Guten Morgen Ihr Lieben,
erstmal herzlich willkommen an alle "Neuen" hier im Club, schön, wenn sich unsere Rund immer wieder erweitert, denn der Erfahrungsaustausch und das Gefühl mit seinen Problemen nicht allein zu sein, das ist es doch was unsere Runde ausmacht!
Nun brauche ich mal ganz arg Eure Daumen - ich hatte gestern echt nen rabenschwarzen Tag mit Sandy.
(Ich versuche mich kurz zu fassen, kann's nicht versprechen, bin noch so aufgewühlt).
Gestern fing alles ganz normal an - gassigehen, frühstücken, Sandy war wie immer lustig drauf und Dusty-Opi wie immer leicht neben der Spur. Es war grad 8 Uhr, Sandy sitzt so am Esstisch und schaut zu mir in die Küche, da denke ich: na Sandy willst Du wieder Mücken fangen? Aber weit gefehlt, Sandy wurde - wie von dem Stromstoß, ein wenig in die Höhe geschleudert (klingt blöd, aber wie soll ichs beschreiben) fällt auf den Rücken, Beinchen in die Luft und kippt dann zur Zeit und kann nicht mehr aufstehen. Ich sofort zu ihr hin und da habe ich schon gesehen, wie die Zunge ganz blau wird und die Schleimhäute blass - man mir ist so schlecht geworden, ich zittere jetzt noch. Ich habe ihr dann einfach ein paar Kreislauftropfen auf die Zunge gegeben, sie schnell ins Auto getragen und überlegt, wo die nächste Tierklinik ist. Auf dem Weg dorthin habe ich nur dauernd gesagt: bitte bitte Sandy halt durch, wir schaffen das. In der Klinik angekommen, war sie schon richtig apathisch, hatte Unterthemperatur (36) und der Puls war kaum noch spürbar. Sie haben sie dann erstmal ein wenig stabilisiert und dann nat. gleich versch. Untersuchungen gemacht, EKG (war in Ordnung), Blutbild und Röntgen. Der Arzt hat dann gesagt, der Leberwert sei furchtbar - d.h. er war gar nicht messbar, normal sei 50 aber bei 1000 sei das Gerät ausgestiegen und im Bauch sei etwas was da nicht hingehört. Er mache gleich noch Ultraschall und das spezifizieren zu können. Ich war die ganze Zeit nur bei Sandy und habe sie gehalten und sie hatte furchtbare Schmerzen. Dann habe ich sie zum Ultraschall getragen und da ist sie nochmals kolabiert. Man hat sie mir dann schnell weggenommen und ist nach hinten verschwunden. Nach fünf Minuten kam der Arzt wieder und hat gesagt wir haben sie zurück und sie atmet wieder allein.
Ich war echt nur am heulen!
Dann nochmals Ultraschall und da war Flüssigkeit im Bauch und viel "unstrukturiertes" (so hat der Arzt es ausgedrückt) Gewebe. Was es genau sei könne man nur sagen, wenn er öffnet. Er könne mir aber nicht sagen, ob es Sinn mache oder es gleich wieder zumachen muß und zum anderen ob Sandy die Narkose überlebt.
Es war der Horror ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen - Sandy mein Herzhund und soll evtl. so früh schon gehen.
Die Schilderung vom Arzt klingt jetzt irgendwie brutal aber er war total einfühlsam und hat ruhig und verständnisvoll mit mir geredet. Er meinte dann ich könne mir das erstmal noch überlegen, denn momentan sei Sandy auf keinen Fall in der Verfassung für eine Narkose und man müßte erst sehen, ob sie sich in den nächsten Stunden etwas stablisiere. Ich habe dann nach den Alternativen gefragt und er meinte, da gäbe es leider nur den letzten Ausweg. Ansonsten würde sie die Nacht vermutl. nicht durchstehen.
Ich habe dann gesagt, wenn sie sich stabilisiert operieren wir, was sollte ich dann machen, ich wollte wenigstens alles versucht haben.
Dann war ich relativ lang mit Sandy allein, es hat nur immer mal jemand zur Tür reingeschaut. Es klingt jetzt blöd aber ich habe dauernd versucht Sandy gedanklich mitzuteilen, wenn sie gehen möchte, dann werde ich sie nicht halten aber wenn sie kämpfen möchte, bitte bitte Sandy lass es mich spüren!
Lange war ich hin und hergerissen und dachte Sandy will gehen auf einmal wurde ihre Atmung ruhiger und tiefer, dann hat sie den Kopf gehoben und meine Hand geleckt und da habe ich irgendwie gewußt Sandy will kämpfen. Als ich noch ein bischen besser beieinander war haben sie dann Sandy operiert. Ich hatte vorher mit dem Arzt ausgemacht, daß er mir während der OP einen Zwischenbericht gibt wie es ausschaut und ob es Sinn macht.
Der Arzt kam dann auch raus und meinte er sehe Chancen, der eine Leberlappen sei zwar wohl ganz kaputt und er konnte noch zwei kleinere Sachen ausmachen, die sich aber gut entfernen lassen. Er würde es nicht auf den ersten Blick als schwer tumorös und schon gestreut ansehen so daß er, wenn es sein Hund sei, weiteroperieren würde. Nat. muß eine Biopsie erst das entgültige Ergebnis zeigen.
Ich habe dann mein OK gegeben und die OP ist noch gut verlaufen. Es hat auch Gott sei Dank nicht allzulange gedauert, bis Sandy wach geworden ist und sie war recht stabil.
Sie muß noch einige Tage in der Klinik bleiben, weil sie so schwach war aber die Nacht ist auch ganz gut gelaufen und ich hoffe nun, daß wieder alles Gut wird.
Auch wenn die Biopsie nicht gut ausgeht so denke ich doch, daß der Arzt jetzt erstmal alles entfernt hat und Sandy auf jeden Fall noch Zeit geschenkt wurde, das können ja durchaus auch noch einige Jahre sein oder?
Ihr Lieben, ich bin jetzt noch fix und alle und bitte Euch uns weiterhin fest die Daumen zu drücken, daß alles wieder gut wird.
Ich vermisse sie so, mein immer gut gelauntes Energiebündel, die ständig um uns rumwuselt - hoffentlich kann ich dich am Wochenende nach Hause holen.
Glg Andrea