Beiträge von Deliara

    Meine Mum hat meiner Hündin letztens auch einen Regenmantel genäht. Der Einfachheit halber haben wir für 3€ eine Kinderregenjacke bei Kik gekauft und sie zerschnitten, so dass komplizierte Materialbeschaffung schonmal wegfiel :hust: Das Ganze wurde dann mit Flies unterfüttert und ich muss sagen, es sieht nichtmals schlecht aus :)

    Ich war noch nie auf einem Hundeplatz, aber ich muss ehrlich sagen, dass sich bei mir irgendwo das Vorurteil festgesetzt hat, dass man dort eben nur diese überehrgeizigen HH findet, die mit zweifelhaften Methoden ihre Hunde zu Höchstleistungen pushen. - Was wahrscheinlich gar nicht unbedingt der Wahrheit entspricht, aber irgendwie hat sich dieses Bild von Hundesportvereinen bei mir eingebrannt.
    Auf meiner täglichen Gassirunde grenzt ein Weg an einen Hundeverein. Auf der Website fand ich die Selbstvorstellung eigentlich sehr positiv und habe sogar darüber nachgedacht, mir den Platz einmal anzugucken. Aber je öfter ich dort vorbeigehe, desto "abstoßender" finde ich es dort. Meist hört man schon von Weitem ein Dutzend Hunde bellen, die im Auto auf dem Parkplatz warten und die sich anscheinend regelrecht gegenseitig hochschaukeln. Meine Hündin hat Angst vor bellenden Hunden, also ist diese Art der "Verwahrung" und die Geräuschkulisse schonmal ein absolutes k.o. Kriterium für den Verein für mich. Darüber hinaus hört man die auf dem Platz arbeitenden HH sehr oft brüllen und schreien. Einmal habe ich im Vorbeigehen eine Frau beobachtet, die mit ihrem Hund verschiedene Tricks eingeübt hat. Der Hund hat wohl nicht verstanden, dass er der Besitzerin am Ende der Kür auf den Arm springen sollte. Daraufhin hat die Dame den Hund mit "Dreckstöle" und ähnlich netten Bezeichnungen angeschrien und die übrigen Vereinsmitglieder, die zugeschaiut haben, haben laut gelacht und sich darüber amüsiert. Der arme Hund hat sich ganz klein gemacht und sich sogar beschwichtigend auf der Rücken geworfen. Ich fand das ganz fürchterlich und so gar nicht in Einklang mit dem, wie der Verein sich auf der Website selbst vorstellt (von wegen Training ohne Zwang und im Vordergrund steht der Spaß).
    Ich weiß auch, dass das sicherlich nicht repräsentativ ist. Da ich aber überhaupt nicht ambitioniert bin, mit meinem Hund sportlich irgendwas zu erreichen, habe ich immer das Gefühl, ich wäre in so einem Verein sicherlich irgendwie fehl am Platz.

    Gut erzogen, nein.. aber wir arbeiten daran und ich sehe Fortschritte (Hundchen ist ja auch erst 10 Monate alt).

    Unsere Baustellen sind die Leinenführigkeit, das Alleinebleiben (heute morgen haben wir erstmals 16 Minuten ohne irgendeine Lautäußerung geschafft.. ich hab mich gefreut wie ein Schneekönig, während andere HH mit Hunden in ihrem Alter mich immer nur mitleidig belächeln :D), Hundbegegnungen (wir können nirgends einfach so vorbeigehen, ohne dass sie Kontakt aufnehmen will) und natürlich ihr Jagdtrieb.
    Auf der anderen Seite ist sie dafür aber absolut lieb, mit Allem und Jedem verträglich, inzwischen relativ zuverlässig abrufbar (außer wenn sie was Jagbares entdeckt hat) und insgesamt eigentlich völlig alltagstauglich. Und das ist für mich das Wichtigste :)

    Ich hab die ersten Tage und vielleicht auch 1-2 Wochen nach Lenis Einzug regelmäßig Rotz und Wasser geheult, weil ich mich trotz aller theoretischen Vorbereitung völlig überfordert gefühlt habe. Dazu war ich noch chronisch übermüdet wegen des ständigen Aufstehens im 2-Stunden-Rythmus und wusste mit ihrem Temperament nicht wirklich umzugehen. Draußen war sie überängstlich, wollte keinen Schritt laufen und hat bei jedem vorbeifahrenden Auto Fluchtveruche gestartet vor lauter Panik. Drinnen war sie dagegen absolut selbstbewusst und nur im Laufschritt unterwegs. Entweder hat sie geschlafen oder sie ist über Tische und Bänke gegangen, ein Zwischending gab es nicht. Ich hatte Angst, dass ich so einem Powerpaket auf Dauer nicht gerecht werden kann und habe mich gefragt, ob sie es bei anderen Leuten evtl. besser haben würde. Zwischenzeitlich habe ich mich sogar ernsthaft mit dem Gedanken getragen, sie wieder abzugeben, damit sie die Chance bekommt, an jemanden vermittelt zu werden, der ihr eher gerecht werden kann als ich.
    Mittlerweile ist sie 10 Monate alt und ich bin heilfroh, dass ich damals "durchgehalten" habe. Ein Welpe krempelt das ganze Leben um und bedeutet eine enorme Verantwortung, der man sich erst so richtig bewusst wird, wenn der Hund eingezogen ist. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen und es dauert einfach ein paar Wochen, bis man sich in seine neue Aufgabe eingefunden hat. Mich hat es sehr viel ruhiger gemacht, als wir endlich einen kleinen Alltagsrythmus gefunden hatten und somit "Normalität" einkehrte. Und was das Gerechtwerden betrifft: ich glaube inzwischen, dass man mit seinen Aufgaben wächst :D Mach dir nicht allzu viele Gedanken (ich weiß, das ist einfach gesagt) und versuche statt dessen, die Zeit mit deinem Welpen zu genießen. Die Stubenreinheit bekommt ihr ganz sicher in den Griff.. und was Hundehalter mit anderen Philosophien angeht, muss man sich ein dickes Fell zulegen. Solche Situationen kommen immer wieder, aber im Endeffekt bist du keinem eine Rechenschaft deines Verhaltens schuldig. Allein du wirst am besten wissen, was deinem Hund gut tut und was nicht :)

    Alles Gute dir!

    Da meine Hündin nicht alleine bleibt, ohne das Haus zusammen zu bellen, richtet sich momentan bei mir eigentlich fast alles nach dem Hund. Ich hatte mir das zwar so extrem vorher nicht vorgestellt, aber nun ja.. nun ist es eben so. Spontanes Weggehen, abends mal Feiern, Kino, etc. habe ich seit Mitte Februar nicht mehr gehabt. Ein einziges Mal habe ich sie über Nacht bei ihrer Tagesbetreuung gelassen, weil eine Familienfeier in einer verrauchten Kneipe anstand, das war aber wirklich der einzige Termin, den ich ohne sie "absolviert" habe.
    Ich bin gerne mit ihr zusammen, habe sie gerne dabei und möchte sie auf keinen Fall mehr missen. Aber das Leben wäre definitiv einfacher, wenn ich mir zwischendurch auch einfach mal ein paar Stunden für mich nehmen könnte.

    Das Hinlegen an sich finde ich nicht unhöflich. Im Gegenteil, das ist mir lieber, als wenn meine Hündin einfach blind überall hinrennt (das tut sie leider manchmal im Freilauf, wenn sie einen übermütigen Tag hat). Aber das Fixieren mögen natürlich nicht alle Hunde und DAS ist tatsächlich unhöflich. - Genau wie das Losstürmen, wenn der andere Hund für okay befunden wurde.

    Übrigens ist es bei uns genau wie bei Toki. Sie erstarrt geradezu, wenn sie erst einmal liegt, und ist absolut nicht mehr ansprechbar. Klar kann man sie mit einigem Kraftaufwand hochzerren, aber sie liegt dann regelrecht im Geschirr und ich hab 0 Chance, sie dazu zu bewegen, auf ihren Beinen stehen zu bleiben. Sie ist erst dann wieder ansprechbar, wenn der andere Hund vorbeigegangen ist.

    Meine Hündin ist auch ein Kategorie 3 Hund.. sie legt sich hin, schätzt den anderen Hund ab und stürmt dann los und macht Spielaufforderungen. Und wenn sie erst einmal liegt, reagiert sie auf rein gar nichts mehr - kein Rückruf, kein Spielzeug, keine Leberwursttube vor der Nase, einfach nichts. Im Freilauf zeigt sie dieses Verhalten glücklicherweise nur sehr selten, an der Leine dafür bei fast jedem entgegenkommenden Hund. Sie tut das aus Unsicherheit, was es aber natürlich auch nicht unbedingt besser macht. Ich versuche, ihr das Kommando "weiter" zu geben und schleife sie dann notfalls einfach rigoros hinter mir her an dem anderen Hund vorbei. Klappt das nicht und sie liegt schon, stehe ich auch erstmal etwas dumm daneben, trete aber vorsichtshalber auf die Leine, so dass sie wenigstens den anderen Hund nicht über den Haufen rennen kann. Im Freilauf ist dieses Verhalten für den anderen Hund natürlich tatsächlich etwas blöd und ich bemühe mich dann, möglichst schnell bei meinem Hund zu sein und ihn festzuhalten. Bin ich aber zu weit weg, hilft auch kein Rückruf mehr, sie reagiert dann nicht :/ Aber glücklicherweise verhält sie sich ohne Leine normalerweise nicht so.

    Meine Hündin macht das auch. Je nach Hund, der uns entgegen kommt, folgt dann ein Angriff (durchweg und immer freundlich und spielerisch gemeint) oder sie wedelt unterwürfig und hüpft halb sitzend um den anderen Hund herum. Interessanterweise macht sie das selten im Freilauf, aber fast immer, wenn uns beim Leinenspaziergang Hunde begegnen. Im Freilauf unterbinde ich es nicht, da soll sie es handhaben, wie sie lustig ist (und da passiert es ja auch wie gesagt nicht oft). An der Leine finde ich es aber absolut nicht in Ordnung, da sie mir die Führung und die Einschätzung der Lage überlassen soll. Außerdem reagieren viele Hunde (verständlicherweise!) nicht gerade positiv drauf, wenn sie über 20m fixiert und dann anschließend über den Haufen gerannt werden. Habe ich sie am Halsband, nehme ich sie kurz und gehe einfach vorbei (und sie stolpert mit). Am Geschirr ist sie etwas widerspenstiger und legt sich teilweise sogar ins Geschirr und lässt sich tragen, also lasse ich dort notfalls das Hinlegen zu und sorge dann aber zumindest dafür, dass sie nicht auf den anderen Hund losstürmen kann.

    Nein, es müssen nicht nur Hundehalter Rücksicht nehmen. Ich erwarte, dass man mir die Chance gibt, meinen Hund ranzurufen und absitzen zu lassen. Das impliziert, dass ein Radfahrer oder Jogger rechtzeitig auf sich aufmerksam macht und nicht irgendwo aus dem Nichts angeschossen kommt. Meine Hündin geht zum Glück nicht hinterher und bellt auch nicht, aber sie erschrickt sich und läuft dann etwas konfus auf dem Weg hin und her, was besonders Fahrradfahrer dann manchmal behindert. Ich arbeite daran, sie auf die Seite schicken zu können, aber in dem Stress kann sie sich noch nicht richtig konzentrieren offensichtlich. Die meisten Leute sind verständnisvoll und einsichtig, wenn man ihnen erklärt, dass der Hund unsicher und erschrocken ist und es schön wäre, wenn sie sich kurz bemerkbar machen könnten, damit ich rechtzeitig ranrufen kann. Sind die Leute nicht einsichtig, ziehe ich mir aber den Schuh nicht an, als HH einen Fehler gemacht zu haben. Es ist eben ein Miteinander und wenn mir keine Möglichkeit zu reagieren gegeben wird, kann ichs nicht ändern, ganz einfach.

    Ach ja, und sollte jemand meinen Hund treten, der OHNE irgendeinen "Angriff" ein paar Meter mitläuft, würde ich auch biestig werden und denjenigen anzeigen. Das geht einfach mal gar nicht!!

    Meine Madame kann tief und fest schlafen, sobald mein Freund und ich uns aber mal Erwachsenendingen widmen, steht sie hellwach mit den Vorderpfötchen auf der Bettkante, wedelt ganz aufgeregt mit dem Schwanz und steckt ihre Nasen an Stellen, an denen man keine Hundenase gebrauchen kann :hust: Mein Freund kann da gar nicht drauf, also probiere ich meistens, Hundchen mit der rechten Hand am Halsband auf Abstand zu halten und hoffe, dass er das nicht so mitkriegt.. ähm ja.. also unser Privatleben im Schlazimmer war schonmal besser jedenfalls :roll:
    Rausschmeißen lässt sie sich nur unter lautstarkem Protest, das macht dann auch keinen Spaß mehr bei der Geräuschkulisse. Manchmal hilft ein Kauknochen :D