Hallo Metcho! Ich kenne die von Dir beschriebene Situation sehr, sehr gut. Und ich kann Dir versichern: Es lohnt sich, dran zu arbeiten, denn es wird besser! Ihr braucht viel Ruhe und viel Geduld, aber es steckt ein halbwegs normaler Hund da drin!
Zitat
das bellen der leute gegenüber hab ich im griff bekommen.
Das ist doch schon mal der erste Fortschritt, wenn er nicht mehr IMMER aus Unsicherheit bellen muss! Wie hast Du das hingekriegt und wie reagiert er denn jetzt in solchen Situationen?
Zitat
.er hört immer noch nicht auf sein Namen,noch nicht mal wenn ich ruf komm her,dann ignoriert er mich,viele sagen ich soll es versuchen und dann weg gehen,er kommt schon hinter her,ja,das ist richtig,aber sobald ich ihn anleinen möchte,rennt er weg,dann müssen wir versuchen ihn im Gebüsch zu bekommen,wo wir ihn dann endlich kriegen,also,ableinen ist nicht mehr.
Wenn Du es irgendwann mal wieder mit etwas mehr Auslauf versuchen möchtest (zum Beispiel erstmal in einem eingezäunten Gelände), dann achte darauf, dass Du ihn nicht scheuchen musst, um ihn wieder anzuleinen. Dann mach lieber eine lange, leichte Schleppleine dran, die er hinterherzieht und wo Du auf das Ende drauftreten kannst, wenn Du ihn wieder "einfangen" willst. So eine 10-Meter Leine ist auch gut, um den Rückruf zu trainieren. Erstmal natürlich nur dann, wenn der Hund entspannt und gut drauf ist.
Zitat
Er zieht langsam so feste das ich ihn bald nicht mehr halten kann,zu dem Geschirr mach ich jetzt immer ein Halsband um,wo ich die eine Seite von der leine am geschirr habe und die andere am Halsband,jetzt läuft er ein wenig langsamer,wenn wir im Park sind mach ich die leine länger und hab sie nur am geschirr,
Ängstlichkeit und Leineziehen hängen leider oft sehr eng zusammen. Der Hund versucht vor der Gefahr zu flüchten, er kann nicht weg, er wird panisch - und die Gefahr sieht dann plötzlich größer aus, als sie ist. Ein Teufelskreis, sozusagen. Das ist natürlich Mist, dass ihr scheinbar direkt vor der Haustür eine gruselige Straße habt und nicht entspannt auf die Gassirunde starten könnt. Aber es ist auch eine gute Trainingsmöglichkeit. Hast Du es mal versucht, einfach nur im Hauseingang stehenzubleiben? Da, wo er sich noch nicht in Panik ist, er aber das Straßengeschehen schon mitkriegt? Und einfach mal laaange abzuwarten, was der Hund dann macht? Der Hund kann ja nur lernen, das ihm nichts passiert, wenn er nicht total neben der Spur vor Angst ist.
Zitat
Ich merke nach jedem spaziergang,das ihm das genauso traurig macht wie mich
.
So denkt er nicht. Der Hund ist nach der Stressrunde total froh, wieder zu Hause zu sein und sich entspannen zu können. Und das ermöglichst Du ihm ja, wenn ihr dann zusammen relaxt. Das ist schon total okay so.
Zitat
Ich habe mir ratschläge anhören müssen,
Das sind ganz furchtbare Ratschläge, die bei einem ängstlichen Hund erst recht nicht angewendet werden dürfen, das siehst Du schon ganz richtig. Lass Dich nicht verunsichern: Das Beste, was Du für Deinen Hund tun kannst, ist, Dir sicher zu sein, dass Du das Richtige tust. Und dafür musst Du auch ein gutes Gefühl bei der Sache haben. Setz bloß keine Ratschläge um, bei denen Du nicht voll dahinterstehst!
Es ist wichtig, einem ängstlichen Hund Regeln und Strukturen im Alltag zu geben und auch streng drauf zu achten, dass diese eingehalten werden. Streng sein heißt natürlich nicht, dass man ihn anbindet oder Sachen nach ihm schmeißt. Man muss auch nicht rumbrüllen, sondern kann ganz ruhig, aber bestimmt dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden (Ein Beispiel: Den Hund nicht zuerst aus der Tür gehen lassen. Das hat nichts mit "wer ist der Boss?" zu tun, sondern damit, dass Dein Hund die "Gefahren der Straße" nicht als Erster abkriegt. Du gehst vor und checkst das ab! Will der Hund sich vordrängeln, machst Du die Tür einfach wieder zu - ganz lässig.)
Bestärkung über Futter ist eine feine Sache, wenn der Hund mitmacht. Dafür musst Du ihn nicht hungern lassen, sondern einfach nur seine Ration (oder einen Teil davon) unterwegs verfüttern. Auch da musst Du natürlich erstmal die Gelegenheiten abpassen, in denen er gut drauf ist. Da kann man dann auch sehr schön Sitz und den ganzen Kram üben. Aber erstmal nicht in stressigen Situationen und auch nichts allzu schweres - Platz ist ganz schön viel verlangt von einem unsicheren Hund!
Zitat
jetzt brauch ich das nicht mehr,weil es langsam geht,
Na siehst Du. Ihr macht doch Fortschritte! Um das alles besser im Blick zu behalten, lohnt es sich eventuell, ein Trainingstagebuch zu schreiben - dann kann man an schlechten Tagen auch mal zurückblättern und sehen, was man alles schon geschafft hat!
Zitat
An der leine im Park versuch ich das mit dem stehen bleiben,was manchmal klappt,am besten kann ich mit ihm im dunkeln laufen,dann ist kaum einer da und ich kann richtig angenehm mit ihm laufen.
Dann nutz doch erstmal die Zeit, wenn wenig los ist und mach was lustiges mit ihm. Leckerchen fallen lassen und zusammen danach wühlen, Renn- und Zerrspiele - irgendwas, damit er auf seinem Spaziergang MIT DIR ein gutes Gefühl hat!