Beiträge von Phantomaus

    Ich würd's mir ja nicht antun... aber das ist Eure Sache und ihr könnt Euren Hund und Eure Anspüche an eine Städtetour am Besten einschätzen. Als Junghund sollte sie natürlich nicht den ganzen Tag auf Trab gehalten werden.


    Amsterdam fand ich jetzt nicht soo trubelig - ist an den beliebten Ecken halt wie an einem Samstagmorgen in der Innenstadt. Für meinen Hund wär das nix, aber andere packen das locker weg. Was wollt ihr denn in der Stadt machen? Museen sind sicher für Hunde nicht erlaubt, Grachtenfahrten etc wahrscheinlich auch nicht. Da bleibt dann nur noch etwas durch die Straßen schlendern, sich einzelne Bauwerke von außen angucken und die meiste Zeit im Park oder im Café sitzen, oder?


    Ich persönlich fände es ja entspannter, dem Herrchen sowas wie einen Tag am Meer/See/Talsperre o.ä. zu schenken. Schönes Picknick mitnehmen und der Hund hat auch was davon.

    Mein Hund kommt öfter mal mit fremden Bällen aus dem Gebüsch gekrochen. Anderer Hund und Halter wie so oft nicht in Sicht. Meine ist ein Retriever, also weich im Maul und die Bälle sind hinterher nicht kaputter als vorher. Wer noch einen braucht oder in meiner Gegend einen verloren hat, Kontaktdaten an mich: Ich sammle dann für Euch.

    Zu einem funktionierenden Bauchgefühl gehört doch immer noch der Aspekt "gesunder Menschenverstand". Und das ist dann doch wieder Kopfwissen. Dieses Wissen kommt ja nicht nur aus "Büchern", das erarbeitet man sich teilweise auch selbst.


    Das erlernte Kopfwissen braucht man vor allem an den Ecken, wo der Hund eben kein Mensch ist und man mit seinen menschlichen Instinkten und einer menschlichen Herangehensweise nicht weiterkommt. Also in Situationen, wo der Hund nicht funktioniert, z. B. weil er Angst hat. Oder in Situationen, wo man nicht an das soziale Gewissen des Hundes appellieren kann, sondern zackig klarstellen muss, was nicht geht. Vieles von dem Kopfwissen hilft auch, nicht zu verweifeln, wenn der Hund querschießt, sondern zu verstehen, wo und wie man erzieherisch ansetzen kann.


    Eine Menge Kopfwissen hat man aber auch als Hundehalter soweit verinnerlicht, dass man es als Bauchwissen empfindet: Nicht in ganzen Sätzen reden, eindeutige Regeln haben, mit begeisterter Stimme loben, immer schön mit Bestärkung arbeiten – die ganze grundsätzliche hündische Lerntheorie dahinter.


    Und überhaupt: Dafür hat man ja seinen Verstand, dass man sich informiert, sich eine Meinung zu den verschiedenen Herangehensweisen bildet. Das man rausfiltert, was man nicht braucht und sich dann für einen Weg entscheidet, der für die eigene Situation am besten passt.
    Das klingt jetzt zwar schwer nach Diplomarbeit, aber im wirklichen Leben läuft das ja nicht so strukturiert, sondern eher nebenbei ab. Eben weil man sich für das Thema "Hund" interessiert.


    Schwierig wird's mit dem Kopf, wenn man diverse Theorien nicht verworfen oder verinnerlicht (also zum Bauchwissen gemacht) hat, sondern unsicher wird und gar nicht mehr weiß, wo's langgeht. Da ist dann der Bauch gefragt, tief durchzuatmen, sich für eine Richtung zu entscheiden und sich damit gut zu fühlen.

    Obstduft war Anfang der Achziger sowieso in allem möglichen enthalten. Ich erinnere mich an Erdbeer-Radiergummis, Erdbeer-Buntstifte und sogar Filzschreiber, wo die unterschiedlichen Farben unterschiedlich rochen. Und auch irgendwelche Spielzeugfigürchen mit bizarrem Fruchtaroma. Da passt die komische Erdbeerfolie, die ich auch nie gesehen habe, schon ins Bild.


    Diese Gerüche konnte man gar nicht wirklich echten Früchten zuordnen, aber man hat gelernt "Das soll Erdbeere sein, das Kirsche und das Apfel". Wo ein Weichmacher war, war auch ein Duft :D. Das muss ein höllengiftiges Zeug damals gewesen sein - ansonsten würde doch heute Spielzeug auch noch nach was riechen... :p

    Das ist immer ein schmaler Grat bei Unsicherheit, wann man versehentlich die Angst bestätigt und wann man die gelungene Umorientierung zum Halter belohnt...


    Mit haben da verschiedene Trainer auch unterschiedliches geraten: Von "in solchen Situationen gar nix bestätigen" bis hin zu "Leckerchen in Serie reinstopfen".
    Für mich bzw. meinen Hund fahre ich jetzt die Linie "Schreckliche Situation hat oft auch ihr Gutes" will heißen: Ein Bus hupt / eine Tür knallt / ein Sack Reis fällt um – ich schmeiß direkt und kommentarlos ein Leckerchen vor ihre Nase. In potentiell "bedrohlichen" Situationen habe ich meist schon eins in der Hand, damit ich schnell sein kann. Habe ich mal keins in der Hand - egal. Guckt der Hund mich in überraschenden Situationen von sich aus an, wo der Anti-Grusel-Keks bleibt :roll: - perfekt, dann kriegt sie was aus der Hand und danach vielleicht noch ein einfaches, kleines Kommando, was ich dann auch noch loben und belohnen kann.


    "Is okay" und beruhigende Worte bringen bei uns gar nichts, deshalb halte ich in Stressituationen die Klappe. Da kann ich sie in Härtefällen, wo auch kein Leckerchen mehr greift, besser "fest in den Arm nehmen", damit sie wieder etwas runterkommt.

    Bei mir ist das umgekehrt. Ich mag erstmal alles, was Fell hat. Natürlich habe ich auch optische und charakterliche Präferenzen, aber ich finde trotzdem die kleinen, fusseligen, überdrehten oder verpennten Viecher von anderen Leuten immer noch auf ihre Art interessant und attraktiv ("Dieser Blick!" "So weiches Fell!" "Was für ein Kasper!" oder "Diese Meerschweine muckeln immer so nett vor sich hin").


    Da muss schon einiges passieren und ein Tier einen fiesen Charakter haben, damit ich diesen einzelnen Vertreter doof und hässlich finde. Oder eine ausgesprochene Qualzucht oder völlig überfettet sein, dann tut er mir leid - aber das hat dann auch mit objektiver Hässlichkeit nichts mehr zu tun.

    Ich würde eher denken, der ist "überfordert" und muss sich seinen Stress abrennen. Dafür spricht für mich, dass er zwischendurch auch noch was schreddern muss - auch das baut Stress ab.


    Ich komme vor allem deshalb auf die Idee, weil er aus dem Tierheim kommt. Vielleicht hat er in seinem vorherigen Leben nicht viel mitgekriegt und muss noch ganz viel kennenlernen?


    Das ist jetzt nicht so gemeint, dass die Halter das Hundeprogramm runterfahren sollen - die Dauer an Gassi plus Trainingsprogramm klingt doch einigermaßen okay. Aber einfach mal drauf achten, ob der Hund unterwegs gestresst wirkt. (angelegte Ohren, hibbelig, hecheln, gähnen etc.) Wenn ja, sollten die Halter entsprechend an seiner Umweltsicherheit arbeiten, damit er gelassener wird.


    Das ist jetzt nur eine Vermutung aufgrund vager Beschreibungen von Dritten. Kann genausogut sein, dass das einfach ein Rennfreak ist. Aber die Symptome kommen mir irgendwie bekannt vor...

    Wie die anderen schon schrieben: Wenn sie erst so kurz bei Euch ist und schon sooo viel kann, wird mit der Zeit und dem wachsenden Vertrauen noch ganz viel mehr möglich sein. Lasst Euch und ihr die Zeit, baut alles positiv auf und stresst sie nicht mit "Finessen".


    Wie alle anderen in diesem Thread habe ich auch einen Tierschutz-Angsthasen. Sie ist seit gut 2 Jahren bei mir und ich habe auch nach dem zweiten "Grundkurs" eingesehen, dass die klassische Gruppen-Hundeschule nicht auf hochnervöse Hibbelhunde eingerichtet ist. Man setzt sich selber auch viel zu sehr unter Druck, wenn man meint, dass der eigene Hund den Schulbetrieb aufhält und alle stört. Dann wirklich lieber alleine oder in Einzelstunden und in Ruhe trainieren.


    Zusammen was lernen ist toll und fördert auch die Bindung. Und da kommt es auch erstmal nicht drauf an, die Hundeplatztricks der Reihe nach durchzuarbeiten, sondern zu gucken, was macht dem Hund Spaß und worauf kann man aufbauen, damit der Hund schnelle Erfolge hat und weiter motiviert bleibt.


    Im normalen Alltag bekomme ich übrigens haufenweise Komplimente für den Gehorsam eines Hundes, der außer "Hier" und "Sitz" und Dummysuchen GAR NICHTS unter Ablenkung kann. Die Anforderungen an den modernen Hund sind gar nicht so hoch ;-)

    Zitat


    Klar, ich kann eine Freundin fragen ob sie mir hilft, aber ich möchte es einfach irgendwann alleine schaffen.


    Und wenn eine Freundin dabei ist, klappt es? Hält sie ihn dann fest, lenkt sie ihn ab oder machst Du das und sie schneidet? Wenn der Hund dabei halbwegs locker bleibt, würde ich erstmal die Freundin weiter dabei haben wollen. Wenn Du alleine bei dem Gehampel mindestens eine Hand zu wenig und deshalb Stress hast, ist das doch erst recht nix für die Nerven Deines Hundes.


    Du bist ja offenbar in Geduld erprobt, dann kannst Du das doch auch weiter kleinschrittig angehen, bis irgendwann die Freundin nicht mehr nötig ist, oder?


    P.S. Ich dusche in Härtedrecksfällen auch Hund und Freund gleichzeitig ab. Lieber ein genervter, nasser Freund als ein panischer, nasser Hund.