Beiträge von lilactime

    Da kommt es aber vermutlich auch sehr auf die eigenen Ansprüche an, was man für zufriedenstellend hält und was nicht.

    Ich habe dieses Jahr auch kaum Aufwand um die Anzucht gemacht und es sind richtig prima Pflanzen geworden. Ich weiß aber auch, was ich quasi aus Nachlässigkeit besser gemacht habe als sonst.

    Dass meine Pflanzen später allerdings gut gepflegt werden und den entsprechenden Ertrag für unsere Tomatenselbstversorgung bringen, ist mir persönlich schon wichtig.

    Im Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt habe ich drei Jahre lang in den Erhaltergruppen für Tomaten mitgemacht, da bekommt man einen guten Gesamteindruck über Anbausituationen deutschlandweit. Dass es bspw im Rheinland eine ganz andere Situation ist mit dem Freiland als an den Küsten, ist ja selbsterklärend.

    Es kommt einfach drauf an, welche Ambitionen man hat und wie experimentierfreudig man ist - die letzten Jahre zeigten Sommer, die zumindest Tomaten total entgegenkommen.

    Komplett ungeschützter Anbau wäre mir nichts, dafür steckt mir da bei mir zuviel Herzblut drin...

    Es gibt wohl auch Gegenden, in denen der Infektionsdruck durch Phytophthora einfach weniger hoch ist.

    Normalerweise habe ich meine Pflanzen an zwei Standorten, ein paar Kilometer auseinander. Schon da ist Standort 1 wesentlich weniger anfällig als Standort 2, Jahr für Jahr.

    (Wie) schützt ihr eure Tomaten im Freiland vor regen? Oder können die freilandsorten den gut ab?

    Ich habe zwei Dächer von Beckmann zu dem Zweck.


    Hinsichtlich Kraut- und Braunfäule kann keine Tomate Regen gut ab, eine Immunität gibt es nicht.

    Auch robuste Sorten fürs Freiland kriegen ein Problem, wenn der Juli sehr nass ist und die Temperaturen für Pilzbefall "günstig" sind.

    Der Unterschied ist, dass viele dieser Sorten so starkwüchsig sind, dass sie trotz Befall einfach weitermachen oder eben erst später daran kaputt gehen.

    Also resistenter sind.

    Im Freiland ohne Dach kann in trockenen Sommern richtig gut klappen, wenn du Pech hast, kann dir bei viel Regen aber schon Ende Juli die Braunfäule den Bestand gekapert haben.

    Habe heute angefangen, die Tomaten rauszupflanzen. Mache dieses Jahr nur 15 Stück, alle im überdachten Freiland.

    Ein Fortschritt - eigentlich wollte ich ein Jahr komplett aussetzen.

    Dann hatte sich aber Salat aus dem letzten Jahr selbst ausgesät bzw ist im Frühjahr aufgegangen und das hat mich irgendwie getriggert und jetzt kommt halt doch wieder einiges an Gemüsegeraffel zusammen :ka:

    Ich bezog mich auf die starke Beeinflussung durch Schnitte.

    Alsp, klar kannst du durch Schnitte den Trieb kanalisieren, aber über den an sich entscheidet erstmal die Gare. Darum ging es mir.

    Ich schneide Brote in knapper Gare eigentlich nie ein, sondern lasse mit Schluss nach oben wild aufreißen. Da ist nichts kompakt oder speckig.

    Die Gare entscheide ich nach Teigart/Endergebnis oder eben Rezept, nicht spontan.

    Auch egal nu...

    Von Unter- oder Übergare gehe ich dabei eh nicht aus, da grober Fehler.

    Die Tiefe der Schnitte zB richtet sich ja aber nach der Garstufe. Bei Vollgare brauchst du an sich gar keine Schnitte, da Ofentrieb kaum noch vorhanden.

    Bei knapper Gare kannst du dagegen regulär tief einschneiden und der noch vorhanden Ofentrieb sorgt fürs Auseinandergehen. Oder du lässt wild aufreißen, was bei Vollgare ebenfalls nicht mehr wirklich hinhaut.

    Gare ist ungleich Gare

    Weil vor ein paar Einträge das Freilaufen und der Radius davon angesprochen wurden. Wie ist das bei euch mit dem Freilauf, also wo lasst ihr eure Schätze da frei laufen und habt ihr keine Angst, dass sie euch abhauen(Wild)?

    Hab einen 11 Monate alten Rüden, dessen Radius sich im Bereich von etwa 20-30 Metern eingependelt hat.

    Diesen Bereich hat er quasi selbst gewählt, ich habe lediglich von Anfang an die Rückorientierung konsequent gemarkert.

    Keinen Jagd- bzw Hetzerfolg zu ermöglichen, ist eine der Sachen, auf die ich sehr viel Wert lege. Also auch nicht mal eben über den Acker zur Krähe, fixieren unterbrechen, Wegetreue durchsetzen etc.

    Was das Abdüsen zu anderen Hunden (Menschen eher nicht) anbelangt, würd ich aktuell nicht die Hand ins Feuer legen.

    Denke, wäre ich da abgelenkt, wäre er beim anderen Hund.

    Außer Sicht laufen lassen wäre für mich nie ein Ziel - im Gegenteil ein NoGo, komplett unabhängig davon, wie gut der Hund im Gehorsam steht.