Dass striktes 0815 beim Umgang mit Individuen immer zum scheitern verurteilt sein muss, liegt in der Natur der Sache. Dass man in der Erziehung Rücksicht auf das Individuum Hund nimmt und sich danach richtet, womit ich ihn kriege, ist für mich eigentlich selbstverständlich. Warum sollte ich mir das Leben schwer machen und Dinge nutzen, die schlicht und ergreifend nicht funktionieren? Und dass die Rasse einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Charakter hat, bestreite ich auch nicht. Sonst wären Hunderassen auch vom Prinzip her eine herzlich sinnlose Sache.
Aber ich bleibe dennoch dabei: um einem Hund beizubringen, dass die Wohnung kein Klo ist, dass ich ungern an der Leine mit 380 km/h durch Feld, Flur und Wiesen geschleift werde oder dass ein Rückruf kein Fangenspiel ist, gibt es jeweils eine handvoll Ansätze, aus denen ich mir das aussuche, was am besten zu mir und dem Hund passt. Die Ansätze basieren jedoch in meinen Augen alle immer auf dem gleichen Prinzip "Ja, das will ich" und "Nein, das will ich nicht".
Hier zu sagen "Rasse xyz ist aber so besonders, da geht das so nicht und ein normaler Trainer (ich rede hier von jemandem mit Berufserfahrung, der 8 Stunden am Tag nichts anderes macht, als unterschiedlichste Familienhunde und deren Halter zu unterstützen) kommt schon mal gar nicht damit klar", halte ich einfach für komisch. Klar muss man hier und da auch mal was jenseits der häufig propagierten Ansätze ausprobieren. Aber ich wüsste nicht, wie man einem HSH vom Prinzip her anders beibringen sollte vernünftig an der Leine zu gehen als einem Collie.
Viele Grüße
Frank