prototypisch.

    Eines ist an Terriern tatsächlich grundsätzlich anders: Sie heizen schneller auf und kippen dann in den Jagdmodus als jeder andere Hund, den ich je kennengelernt habe. Zusammen mit dem Mordstemperament und der blitzartigen Reaktion ist das schon eine brisante Mischung. Aber genau da liegt die Besitzerpflicht: runterkühlen, notfalls rigoros unterbinden, bevor's auch nur im Ansatz brenzlig wird. Sowas MUSS man einfach sehen, später schon vorausahnen und eingreifen können, sonst hat man schlicht den falschen Hund - und das ist wohl das ewige Terrier-Drama.

    Wenn das klappt, kommen PRTs wie meiner mit anderen, besonders mit großen Hunden bestens aus. Das haben sie nämlich sozusagen in den Genen: Sie haben ursprünglich einer Meute zugearbeitet, und wer die Hounds anstänkerte, lebte da nicht lange. Wenn der Hund allerdings schlecht gezogen und /oder der Besitzer zu blöd ist, zu wissen ,was er da führt und von Anfang an den Daumen drauf zu haben, dann kann's echt kritisch werden.

    Das ist aber kein "muß": Meine hat allein in der letzten Schnee-Woche mit zwanzig verschiedenen Hunden, vom Havaneser bis zum Großen Schweizer Sennenhund lange, bestens und reibungslos getobt, oft sehr wild und im Pack, ohne daß da irgendwas gekippt wäre. Ihre Vorgängerinnen waren ganz genau so sozialverträglich - ein generelles, sozusagen angeborenes Problem gibt's da meiner Erfahrung nach beim PRT absolut nicht.

    Der Jagdterrier allerdings, mit dem ich mal befreundet war, der war ein anderes Kaliber, mit dem hat man Hundegesellschaft echt besser gemieden, wei lder absolut nicht "spielen", sondern gnadenlos zupacken wollte. Aber mit dem "weichen Engländer" (sagt hier immer ein kerniger deutscher Jäger) hab ich da in einem Dutzend Jahren mit -zig Hundebegnungen noch nie ernsthafte Probleme gehabt.

    Wenn Maja gut und gern springt und das Kommando dazu kennt: Hast du ihr schon mal deine Arme mit verschränkten Händen so hingehalten, daß sie durchspringen kann wie durch einen Reifen?

    Darauf stand meine erste Hündin total, und das läßt sich immer weiter ausbauen. Geht im Knien gut, im Stehen, in verschiedenen Höhen, mit Anlauf von vorn oder von hinten. Zum Schluß ist sie mir dann im Knien wahlweise links und rechts über die Schulter und durch die Arme gesprungen, wenn ich die Hände über dem Kopf verschränkt und ihr dann einen "Reifen" gebaut hatte.

    Sobald der Hund einmal verstanden hat, daß dieser Arm-Ring "Durchspringen" heißt, kannst du da wirklich eine ganze Nummer drauf aufbauen.