Beiträge von Tani88

    Ich berichte mal querbeet...

    Mehr Arbeit? Ich hab hier nen neuen Welpen, sprich, der muss erstmal "grunderzogen" werden bis ich irgendwann auf nem Normallevel ankommen kann.
    In dem Fall ist Hund 2 deutlich arbeitsintensiver als der Erste damals. Wird nicht stubenrein, macht mehr kaputt, klaut usw. Mehr Arbeit? Ja. Die kommt natürlich oben drauf.
    Hole ich mir einen Welpen, wenn ich die Arbeit nicht mehr als Aufgabe und Spaß sehe? Nein ;)

    Mehr Unruhe? Ich habe dank Anjou mehr Ruhe "vor dem Kleinen" als wenn er nicht da wäre. Deutlich weniger zerkratzte Arme, Anjou ist beim Spiel als Erster gefragt. Wäre nur Anjou da, wäre es natürlich ruhiger. Mehr Unruhe gibt es vor allem für ihn. Das muss ich zunehmend beobachten, dass er lernt sich rauszunehmen und nicht immer parat steht, wenn der Kleine will. Das stresst ihn merkbar, aber im Rahmen, er ist ja selbst noch ein junger Kerl.

    Mehr Zeit? Direkte Zeit bisher nicht wirklich, außer dass ich den Kleinen zum Fremdbetreuen fahre, wo Anjou alleine bleiben kann. Gassi geht es hier eh zusammen, außer das zusätzliche Pipi machen für den Kleinen.
    Klickern (beim Zwerg Grundkommandos) läuft jetzt halt mit Beiden, aber das ist noch minimal. Gassitechnisch glaube ich nicht, dass ich groß trennen werde/ muss und da ist es definitiv so, dass Anjou bisher durch den Kleinen profitiert (aus meiner Sicht). Er bewegt sich mehr, auch ohne dass ich ihn dauer bespaßen muss und vergrößert seinen sonst extrem kleinen Radius.
    Arbeitstechnisch wird es wohl irgendwann mehr Zeit sein, ja. Also die individuelle Förderung. Aber da ich eh der Eigenregietyp bin und nicht auf den Platz gehe ist das bei mir sicher ein geringerer Unterschied als bei manch anderem, da ich eigentlich plane (so lange es ihnen gerecht wird) beide dabei zu haben und zum Teil auch den Zweiten mit einzubinden. Trotzdem wird das definitiv mehr werden und es muss eben auch Einzelzeiten geben. Aber das berichte ich dann nochmal, wenn es so weit ist :D

    Insgesamt dreht sich wieder ne ganze Weile viel mehr um die Hunde, der Kleine ist ziemlich aufmerksamkeitsintensiv. Das wäre er ohne Anjou allerdings auch, wenn nicht noch mehr.
    Ich glaube, wenn Joucas mal "so weit fertig" ist werden zwei durchaus mehr Zeit benötigen als einer, aber nicht die doppelte. Und die Vorteile durch das Zusammenleben der Zwei wiegen das für mich vielfach auf (allein schon das "zusammen allein bleiben", was mich natürlich nicht aus der Verantwortung nimmt, aber ich einfach schöner finde - obwohl Anjou auch ganz allein entspannt war/ ist).

    Was ich bisher sagen kann: Zwei Hunde machen fünf mal mehr Dreck! Es ist viel mehr Bewegung drin momentan hier, die Haare verteilen sich mehr... :headbash:

    Und ja, Jouci lernt bisher tolle Dinge von Anjou. Bei Anjou kamen aber auch gleich paar alte Dinge wieder durch durch den zusätzlichen Stress (war bei ihm zu erwarten, die Leinenpöbelei bspw.) und er guckt sich auch gerne den ein oder anderen Murks beim Kleinen ab...

    Insgesamt ist es wohl so, dass es wie fast überall zwei Seiten gibt. Wenn man Hunde als Hobby sieht und die Aufgaben liebt ist es vor allem doppelter Spaß :D Und hat natürlich Vorteile! Aber man sollte nun wirklich nicht erwarten, dass irgendwas dadurch einfacher wird, den Gedanken find ich schon abwegig...

    Zitat

    Also da muss ich echt sagen das ist schon etwas Leichtsinnig wenn dein Hund auf andre Hunde reagiert ihn dann frei laufen zu lassen. Es gibt etliche momente wo man den anderen Hund nicht als erster sieht.

    Naja, die Gefahr, dass er vor´s Auto rennt besteht halt trotzdem nicht (edit: nicht mehr durch den Umstand, dass er auf Hunde reagiert). Wie gesagt, er läuft nur auf Straßen frei, die ich weit überblicken kann. Ich sehe die Autos also schon frühzeitig und nehme ihn dann vorher zu mir. Und ich sehe Hunde frühzeitig und nehme ihn zu mir. Dass Beides gleichzeitig unerwartet auftaucht und auch direkt auf unserer Höhe ist (das müsste der Hund, damit Anjou reagiert und das Auto, damit es gefährlich wird) ist quasi unmöglich. Ohne Konzentration und Achtsamkeit geht das Ganze nicht. Es gab nie einen Hund in leinenlos-Situationen, den ich nicht habe kommen sehen. Ebenso wie kein Auto.
    Und selbst wenn ich den Hund nicht sehen würde spurtet Anjou nicht gleich los, sondern gockelt erstmal rum und ist so lange abrufbar bis der Hund sich in nem zehn-Meter-Radius ca. befindet. Das passiert aber einfach nicht.

    Es gab schon Situationen, wo ich Hunde nicht habe kommen sehen, aber nie an der Straße, sondern dann angeleinte Hunde auf Schlenderrunden im Wald, die plötzlich um die Ecke kamen. Das wäre mir an der Straße einfach nicht passiert, weil ich vor Abbiegungen entsprechend agiere und nicht gedanklich woanders bin.
    Es gab schon den Tag, wo Anjou ins Auto gerannt ist, da war er aber an der Leine...

    An stark befahrenen Straßen nicht, nein. Und auch an wenig befahrenen Straßen nur da, wo ich die Straße überblicken kann und sehe, wenn andere Hunde kommen.
    Er betritt außer bei anderen Hunden nicht die Straße, weil es da keinen Grund zu gibt. Schreckhaft ist er überhaupt nicht. Katzen, Kaninchen usw. werden angeschaut und dann kommt er zu mir, Jagdtrieb null, also wirklich weniger als null. Trotzdem rufe ich ihn auch da ran, wenn grad ein Auto kommt, was ich dann ja frühzeitig sehe, um ihn mit dem Kopf bei mir zu wissen.

    Warum ich ihn nicht einfach angeleint lasse? Weil er sogar konzentrierter und mehr bei mir ist, wenn er abgeleint ist. Klar, angeleint hätte ich ihn gesichert im Notfall. Aber einmal ist er mir vor´s Auto gerannt. Ein Hund, der sich nie aus Halsbändern befreit. Klar, in nem anderen Halsband wär es nicht passiert und man kann sich damit absichern... Aber ohne Leine ist dieser Hund einfach für mich immer erreichbar, gerade in den Straßensituationen, an der Leine verlässt er sich selbst auf die Leine und titscht viel eher rum.

    Zeitungen austragen ist das beste Beispiel, wenn auch nur eins... Er läuft bei mir im Fuß oder, wenn ich ihn freigebe, paar Meter vor oder hinter mir, auf ein leises Schnalzen hin wieder am Bein. Gehe ich in nen Hauseingang, sitzt er vor dem Weg und wartet, egal was oder wer da kommt (außer Hunde, Katzen haben wir oft), auf ein Fingerspitzenzucken sitzt er, auf das kleinste Geräusch ist er gedanklich voll bei mir. Kommt ein Auto, hol ich ihn zu mir. Komme ich von der Haustür zurück sortiert er sich wieder neben mir ein bis zur nächsten Tür. Das hab ich ihm nicht mal direkt so anerzogen, das hat sich mehr ergeben, weil der Hund das hergibt.
    Hab ich ihn beim Austragen an der Leine ist er unkonzentriert, pendelt, flippt eher rum... Würde mir die Leine vom Arm rutschen (was natürlich nicht passieren sollte) wär er dann auch schnell auf der Straße, weil er die Grenzen nicht selbst im Blick hat. Sitz, "bei mir", alle Kommandos muss ich mit Worten und viel deutlicher, oft mehrmals einfordern, sie sind weniger selbstverständlich, weil er insgesamt unruhiger ist und nicht auf mich konzentriert, ich kann ihm ja eh nicht verloren gehen...

    Ja, ich weiß wie sich das liest. Ich hab früher gesagt niemals würde ich einen Hund an irgendeiner Straße ableinen. Anjou hat mich lernen lassen, dass das für uns der, so blöd das klingt, sicherere Weg ist. Niemals hätte ich gedacht, dass ich das mit meinem Hund mal machen würde.
    Und ja, trotzdem leine ich an viel befahrenen Straßen an. Zum einen, weil da viele parken und ich nicht sicher bin jeden Hund (die einzige "Gefahr" eben) zu sehen. Zum anderen, weil ich Fußgängern und Autofahrern die Sicherheit gebe, dass der Hund kontrolliert ist, in dem ich ihm bei jedem der da kommt deutlich zu mir hole. Das wäre mir bei Autos im Sekundentakt zu stressig bzw. eben in der Form unmöglich...


    Hier wohnt ein Border, der auch an jeder Straße frei läuft. Der interessiert sich für nichts und niemanden, hört quasi auf Herrchens Gedanken, geht bei Autos an Straßen ohne Bordstein von selbst an die Seite und legt sich ab....... Und jetzt, wo ich Anjou "kenne", wenn der irgendwann auch mal älter und entspannter ist und auf Hunde nicht mehr reagiert... Ich kann nicht sagen in wie weit ich das noch ausdehne, wenn ich ehrlich bin. Nicht nachdem ich weiß wie dieser Hund meine Ansicht da schon verändert hat. Obwohl es nicht alles plausibel erklärbar ist, mehr das "Gefühl", dass es richtig ist ;) Dafür mag man mich verurteilen, aber ich entscheide für den Hund und mich und diejenigen Leute, die sich direkt belästigt fühlen könnten. Nicht für irgendwelche Menschen, die es von außen meinen beurteilen zu können...

    Zitat

    Ich lese hier so oft von Hunden, die von selbst im 10m Radius bleiben: Rennen diese Hunde denn nie richtig getreckt oder reichen dafür 20 m oder drehen die Kreise oder werden die regelmäßig am Rad oder beim Joggen schneller bewegt? Gerade bei großen und gesunden Hunden kann ich mir das nicht so recht bildlich vorstellen. :ops:

    Zehn Meter sind es nicht, aber schon eng.
    Auf Hunderunden mit anderen Hunden ist der Radius größer, vor allem im Spiel. Da läuft er dann auch mal.
    Alleine rennt er quasi nie und bewegt sich wirklich wenig. Ich kann´s eben durch "Arbeit" provozieren, aber von sich aus, Fehlanzeige. Da muss er dann aber mit leben, wenn er Bedarf hätte, würde er schon rennen. Wie gesagt, ich seh nicht ein ihn Dauerzubespaßen, nur weil er meint kleben zu müssen :p
    Seit dem Zweiten ist das besser :) Er klebt mir jedenfalls nicht mehr so viel am Fuß... Fahrrad fahren gibt es dafür im Moment weniger, weil es schlechter zu managen ist (Zwerg bleibt noch nicht allein).

    Siehe Signatur :D

    Anjou (französische Stadt) war ein "Zufallsleser", hängen geblieben und es dann geworden.
    Ich liebe diesen Namen bis heute und krieg viele positive Rückmeldungen =)

    Für Joucas (stummes s) hab ich dann gedacht, was einmal geklappt hat... und diesmal gezielt die französischen Städte gewälzt. Der ist es letztlich geworden, weil sie so schön harmonieren ohne zu gleich zu sein.
    Bisher bin ich sehr zufrieden, mal schauen, ob das so bleibt :D

    Ganz ehrlich? Ich würd da kein Risiko eingehen.
    Wenn ihr nicht dabei seid, trennen. Wenn es nicht völligen Stress für eine der beiden Seiten bedeutet, dann mit Maulkorb und Leine zusammen lassen, wenn ihr dabei seid. Dann könnt ihr beobachten, ob er sich irgendwann dran gewöhnt und anfängt sie uninteressant zu finden.
    Aber wenn er schon so deutlich zeigt, dass er sie packen will, dann würd ich im Zweifel lieber bei der Trennung bleiben in eurem Fall. So Vögel sterben einfach sehr schnell, auch ohne das große Verletzungen notwendig sind.

    Zitat

    Ich hab meinen Hund bei Wildsichtung noch nicht abrufen müssen, weil er eben nicht losgerannt ist. Er interessiert sich keinen Deut dafür. Wenn ich ein Reh im Unterholz sehe sprech ich es meistens sogar noch nett an, Bokey steht dann neben mir und wartet, dass wir weitergehen. Beim Spielzeug werfen hab ich aus Versehen auch mal einen Hasen getroffen, der dann aufsprang. Hat den Hund auch nicht interessiert, der hat sein Spieli apportiert. Er zeigt keinen Ansatz zu hetzen, geschweige denn stöbert er explizit Spuren auf. Mit ihm stundenlang leinenlos durch Wald und Wiesen zu latschen ist echt entspannnt.


    Genau wie hier :gut: Anjou setzt die Nase dafür nicht ein und wenn was auftaucht interessiert es ihn nicht.
    Auf ner Wiese mit allzu vielen Kaninchen musste ich ihn sogar animieren drauf zu zu laufen (nicht zu denen hin, nur halt über die Wiese), weil er die total gruselig fand, wie sie einfach da saßen und nicht abgehauen sind :lol: