Hallo!
Ich weiß nicht, ob man den "Fall Cottbus" über eine fehlende Rangordnung erklären kann. Erstmal war man nicht dabei, kennt den Hund nicht usw.
Hier hat man mir erzählt, dass vor Jahren ein ähnlicher Fall in unserer Gegend passiert sein soll. Da hat angeblich ein großer - bisher immer netter und lieber Jagdhund - das weinende Baby aus dem Kinderwagen geholt und gebissen. Vielleicht lassen sich solche schrecklichen Vorfälle auch mit Instinkt und Trieb erklären. Vielleicht hat der Hund in diesem Fall durch die Geräusche einfach an - so schlimm wie sich das jetzt anhört - Beute gedacht??
Ich glaube auch, dass es so etwas ähnliches wie eine Rangordnung gibt, da bin ich mit bordy ganz einer Meinung. Sonst wäre das soziale Miteinander mit Hunden gar nicht möglich. Aber ein "richtiges" Rudel bilden Hunde natürlich nicht. Das hieße sonst wie bspw. bei den Wölfen, bist du aus diesem Rudel raus, bist du Einzelgänger und musst zusehen wie du klar kommst. Hunde sind meiner Meinung nach Pragmatiker: Sie können sich eine zeitlang zusammentun, können diese Gemeinschaft auch wieder lösen und sich anderen Hunden anschließen. Das können richtige Rudeltiere nicht. Sie haben "ihr" Rudel, haben sie es verloren, stehen sie auf dem Schlauch. Deshalb denke ich auch, dass es eine Rangordnung im klassischen Sinne bei Hunden nicht gibt. Jeder Hund hat in der Gemeinschaft seine Stärken. Diese werden je nach Situation ausgespielt. Mal ist der, der in einer bestimmten Situation sicher und souverän ist, der "Macher", mal ist es der andere Hund. So sind zumindest meine Beobachtungen mit meinen eigenen Hunden. Eine klare Rudeführung ist für mich bei den Hunden untereinander nicht sichtbar.
Letztendlich muss aber im Zusammenleben mit Menschen der Hund wissen, wo er "steht". Ich glaube, die wenigsten Hunde kommen mit Situationen klar, in denen sie unsicher sind und sich eigentlch lieber "hinten anstellen" würden, und mangels souveräner Menschenführung "machen" müssen.
LG