Beiträge von schnappi42

    So, ich war gestern bei Schlegel live. Es war auf jeden Fall ein interessanter Tag. Ich muss gestehen, dass ich irgendwie mehr erwartet habe, aber das ist bei mir immer so. Liegt also weniger am Seminar als an mir persönlich :D

    Hans Schlegel ist ein total netter Kerl mit einem guten Auge für Hunde und sehr festen Überzeugungen. Ich stimme nicht mit allem überein, was gestern so erzählt wurde, aber das tut für mich keinen Abbruch. In weiten Passagen konnte ich seinen Ausführungen zustimmen, auch wenn mir einige Dinge zu esoterisch waren und - in meinen Augen - komplizierter gemacht wurden, als sie eigentlich sind.

    Es waren jetzt keine großartigen Erleuchtungen für mich dabei aber ich finde es immer spannend, verschiedene Typen Hund und deren Halter zu erleben und Hundetrainern über die Schulter zu schauen, die mehr im Hund sehen als ein dressiertes Wesen.

    Ich schaue mal, ob ich später noch Lust für einen ausführlichen Bericht habe ...

    Viele Grüße
    Frank

    Zitat

    Unsicherheit ist sicher nicht der alleinige Grund für Leinenaggression, aber oftmals der auslösende Faktor, der den Lernprozess in Gang setzt. Denn Leinenaggression ist erlernt, nicht angeboren. Einige einprägsame Erfolgserlebnisse, und der Hund ist firm auf dieser Schiene. Der HH hat meist keine Ahnung, dass er mit dem Hund gerade Leinenaggression übt....

    Hunde lernen immer. Wenn leinenaggressives Verhalten aus ihrer Sicht erfolgreich ist, werden sie es immer öfter zeigen. Das können auch selbstsichere Hunde lernen - sie haben es allerdings weniger oft nötig.

    Wenn man Unsicherheit als »nicht genau wissen, was man tun soll« definiert, bin ich fast vollständig bei dir. Ich habe aber sehr oft das Gefühl, dass Unsicherheit als etwas Negatives gesehen wird und mit Ängstlichkeit gleichgesetzt wird. Das eine hat aber in meinen Augen nichts mit dem anderen zu tun. Unsicherheit ist erstmal nichts anderes als sich bei einer Sache nicht sicher zu sein. Also sucht man nach einer einfachen und effektiven Lösung, die funktioniert. Aber ich bleibe auch dabei, dass ich glaube, dass Frust der häufigere Auslöser ist und dass auch das Imponiergehabe unserer Hunde einen nicht unerheblichen Beitrag leistet. Das schweift jetzt allerdings ein bisschen ab und tut auch eigentlich nichts zur Sache ;)

    Inga: Selbst wenn es Frust wäre, würde ich den Hund nicht zu jedem anderen hinlassen. Ich denke, andere Hundehalter und der Rest der Umwelt, werden es dir danken :D

    Ich wollte mit meinen Anmerkungen ursprünglich nur darauf hinaus, dass die Gleichung »Hund benimmt sich wie ein Depp=Hund ist unsicher« nicht immer aufgeht und man einfach genauer hinschauen sollte. Hunde sind facettenreich und dem sollte ein Trainer Rechnung tragen. Bei der Leinenaggression ist es in meinen Augen extrem wichtig, dass man sich im Training wohlfühlt und sicher ist. Zweifel, Mitleid, Wut und Enttäuschung haben da nichts zu suchen. Das setzt aber voraus, dass man versteht, wofür man nun genau was macht und auch gezielt Fragen an den betreuenden Trainer richten kann. Ganz gleich welchen Weg man nun einschlägt. Denk mit, Frag deinem Trainer Löcher in den Bauch, äußere Kritik und sucht gemeinsam nach Lösungen.

    Viele Grüße
    Frank

    Zitat

    Wegen der Unsicherheit frag ich weil die erste Person die geantwortet hat schrieb dass Leinenaggression nicht immer was mit Unsicherheit zu tun hat (kann jetzt nicht mehr schauen wers war...)

    Ich wars :)

    Wenn Unsicherheit der einzige Grund für eine Leinenaggression wäre, dürfte es nicht so viele leinenaggressiven Hunde geben. Denn irgendwann müsste auch der dümmste Hund - und sei es nur durch Zufall - kapieren, dass nichts passiert, wenn man an anderen Hunden vorbeigeht ohne den Aufstand zu proben.

    Meiner Meinung nach ist ein extrem häufiger Auslöser schlicht und ergreifend Frust, weil man nicht zum anderen Hund darf. Dann dürfte es auch den Fall geben, dass territoriale Gründe mit reinspielen (Wobei dann das Verhalten nicht nur auf Leinenbegnungen beschränkt sein müsste) oder der Hund etwas beim Gegenüber als Provokation auffasst, auf das er eben entsprechend reagiert. Manch ein Hund dürfte auch einfach Rumstänkern und Rumprollen, weil er es nunmal einfach kann. Oder der Besitzer hat es dem Hund durch die eigene Unsicherheit ungewollt beigebracht.

    Ich glaube einfach, dass unsere Hunde beileibe nicht immer die bemitleidenswerten Geschöpfe sind, die aus jeder banalen Alltagssituation ein bleibendes Trauma davontragen, als die sie häufig dargestellt oder gesehen werden.

    Viele Grüße
    Frank

    Ok, jetzt hab ich kapiert, worauf ihr hinaus wolltet.

    Wobei ich aber auch sagen muss, dass es mir eigentlich egal wäre, wenn der Trainer meint, er müsse seinen Welpen (ich hoffe es immer noch ;) ) in solche Situationen bringen. Ich denke, wenn der Trainer mir plausibel erklären könnte, warum es ausgerechnet ein Welpe sein muss und ich vom Erfolg des ganzen überzeugt wäre, würde ich es nicht ablehnen.

    Viele Grüße
    Frank

    Vielleicht sehe ich das ja alles zu locker, aber ich habe nur gelesen, dass ein Hundetrainer seinen (hoffe ich mal) Welpen holt und die beiden nebeneinander spazieren geführt werden. Welpi hampelt ein bisschen rum und Turca knurrt zweimal. Davon sollte kein Welpe einen bleibenden Schaden davon tragen (allerdings glaube ich auch nicht, dass davon eine Leinenaggression verschwindet).

    Viele Grüße
    Frank

    Zitat

    Lernt der Hund dann nicht, dass man was bekommt, wenn man lang genug mit Frauchen drum streitet? Und dann wird es doch bestimmt noch schwerer mit dem Apportieren weil sie es mir noch weniger geben will... Vielleicht lieg ich ja auch völlig falsch :???:

    Gerade beim Zergeln, kann man sehr einfach und ohne große Konflikte ein Aus aufbauen. Zergeln ist ne tolle Sache und ich habe bisher kaum einen Hund getroffen, der das nicht absolut super findet. Im Gegensatz zu Wurfspielen kannst du damit auch sehr nahe bei dir belohnen, was ich bei vielen Kommandos wesentlich sinnvoller finde, als den Hund durch einen geworfenen Gegenstand wieder von mir weg zu bewegen.

    Viele Grüße
    Frank

    Hunde knurren nicht nur, weil sie unsicher sind oder sich bedroht fühlen, sondern auch, wenn sie selbstbewusst sind und sagen »lass den Mist und geh mir aus der Sonne« ;) Ohne dabei gewesen zu sein, tippe ich bei der Begegnung von Welpe und adultem Hund ja erstmal auf Zweiteres.

    Ich werde den Eindruck nicht los, als würdest du denken, dass mit deinem Hund etwas nicht stimmt (kann auch sein, dass ich micht täusche). Knurren ist erst einmal nichts schlimmes, aggressives Verhalten heißt nicht unbedingt »mein Hund ist böse« und ein Hund, der sich an der Leine nicht benehmen kann, muss auch nicht zwangsläufig »resozialisiert« werden. Und Leinenaggression hat auch nicht immer etwas mit Unsicherheit zu tun.

    Ich würde das Training gegen die Leinenaggression immer mit einem Hund machen, der es schafft meinen auf die Palme zu bringen. Ob das nun ein Welpe oder was auch immer ist, wäre mir letztlich egal, solange mein Hund auslöst und man damit an der Baustelle arbeiten kann. Meiner Meinung nach spielt der Trainings-Hund beim Thema Leinenaggression viel weniger eine Rolle als das Verhalten des Menschen am anderen Ende der Leine.

    Viele Grüße
    Frank

    Hallo Simon,

    ihr habt ja einiges an größeren und kleineren Schwierigkeiten und da es der erste Hund ist, fehlen euch ein paar Grundlagen. Von daher würde ich auch sagen: such dir eine Hundeschule, die du mit dem kleinen Punk besuchst. Dort lernst du dann Grundlegendes zum Umgang mit dem Hund.

    In der Zwischenzeit würde ich mich - neben dem Thema Fütterung, wo du ja schon viele Tipps bekommen hast - insbesondere dem Thema Stubenreinheit widmen.

    Bei der Stubenreinheit würde ich wie beim Welpen vorgehen. Wenn möglich alle 2 Stunden raus, an einen ruhigen Platz (immer der gleiche) gehen, an dem sich der Kerl lösen soll. Macht er: loben. Macht er längere Zeit nicht: wieder reingehen und den Hund unter Beobachtung halten. Sobald man sieht, dass er sich lösen will, Hund hochnehmen und bis zum Löseplatz tragen, absetzen und beten :D .

    Weiterhin würde ich - falls noch nicht geschehen - damit anfangen Kommandos aufzubauen, die das Zusammenleben erleichtern. Dazu gehört für mich vor allem ein »Nein« und ein Kommando, um den Hund auf seinen Platz zu schicken. Anleitungen dazu findest du zu Hauf über die Suche hier im Forum.

    Viele Grüße
    Frank