Beiträge von Phantomaus

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    Wieso zieht mein Hund, wenn sie an der 5Meter Flexileine ist und an der 5Meter Schleppleine aber nicht :???:
    Finde das immer wieder erstaunlich.. Ist das normal? :D

    Der Hund kann die beiden Leinen einfach unterscheiden. Flexi heißt "ich bin nur halbfrei, mein erlaubter Radius kann sich jederzeit ändern - besser, ich hol alles raus solange es noch geht" und Schlepp heißt "ich bin so gut wie frei und muss nur halbwegs in der Nähe bleiben".
    Ich schätze, das hast Du ihm irgendwie vermittelt: Zum Beispiel dadurch, dass es an der Flexi durch aufregendere Gebiete geht (Stadtpark o.ä.), wo auch mal kurzhalten angesagt ist. Und mit der Schlepp geht's dann mehr in Gegenden, wo der Hund fast immer die kompletten 5 Meter Radius hat und überall schnüffeln und Zickzack laufen darf.

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    Mit meinen Hunden kann das schon fix passieren. Ich kanns gar nicht genau beschreiben warum oder wie es kippt, man merkt einfach wie die Luft langsam anfängt zu knistern.

    Ja klar, aber das meine ich gar nicht. Natürlich greift man ein, wenn einer der Hunde anfängt, gereizt zu sein oder unfair zu werden. Aber in dem Fall hat man ja auch noch genug Zeit, zu reagieren, bevor Blut spritzt.

    Aber Hunde kommunizieren ja bekanntlich sehr schnell - und bei dem Gewusel kann man natürlich nicht jedes Nasekräuseln sofort sehen. Es geht mir hauptsächlich um die Frage, ob es häufiger passiert, dass ein gerade noch lustig kabbelnder Hund ohne Vorwarnung wirklich ernsthaft wütend wird. Und dabei den auffälligen Zwischenschritt "Drohen" einfach ausfallen lässt...

    Und noch ein paar ermunternde Worte: Wenn Du alleinerziehend mit 3 Kindern noch ein Unternehmen mit 5 Mitarbeitern führen kannst, bei dem Du Hausbesuche bei anderen Leuten machst, hast Du definitiv das Zeug, auch einen Hund zu erziehen! Wenn Du es gewohnt bist, mit vielen unterschiedlichen Menschen zu arbeiten, ist es nicht schwer, sich in die Denk- und Lernweise eines Hundes hineinzuversetzen. Entspann Dich und lerne einfach die Basics mit Deinem Hund zusammen!

    Ich höre immer wieder, dass "so ein Spiel auch ganz schnell kippen kann". Passiert das wirklich so oft?

    Erstmal muss man ja unterscheiden, was "Rumalbern" und was "Kräftemessen" ist: Beim Kräftemessen mit fremden Hunden ist die Luft hier meist nach ein paar Augenblicken Hatz raus und jeder der Hunde macht danach wieder sein Ding. Falls sich die Hunde sehr unsympathisch sind, kann es beim Kräftemessen aber tatsächlich mal Gezicke und Drohgebärden geben.

    Beim Rumalbern schaukeln sich zwei gut miteinander bekannte Kandidaten gegenseitig hoch, scheuchen und schubsen sich, grunzen und hopsen aufeinander und umeinander herum. Einer davon ist meiner - ist ja klar.
    Keiner fletscht, keiner knurrt – aber zwei wilde, halbwegs gleichgroße Hunde rempeln und knapsen sich. Beide sind dabei einigermaßen ansprechbar, wenn auch in dieser Situation vielleicht nicht gleich beim ersten Rufen.

    Wie groß ist denn eigentlich das Risiko, dass aus so einem "Spiel unter Freunden" nicht einfach nur Ernst, sondern "blutiger Ernst" wird?

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    Wenn Hund da unbedingt riechen will, soll man ihn lassen, damit er merkt, dass es zwiebelt, oder soll man ihn davon abhalten?

    Brennesseln sind scheinbar grundsätzlich für die nasse Nase kein Problem...

    Draußen lasse ich meinen Hund rennen und schnuppern, soweit ich das vertreten kann. Ich halte sie nicht davon ab, z.B. über abgemähte Stoppelfelder zu rennen, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass die 20cm hohen harten Stengel nicht irgendwie weh tun. Ihr ist es scheinbar egal. Genau wie Brombeersträucher. Oder wenn sie in vollem Lauf in einer Pfütze ausrutscht und einen Purzelbaum macht.

    Ich passe auf, dass sie nicht in Stacheldraht läuft, klar. Aber ansonsten denke ich wirklich, dass die kleinen Alltagsschrammen zum glücklichen Hund dazugehören.

    Drinnen dürfen die Messer in der Spülmaschine nicht abgeleckt werden und sie darf nicht aus dem Eimer mit Wischwasser trinken. Und das war's auch schon mit Vorsichtsmaßnahmen.

    Das mit den 8.000 - 10.000 Eur hatte ich mal irgendwo gelesen. Wenn ich mal nachrechne, ist das das absolute Minimum, das mit dem billigsten Futter und einem gesunden Hund fällig wird.

    Wenn ich mal grob überschlage:
    Hundesteuer: 100,-/Jahr
    Versicherung: 100,-/Jahr
    Tierarzt (nur für Impfen und Wurmkur) 100,- Jahr
    Futter (Discounter-Futter für kleinen Hund): 50,-/Jahr (das gebe ich hier im Monat aus, aber was soll's)
    Zeckenprophylaxe: 50,-/Jahr

    Da bist Du schon bei 400,- Euro im Jahr. Der Hund war nie krank, hat kein neues Zubehör gekriegt, das billigste Futter gefressen, nichts kaputtgemacht und war nicht in der Schule.

    Dann rechne einfach mal 200,- EUR im Jahr drauf für unvorhersehbares wie zum Beispiel
    - entweder den Teppich mit Kotzfleck ersetzen,
    - oder Tierarztkosten weil doof in eine Scherbe getreten mit Entzündung
    - oder neues notwendiges Zubehör wie anderes Autogitter für's neue Auto

    Jetzt sind wir schon bei 600,- Eur/Jahr und da ist immer noch nichts an Schnickschnack dabei. Das ist das, was es die allergeizigsten Leute kostet, einen Hund am Leben zu halten. Nimm diese Zahl mal 15 Jahre Hundeleben und Du bist bei 9000,- EUR.

    Da ist keine einzige Stunde Hundeschule eingerechnet. Kein Hundefriseur, keine neue Leine oder ein neues Körbchen. Kein halbwegs geeignetes Futter. Keine Urlaubsbetreuung und keine zerkauten Schuhe. Wenn Du all das auch noch im bescheidenen Rahmen dazubuchst, bist Du plötzlich bei 1200,- EUR im Jahr und Kosten von 18.000 EUR pro Hundeleben. Natürlich nur, wenn der Hund nicht krank wird. Aber das wollen wir ja nicht hoffen.

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    Was mich wundert ist, dass Ihr hier zig negative Dinge aufzählt wie Dreck im Haus, Zeit, Geld etc., aber IHR habt euch doch auch vor all dem nicht zurückschrecken lassen, warum sollte es dann jemand anders tun?

    Davon muss sich auch niemand abschrecken lassen. Wenn jemand informiert und gern seine Wohnung mit Dreck und Haaren füllen will, seine Freizeit in ollen Klamotten in Feld und Wald verbringen und sein verfügbares Einkommen in den Hund stecken will, dann ist er herzlich willkommen und wahrlich reif für den besten Freund der Welt.

    Oh, und nochwas: So ein Hund kostet aufs Hundeleben gerechnet mindestens 8.000-10.000 Euro. Je nachdem was man mitzählt (Anschaffung, Zubehör, Futter, Tierarzt, Versicherung, Hundeschule, Hundefriseur, (Urlaubs-)betreuung, Steuern, zerstörte Sachen...). Und das sind die Kosten für einen Hund, der halbwegs gesund und halbwegs zivilisiert ist....

    Da kann man auch mit geschenktem Hund und billigem Futter nicht so ganz viel dran drehen. Und ein kleiner Hund frisst zwar weniger, wird dafür aber älter.

    Die meisten Hunde hier im Forum werden übrigens erheblich teurer im Unterhalt sein, weil die meisten hier besser füttern, irgendwas an kostenpflichtiger Beschäftigung machen und viel Schnickschnack kaufen ;-)

    "Mit zwei kleinen Kindern, einem Teenager und einem Hund bist Du wirklich nur noch Putze und Zoowärter. Du bist den ganzen Tag damit beschäftigt, Innen- und Außengehege sauberzumachen, die Affenbande halbwegs in Schach zu halten und hast überhaupt keine Zeit mehr, mit irgendwem zu kuscheln."

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    Wer achtlos mit seinem Hund umgeht, ihn vielleicht grausam behandelt oder ihn gar quälen will, der braucht dazu keinen Ferntrainer!

    Die Teletakt-Anwender, die ich kennengelernt habe, waren keinesfalls grausam. Sie waren teilweise naiv, teilweise bequem und teilweise verzweifelt. Die Verzweifelten waren in der Regel die, die ihren Hund ganz besonders lieb hatten und im Tele die letzte Chance auf artgerechten Freilauf gesehen haben. Das waren auch die, die sich meist sogar einen Trainer dazugeholt haben, um diese letzte Chance nicht falsch anzugehen. Die Leute kann ich sogar verstehen.

    In der zweiten Reihe stehen dann die naiven, die von der Sache und möglichen Erfolgen gehört haben und die völlig unreflektiert denken "Wär das nicht auch was für unseren?" und "Das muss man ja nicht so feste einstellen, dass kann auch nur ganz leicht prickeln. Dann ist es ja auch keine Tierquälerei!" Die ganz sanften Naiven überlegen sogar, sich lieber ein Sprühhalsband zuzulegen, weil es ihnen auch widerstrebt, den Hund zu foltern. Bei denen kann man manchmal ein bisschen Einsicht erwirken, wenn man das Ganze etwas differenzierter beleuchtet.

    Und dann gibt es die bequemen, die Teletakt für alles nehmen. Mir wurde allen Ernstes empfohlen, damit die Leinenführigkeit zu trainieren. Klappt scheinbar auch wunderbar. Das Argument war da "höchstens eine Stunde trainieren mit dem Ding und dann lässt der das Ziehen für immer sein - das ist doch nur eine Stunde lang unangenehm und dann ist alles wieder fein". Bei den Leuten fällt Dir gar nichts mehr ein. Aber auch diese Leute halten Teletakt für weniger grausam als beispielsweise ein Stachelhalsband. Weil es keine sichtbaren Verletzungen gibt.

    Und wenn ich einfach mal auf der Herstellerseite nachlese, steht da als erstes "Wollen Sie einen gehorsamen Hund? Wollen Sie Ihren Hund in kurzer Zeit ausbilden? Durch die Anwendung unserer Ausbildungshilfen haben Sie Ihren Hund in kürzester Zeit unter Kontrolle". Und das richtet sich ganz klar an die Bequemen. Da gibt es keine Information, da gibt es keine Warnungen, da gibt es nur schnelle Lösungen. Und das ist das, was man als erstes findet, wenn man sich informieren will. Kein Wort davon, dass es tierschutzrechtlich verboten ist. Wie sollen die Naiven es dann wissen...

    Mehr Information wäre gut und schön, aber dazu müssten die Hersteller erstmal gezwungen sein, ihre Werbung umstellen. Und sie sollten ihre Produkte nur in nachgewiesen sachkundige Hände und nicht mehr an den Endverbraucher abgeben dürfen. Die günstigen Mieten-statt-kaufen-Angebote drangeben. Wer's unbedingt haben will, würde natürlich auch weiterhin einen Weg finden. Aber es wären weniger...