Beiträge von Phantomaus

    Alles halb so wild. Eine Rudelposition ist immer ein schwebendes Verfahren, dass stündlich kippen kann. Auch zu Deinen Gunsten.

    Das eine oder andere Problem kannst Du umgehen, indem Du deutlich demonstrierst, wer bei Dir die Regeln macht. Hast Du Mann und/oder Kinder? Dann hast Du es leicht, Deine überlegene Position dem Hund zu demonstrieren.

    - Geh um Himmels willen niemals in die Knie. Mach Deine Schnürsenkel zu, indem Du den Fuß auf das Sofa, das Auto etc. stellst. Dein Kram, Dein Besitzanspruch - locker demonstriert mit alltäglichen Handgriffen.
    - Delegier das Staubsaugen. Stehe drohend hinter dem Menschen, der für Dich saugt. Gib Kommandos, wo noch stärker gesaugt werden soll.
    - Achte drauf, häufig Familienmitglieder vom Sitzgelegenheiten hochzuscheuchen und dann ihren Platz einzunehmen.
    - Wenn keine Familienmitglieder im gleichen Haushalt leben: Putzhilfe, Handwerker und/oder Zeugen Jehovas einbinden.
    - Wenn Du unbedingt körperliches Training brauchst, vergiss das mit der Gymnastik. Du kannst besser Gewichtheben, Boxen oder Fußball spielen.
    - Im Auto solltest Du nicht der Chauffeur des Hundes sein! Wenn er schon mitmuss, dann als Fracht. Also runter von der Rückbank und ab in der Kofferraum mit ihm!
    - Futter wird hier nicht präsentiert, schon gar nicht in einer Schüssel. Bestenfalls werden Reste liegen gelassen. Wenn es welche gibt. Ein gesunder Hund ist in der Lage, selbst zum Kompost zu gehen und zu schauen, was heute für ihn abgefallen ist. Und sonst: Karnickel, Ratten und Tauben gibt's nun wirklich genug. Kein Hund muss in einem Wohngebiet Hunger leiden. Nur in sehr ländlicher Umgebung muss eventuell im Winter zugefüttert werden.

    Aber eine Frage habe ich noch: Wofür brauchst Du Fotos von Deinem Hund? Willst Du ihn verkaufen?

    Vielleicht relativiert sich der Kostenfaktor für eine Hundetagesstätte ja auch etwas, wenn erstmal ein "richtiges" Gehalt auf's Konto kommt?

    Die Sache mit dem Nachbarskind klingt süß, aber dafür muss einiges passen:
    a) erstmal ein Nachbarskind im vernünftigen Alter finden
    b) das UNBEDINGT und dauerhaft den Hund betreuen will
    c) das JEDEN Tag Zeit hat (Schüler haben nicht mehr unbedingt mittags ab eins frei!)
    d) bei dem die Eltern damit einverstanden sind (bleibt ja weniger Zeit für Hausaufgaben, Musik, Sport etc.)
    e) worauf man sich verlassen kann.

    Denn wenn das Kind mal den Hund vergisst (oder vergisst, rechtszeitig abzusagen) ist das richtig scheiße.

    Vernünftige Jugendliche gibt's für solche Aufgaben bestimmt, und ich hätte das als Teenie auch SOFORT gemacht, aber so jemanden musst Du erstmal finden. Ein hundelieber Rentner ist da sicher einfacher aufzutreiben – und selbst das kann schwierig werden!

    Daher würde ich auf jeden Fall finanziell eine professionelle Hundebetreuung einplanen, damit Du dafür gewappnet bist. Sonst stehst Du schnell vor dem Problem, dass Du alle paar Wochen dringend einen neuen Low-Budget-Betreuer finden musst. Wenn Dir trotzdem ein passender Privatmensch über den Weg läuft: Umso besser.

    Ach, das sehe ich nicht so. Als Mensch würde ich persönlich zwar bekloppt, wenn ich im Büro auch noch übernachten müsste, aber de facto machen das viele Selbstständige so. Die schlafen zwar meist nicht im Büro, aber arbeiten von zu Hause aus. Kommt oft auf's Gleiche raus. Für den Hund ist das vom Prinzip her schnurz – das ist doch auch nichts anderes als z.B. bei einem Studenten mit Einzimmerwohnung.

    Regelmäßige Gassirunden wird der Threadersteller ja sicher eingeplant haben!

    Das so pauschal zu behaupten ist Quatsch. Und es ist gefährlich, an solche Behauptungen zu glauben, weil man dann dem Hund ständig mit unnötiger Härte entgegentritt, was wiederum nicht gut für das gegenseitige Vertrauen ist.

    Was wahrscheinlich passieren wird, ist dass Dein Hund Deine Grenzen irgendwann austestet, also zum Beispiel mal versuchen könnte, einen Haps von Deinem Brot zu nehmen oder einfach mal nicht "sitz" zu machen, obwohl er Dich genau gehört hat und weiß, wie "sitz" geht. Das ist bei fast allen Hunden und unabhängig von der Rasse so. Sowas ist auch kein Drama, sondern normales Teenie-Verhalten.

    Zitat

    Ich find die voll knuffig und hoffe, dass ich in dem Alter auch so drauf bin :D

    Ich glaube, die Chancen stehen gut. Ich kenne einige Hundehalter auf meiner Runde, die deutlich über 60 sind, und die sind alle so freundlich und entspannt drauf. Einen Hund zu haben und bei jedem Wetter rauszugehen hält offenbar auch die Seele fit.

    Ich denke immer noch gern an den über 80jährigen Mann zurück, der immer barfuß mit seiner Goldie-Hündin unterwegs war. Als ich ihn das erste Mal getroffen habe, habe ich ihn irrtümlich für verwirrt und hilfebedürftig gehalten, weil er nun mal keine Schuhe anhatte. Habe ihn damals angesprochen und sofort gemerkt, dass der hellwach und ein extrem guter Gesprächspartner und Erzähler war. Leider ist er weggezogen, ich hoffe, es geht ihm nach wie vor gut.

    Und ich habe großen Respekt vor der schätzungsweise 70 Jahre alten kleinen Dame, die sich eine junge Ridgeback-Hündin mit massivem Jagdtrieb zugelegt hat. Und die sehr, sehr viel Zeit und Mühe in dieses Energiebündel gesteckt hat, um den Jagdtrieb unter Kontrolle zu bringen, so dass sie inzwischen wieder ohne Schleppleine stundenlang mit dem Hund durch die Felder ziehen kann.

    Und ich mag die über 70-jährige Dame mit ihrem Appenzeller, der sich leider mit vielen anderen Hunden auf der Runde nicht verträgt und auch schon ein paarmal Leute gebissen hat. Die muss sich echt viel anhören, weil ihr Hund nicht so lieb ist, wie das erwartet wird. Aber sie hält zu ihrem Hund, passt auf und steht für ihn gerade. Und verliert dabei ihren Humor nicht!