Ich bin sowohl gewerblich, als auch ehrenamtlich als Trainer unterwegs.
Ja, ich erwarte unterschiedliches. Dem zahlenden Kunden erzähl ich auch 20 Mal das gleiche. Solange er glücklich ist, ist alles ok. Kleine Fortschritte sehen zu können, macht aber auch in dem Bereich aus, ob ich noch Spaß am Kunden habe, oder nicht.
Bin ich ehrenamtlich unterwegs, nimmt die Frage, ob ich noch Spaß an dem Geschehen habe deutlich mehr Raum ein, als beim gewerblichen Training. Denn ja, das ist meine Freizeit und zum Kopf freiräumen da. Das kann ich aber nicht, wenn ich mich selber ärgern muss.
Je nach Verein (bin in zweien als Trainerin aktiv), bekomme ich den Jahresbeitrag erlassen, oder auch nicht. Zusätzlich kümmere ich mich um die Organisation von Veranstaltungen, wofür ich dann natürlich auch (man will ja mit gutem Beispiel voran gehen) Essen vorbereite und Platzpflege betreibe.
Ja, wir brauchen auch Leute, die Kuchen mitbringen. Aber das mache ich genauso. Und ja, meine Hunde kommen häufig eher kurz. Zu kurz versuche ich zu vermeiden, wo es geht.
In einem meiner Vereine gibt es auch eine reine Spaßgruppe - wenn jemand da ist, der Lust hat, Tricks zu üben, ist das ja auch wunderbar und gerne möglich. Da sind dann andere Ansprüche. Häufig sind bei solchen Gruppen aber die Hunde der Trainer auch aktiv dabei, zeigen das ein oder andere, oder es werden in der Gruppe Tricks trainiert.
Man muss es einfach sehen, wie es ist: Freizeit, aber nicht nur für den Hundeführer, sondern auch für den Trainer. Und dann darf auch der Trainer den Anspruch haben, den er braucht, damit es für ihn noch mehr Spaß, als Verpflichtung ist.
Natürlich darf man sich wünschen, dass die Ansprüche vernünftig abgesprochen werden und dass man sich nicht im Ton vergreift, wenn was nicht nach den eigenen Wünschen läuft. Aber wir sind alle nur Menschen - weißt du, ob bei dem kritisierten Trainer gerade privat einiges im Argen ist und er sich schwer aufraffen musste, um den Teilnehmern das Training zu ermöglichen? Nicht nur die Teilnehmer haben ein Leben neben dem Hundeplatz, die ehrenamtlichen Trainer haben das genauso und können nicht, wie das bei Teilnehmern oft der Fall ist, ganz spontan und kurzfristig mal absagen. Die Teilnehmer erwarten auch bei ehrenamtlichen Trainern (zurecht) eine gewisse Kontinuität im Training. Und nicht jeder Verein hat die Kapazitäten, einen Ersatztrainer auf den Platz zu stellen.