Huch. Hier ist ja was los. Finde ich toll.
Ich versuche mal auf ein paar Dinge einzugehen, die mir nach dem Lesen noch im Kopf geblieben sind. Kann sein, dass es dazu schon eine Antwort gab und ich es überlesen habe und wie auch bei meinem ersten Posting die Bitte einzugreifen, wenn ich Müll schreibe, denn es werden zwangsläufig Interpretationen von mir selbst einfließen.
Es wurde schon mehrfach darauf angesprochen, dass der NVH kein Depp vom Dienst ist. Das war auch für mich am schwersten zu verstehen. Ich hing in der Vorstellung fest, dass Nachrang immer rangniedriger ist, als der Vorrang und der NVH ein extrem schwacher und eventuell sogar unsicherer Hund ist. Das kommt so nicht hin. Alle die Hunde, die ich nach dem Seminar der Position NVH zuordnen würde, sind extrem coole Socken. In der Regel das, was man landläufig als souveräne, in sich ruhende und abgeklärte Hunde bezeichnen würde. Meine kleine Krawallschachtel selbst ist laut Einschätzung ein N3. Ich glaube, dass keiner der Teilnehmer und auch niemand, der Nimueh sonst so erlebt hat, sagen würde, dass sie der Fast-Depp-vom-Dienst ist 
Irgendwo wurde gefragt, was ist, wenn ich bereits mehrere vorrangige Hunde habe. Dann kann ich ja nicht mehr von hinten aufbauen. Das Rudel/den verband oder wie auch immer man es nennen möchte von hinten aufzubauen, ist eine Empfehlung, die auf Erfahrung beruht. Das heißt nicht, dass man es nicht anders auch hinkriegen kann. Wenn ich zum Beispiel einen kompletten Vorrang hätte, könnte ich als Mensch das Rudel (ich verwende jetzt einfach diesen Begriff) als MBH nach hinten abschließen. Damit hätte ich dann wiederrum eine komplette Kette, die von Eckhunden begrenzt wird. Das heißt also auch, dass man nicht genau sieben Hunde halten muss, weil er sonst totunglücklich wird und sich gleich von der Brücke stürzen muss.
Zum Thema: Gefahr einen Hund in die falsche Schublade zu stecken oder was mache ich in der Praxis daraus. Ich denke, dass jeder, der sich das Thema anschaut in der Pflicht ist, sich ein eigenes Urteil zu bilden und nicht blind und dogmatisch einem Ansatz hinterher zu rennen, den er eventuell nicht mal komplett verstanden hat. Ist also wie überall im Leben. Ich habe es in Nimuehs Thread schon mal geschrieben: ich kann im Moment für mich keinen Praxisnutzen daraus ziehen. Es ist für mich einfach nur ein System um Hunde einzuschätzen und eventuell einzelne Verhaltensweisen besser verstehen zu können. Für mich ändert sich erstmal gar nichts. Es war für mich einfach nur interessant zu sehen, in wie weit meine Sicht von einzelnen Hunden zu dieser Theorie passt. Und ich kann für mich sagen, dass sich die Einschätzungen stark mit meinem Bild der Hunde gedeckt haben. Ich habe keine Begriffe dafür gehabt und finde sie auch nicht wichtig. Mein Hund wird nach wie vor mit allen möglichen Hunden Kontakt haben und wird weiterhin ausgebremst, wenn mein kleiner Betonklotz meint, er müsste jetzt den Bogen aus meiner Sicht überspannen. Und sie wird auch nach wie vor nen Anschiss kassieren, wenn sie hinter mir den Kasper spielt, auch wenn das für ihre Stellung ohne Verschlusshund "normal" ist.
Zum Thema: Kritik ist nicht erwünscht und wird eingedämmt. Die Empfehlung an mich war zum Beispiel: schaffe dir schleunigst einen NVH an. Sorry, wenn ich es so hart formuliere, aber einen Teufel werde ich tun. Und das habe ich auch dort am Abend in kleinerer Runde gesagt und ich hatte nicht den Eindruck, dass ich jetzt gleich auf den Scheiterhaufen gestellt werde. Im Gegenteil: ich hatte mit den Beteiligten ein sehr angenehmes und interessantes Gespräch.
Jetzt werde ich vermutlich gleich vors DF-Erschießungskommando gezerrt: ich werde mir zur Auswahl meines nächsten Hundes den Rat von Barbara einholen und ich werde sie anhand von Schlafbildern wählen lassen. Das "Warum" ist für mich eigentlich recht einfach zu erklären. Wähle ich einen Hund aus einem Wurf, so tue ich das mehr oder weniger zufällig. Meine Vorlieben werden einfließen und ich werde auf bestimmte Dinge achten, aber Hand aufs Herz, es wird mehr oder weniger zufällig sein. Jetzt ziehe ich jemanden hinzu, der sagt, er kann einschätzen in welche Position der Hund gehört. Wenn es ein Spinner ist und an der Sache nichts dran ist, habe ich nichts verloren, denn auch er wird den Hund dann zufällig auswählen. Wenn aber etwas dran ist, habe ich die Chance auf einen Hund, der wirklich gut passt und der meinen bisherigen Hund ergänzt. Ich sage es aber auch ganz ehrlich: ich hätte auch nicht das geringste Problem damit mich gegen den Rat von Barbara zu entscheiden, wenn ich überzeugt bin, dass ein anderer Hund besser passen würde. In letzter Konsequenz muss ich mit meinen Hunden leben und sonst niemand.
Viele Grüße
Frank, dessen Finger nun glühen