Iris hat geschrieben:
Zitat
Aber wenn Hund einen ganz grossen Blödsinn anstellt, wie würdet ihr ihn dann bestrafen? Ich meine damit so ganz seltene Gelegenheiten, wo der Hund etwas getan hat, was schon seit ewig strikt verboten ist, er es auch weiss und respektiert, aber dieses mal es trotzdem getan hat.
Bestrafen? Gar nicht. Ich würde mir schnellstens überlegen, welchen Fehler ich gemacht habe, dass mein Hund ins unerwünschte Verhalten fallen konnte.
Und so komme ich zum Punkt "Hund hat Rehkitz getötet". Du schreibst, das war nicht sein erster Jagderfolg.
Damit fängt das Desaster schon an. Hast du einen Hund, der beim Jagen bereits definitiv Erfolg hatte, hast du einen Hund, der nach diesem selbstbelohnenden Erlebnis strebt. Auch dabei kannst du mit Strafe überhaupt nichts ausrichten. Es liegt an dir, die entsprechenden Managementmaßnahmen zu ergreifen (wo möglicherweise Wild - Hund an der Leine) und mit ihm über positive Verstärkung und kommunikative gemeinsame Spaziergänge dem Hund zu beweisen, dass es sich viel mehr lohnt, bei dir zu sein. Was - zugegebenermaßen, wenn bereits solch ein Jagderfolg - oder gar deren mehrere - stattgefunden hat, schwierig wird.
Dich 10 Minuten vor deinem im Platz befindlichen Hund auszutoben, macht dich für ihn nicht unbedingt vertrauenswürdiger und ist somit schlecht für die Bindung. Dass du in diesem speziellen Moment aufgrund der Todesschreie des Kitzes durchgedreht bist - wer kann dir das verdenken? Doch daraus eine Straflektion abzuleiten wie die von dir genannte, dass der Hund bei entsprechenden Verfehlungen sich ins Platz zu begeben hat - daraus lernt er definitiv nichts.
Vor allem wenn du es mit so starken Trieben wie dem Jagdtrieb zu tun hast, gehen sowohl Strafmaßnahmen wie Nackenschütteln etc als auch Exerzierübungen völlig am Problem vorbei und höchstens nach hinten los.
Je mehr Freude der Hund hat, mit seinem Menschen zusammenzuarbeiten ("spielen") desto leichter fällt es ihm, dir zu folgen statt einem anderen Reiz.
LG
cazcarra