Beiträge von Deliara

    Ich habe im 7. Stock gewohnt und das ging auch mit dem Welpen völlig problemlos. Habe ich sie hochgenommen, hat sie tatsächlich bis zum Absetzen unten nicht gepinkelt, also alles ganz entspannt. Doof war nur, dass bei uns tatsächlich oft der Aufzug kaputt war und ich sie als Junghund öfters noch hochtragen musste.
    Bei uns gab es im Viertel zum Glück Grünflächen, wo sie hinmachen konnte, aber notfalls reichen auch die Begrünungsversuche an Parkbuchten oder sowas fürs letzte Pipimachen abends. Irgendwas wird sich da sicher finden lassen, oder?

    Mit Freilaufgelegenheiten ist es sicher von der Stadt abhängig, aber bei uns ging es nicht, ohne für die große Runde 1x täglich mit dem Auto rauszufahren. Das ist etwas lästig, aber musste halt sein.

    Ich habe auch an einer vierspurigen Straße mit Straßenbahn gewohnt, als Leni damals einzog. Sie hatte wahnsinnige Angst, war nur im Fluchtmodus bei jedem vorbeifahrenden LKW/Straßenbahn und war einfach überhaupt nicht richtig ansprechbar. Ob euch das hilft, weiß ich nicht, aber ich hab ewig lange einfach nur mit ihr an der Sraße gesessen, Fleischwurst in sie reingestopft und sie gucken lassen :D Sah bestimmt komplett bescheuert aus, aber mit der Zeit wurde es dann tatsächlich besser und nach ein paar Monaten lief sie entspannt mit.

    Ich bin auch dankbar für jedes Klingeln und bedanke mich immer ganz wohlerzogen :D Das hat ja auch nichts mit "aus dem Weg klingeln" zu tun, sondern soll nur aufmerksam machen und Zeit verschaffen, den Hund wegzusortieren. Finde ich super!

    Gibts nichts blöderes, als wenn Radfahrer unbemerkt anrauschen, Hund sich erschrickt, wie verteinert mitten auf dem Weg stehenbleibt, Radfahrer sich ausgebremst fühlt, losmeckert, etc. pp.

    Wie alt war der Hund anfangs? Wlepe, ich habe sie mit 8 1/2 Wochen bekommen und nach 2 Wochen langsam versucht, sie ans Alleinebleiben zu gewöhnen

    wie lange konnte er/sie anfangs allein bleiben? Gar nicht. Sie fing bereits an zu schreien, wenn ich ins Badezimmer gegangen bin oder sonstwie aus ihrer Sichtweite verschwunden bin.

    was passierte, wenn diese Zeit ueberschritten wurde? Sie schrie, heulte und bellte.

    wie habt Ihr das Alleinsein trainiert? Ganz kleinschrittig: erst einmal wurden Distanzen in der Wohnung geschaffen und parallel mit konditionierter Entspannung gearbeitet. Sie musste lernen, dass es nicht schlimm ist, sich mal alleine in einem Raum aufzuhalten. Da sie so heftig reagierte, passierte das erstmal mit Kindergittern und Sichtkontakt, wobei auch das lange ein riesen Problem für sie war und sie regelrechte Wutanfälle bekommen hat hinter ihrem Gitter. Ich hab sie ignoriert, bis sie irgendwann lernte, sich dabei zu entspannen. Dann wurde die Distanz vergrößert, so dass sie auch ohne Sichtkontakt lernte klarzukommen, mich aber noch hören konnte. Im nächsten Schritt gingen Türen zu. Erst als das alles klappte, habe ich mich an die Haustür gewagt. Das klappte exakt bis zum 1. Treppenabsatz, über diese Schwelle bin ich aber einfach nicht hinaus gekommen. Ein Trainerwechsel brachte dann die Strategie, die Samthandschuhe wegzulegen und ihr deutlich klar zu machen, dass die Bellerei nicht geduldet wird: ich sollte bei Bellerei zügig zurückgehen, sie kurz und heftig kneifen (ohne sie anzusehen oder sonstwie zu beachten) und dann sofort wieder rausgehen. Blieb sie ruhig, beim Zurückkommen loben (nicht allzu überschwenglich, aber netter Tonfall reicht ja schon). Das Ganze kostete mich erstmal ziemliche Überwindung und ich war nicht überzeugt, aber das Ergebnis sprach für sich: 2x kneifen und sie hatte es nicht nur verstanden, sondern rollte sich auf dem Video plötzlich auf dem Sofa zusammen und fing an zu schlafen. Das war für uns der Durchbruch und seitdem kann ich die Wohnung ohne Heul- und Bellkonzert verlassen - jedenfalls solange, bis sie wach wird, dann verfällt sie in alte Muster und das ist ihr wohl einfach zu viel.
    Insgesamt dauerte es etwas mehr als 2 Jahre, bis wir an diesem Punkt ankamen, und es funktioniert auch nur in einem sehr routiniert antrainierten Ablaufschema.

    wie alt ist der Hund jetzt? 3

    wie lange kann der Hund jetzt allein bleiben? 2,5 - 3 Stunden, danach wirds kritisch bzw. übersteigt ihre Grenze. Und diese Zeit klappt auch nur, wenn das Alleinebleiben in einem sehr routinierten Tagesablauf stattfindet. Ändere ich einen Parameter und irgendetwas läuft untypisch (und sei es nur, dass der falsche Mensch vorher mit ihr Gassi geht), funktioniert es nicht.

    hat das Training zuverlaessig funktioniert oder gab/gibt es Rueckschritte? Rückschritte gab es immer und auch heute gibt es noch Tage, an denen sie aus unerfindlichen Gründen mal eine kurze Bellphase einschiebt. Sofern alles in gewohnten Routinen verläuft, war es aber insofern rfolgreich, als dass ein Alleinelassen überhaupt grundsätzlich endlich möglich ist - wenn auch nur in sehr begrenztem Ausmaß.

    Zitat


    So richtig auspowern kann ich sie auch gar nicht...werfe den ball und irgendwann hat sie keine lust mehr und ist nur am schnüffeln...nix mit rum rennen dass sie mal aus der Puste ist!


    Vielleicht stresst sie der Ball auch und sie entzieht sich dem Ballspielen durch die Schnüffelei..
    Mach lieber was Sinnvolles mit ihr, was anstrengend ist und nicht so sehr hochputscht. Wie schon gesagt wurde, Dummyarbeit oder Suchspiele sind fordernd. Oder wenn es um körperliche Auslastung geht, fahr mit ihr eine Runde Fahrrad vor dem Alleinbleibtraining oder geh joggen. Danach am besten zusehen, dass sie sich den Bauch vollschlägt, und das Training erst beginnen, wenn sie satt, müde und zufrieden auf ihrem Platz liegt.
    Jedenfalls funktioniert es bei uns in diesem Zustand am besten :D

    Ich verstehe deinen "Leidensdruck" gut, denn auch mein Hund kann nicht wirklich alleine bleiben. Und als Studentin hatte ich es finanziell auch nicht gerade dicke und bezahlbare Betreuung war (und ist nach wie vor) immer ein Problem. Trotzdem, es hilft nichts, da muss eine Lösung gefunden werden. Es ist Nachbarn absolut nicht zuzumuten, wenn ein Hund über mehrere Stunden bellt und jault. Schon gar nicht, wenn das über ein volles Jahr hinweg immer mal wieder passiert!! Sorry, aber da habt ihr echt was verpennt und müsst euch den Schuh selbst anziehen.

    Wenn dein Hund im Auto gut alleinebleiben kann, finde ich die Idee gar nicht so schlecht. Das verschafft euch zumindest Zeit, zu Hause vernünftig zu trainieren. Ich setze meine Hündin auch ab und an ins Auto, wenn ich Betreuungsnotstand habe und die Nerven der Nachbarn schonen will. Zieh ihr ein dickes Mäntelchen an, leg eine Wärmflasche und gemütliche Kuscheldecken rein und dann ist das momentane Wetter auch kein so großes Problem. Im Sommer gehts natürlich nicht, aber bis dahin seid ihr ja vielleicht schon auf einem ganz anderen Trainingsstand.

    Allerdings würde ich mir auch dringend einen Plan B überlegen für den Fall, dass deine Hündin das Alleinebleiben niemals so richtig lernen wird. Bei uns klappt es mit einer Kombination aus professioneller Betreuung (vormittags) und Alleinebleiben (nachmittags, maximal 2,5 Stunden). Da mehr als 2,5 Stunden nicht funktionieren, geht es schlichtweg nicht anders und ich muss das Geld eben irgendwo abknapsen (bei mir sind es 200€ monatlich). Das ist hart und resultiert (bei meinen momentanen Einkommensverhältnissen in der Ausbildung) darin, dass man vom Auto aufs Fahrrad umsteigt, nicht mehr wirklich Geld für Weggehen oder Klamotten hat, am eigenen Essen spart, etc., aber irgendwie geht es schon, wenn man wirklich will. Vielleicht findest du ja auch eine nette Omi in der Umgebung, die Spaß daran hat, den Hund tagsüber kostengünstiger zu sich zu nehmen oder sowas? Gerade einen so kleinen Hund müsste man doch recht problemlos unterbringen können.

    Wie lange übt ihr denn schon?

    Meine Hündin ist beim Thema Alleinebleiben sowieso ein Problemfall, aber selbst bei unseren sehr kleinen Fortschritten gab und gibt es immer wieder Rückfälle. Vor allem dann, wenn es längere Pausen im Training gab.

    Bleib einfach am Ball und gehe nochmal einen Schritt zurück, wenn der Hund Anzeichen von Überforderung zeigt.

    Sehe ich auch so, das Problem ist der Mieter und nicht das Tier. Wäre ich Vermieter, würde ich vermutlich auch die Vorlage einer Haftpflichtversicherung verlangen, die Mietschäden mit einschließt. Aber darüber hinaus ist es Sache der Mieter, ob sie ein Tier halten und wie sie leben. So richtig verstehe ich nicht, wieso es überhaupt erlaubt ist, Tierhaltung grundsätzlich abzulehnen..

    Mich würde allerdings auch mal interessieren, ob der Vermieter - vor dem Hintergrund dieses Urteils - die Anschaffung eines Zweithundes ablehnen dürfte. Ich hätte früher oder später sehr gerne einen 2. Hund, bin mir aber recht sicher, dass das nicht auf Begeisterung stoßen würde. Im Mietvertrag ist nur meine Hündin aufgenommen. Die Frage wäre nun, ob der Vermieter einen "schlüssigen Grund" für die Ablehnung eines weiteren Hundes anbringen müsste oder ob er das einfach grundlos verweigern könnte.