Beiträge von Helfstyna


    Also, die Kernaussage in allen Ehren, aber ich erwarte von journalistischer Arbeit eben was anderes. Ein Zeitungsartikel soll mich informieren, verschiedene Sichtweisen darstellen, damit zum Denken anregen usw. -

    Na dann viel Erfolg bei der Suche.
    Das ist der Grund wieso ich den Job aufgegeben habe, weil kaum noch jemand diese klassische Form des Journalismus verkauft.

    Wann genau ist das denn für dich der Fall?

    Fiffi mag keine anderen Hunde. Ist dabei nicht ängstlich oder übermäßig aggressiv, sondern will einfach nur seine Ruhe. Aber Hunde sind nunmal Rudeltiere und brauchen Kontakt um glücklich zu sein. Nur mag Fiffi die Hundewiese nicht und wird giftig wenn 20 andere Hunde über ihn weg kugeln. Um Fiffi wieder daran zu erinnern, wie sich das perfekte Wesen, das er nunmal ist zu verhalten hat, wird er zu 5 Therapeuten durch 140 Trainingsstunden geschleift, damit er lernt auf er Hundewiese Spaß zu haben und glücklich zu werden, lieb und verträglich und beschwichtigend mit allen...
    Anstatt Hund einfach Hund sein zu lassen und ihn Artgenossen überflüssig finden zu lassen.

    Und das ist einfach Einstellungssache.

    Viele Leute interessiert das nicht. Die geben ihr Pferd zur Ausbildung, sagen Summe Y ist die Schmerzgrenze und dann wird gewartet.
    Und ja es wird immer Ausbilder geben, die es sich leisten können da großen Ethos zu haben, aber wenn man davon lebt, müssen viele einfach an einem gewissen Punkt einen Kompromiss eingehen.

    Das liegt nicht zwingend daran, dass sie schlechte Menschen oder schlechte Trainer sind. Der Berufsbereiter ist da eben oftmals nicht so frei wie der, der es als Hobby oder nebenberuflich macht.

    Darf ich nochmal kurz fragen, ob man z.B. Schnauzer auch so frisieren könnte, dass sie was sehen? Ist glaub ich untergegangen. :)

    Auch wenn es manch einer nicht glauben möchte... Schnauzer und Briard sehen auch in Showmontur genügend, um ganz normal leben und arbeiten zu können.
    Hab jahrelang mit RS und Briards trainiert, da brauchte keiner eine besondere Schur oder einen Haargummi, um sich zB im Parcours u recht zu finden


    Ich finde, wir sind auf einem guten Weg, auf dem Tier nicht mehr "Sache" ist, sondern "Mitlebewesen", auf das man achtet.

    Jein

    Ich sehe in den letzten Jahren deutlich öfter die Entwicklung, dass gerade der Hund nicht nur als Mitgeschöpf gesehen wird, sondern regelrecht überhöht wird. Wichtiger und besser als der Mensch, ehrlicher... ein kleiner Übermensch im Kuschelpelz.... findet man auch immer öfter in den einzelnen Erziehungslehren.

    Und da kommt mir persönlich immer die Galle hoch.
    Der Mensch fällt von einem extrem (Hund als austauschbarer Gebrauchsgegenstand) ins andere (Hund als unantastbares Überwesen).

    Das ist für mich auch die Kernessenz des Artikels.
    Natürlich schadet es dem Hund nicht wenn er 50 Halsbänder in 20 Farben hat und mit "Baby" angesprochen wird, aber wenn er nicht mehr Hund sein kann, weil er der bessere Mensch sein muss, dann sieht das zwar netter aus als Training mit dem ERG ist für mich aber genau so tierschutzrelevant

    Ich glaube das Problem ist da einfach ein bisserl, dass er für Ergebnisse bezahlt wird. Mag sein, dass er mit eigenen Tieren ganz anders arbeiten würde und auch mit Kundenpferden, wenn es nicht heißt "wir haben X (dreh)Tage an denen muss etwas zu sehen sein"

    Kenne das Problem von befreundeten Bereitern, die ganz klar sagen, ginge es nach ihnen, würden sie teils ganz anders und viel langsamer arbeiten. Aber wenn die Kunden nach 10 bezahlten Stunden immer noch keinen Fortschritt erkennen können, weil man schonend und langsam arbeitet, gehen 90% zur Konkurrenz. Darum muss da oft ein Kompromiss her

    Ich oute mich mal, ich finde den Artikel gar nicht schlecht.

    Natürlich ist er sehr nüchtern geschrieben mit sachlichem Abstand zum Thema Tierliebe, aber was daran schlimm sein soll....
    Der Titel mag etwas reißerisch klingen, aber ja gerade bei Käfigtieren in Kinderhand kommt es nicht selten vor, dass Zwergkaninchen, Hamster und Co zu Tode gestreichelt werden, weil sie den Stress des ständigen "geliebt werdens" nicht ertragen und auch bei Hunden beobachtet man regelmäßig Verhaltensprobleme, die durch aufgezwungene Zuneigung ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des Hundes entstehen.

    Und der Schlusssatz trifft meiner Meinung nach das Kernproblem unserer Zeit:

    Zitat

    Wir misshandeln sie nicht mehr, indem wir sie bewusst quälen. Stattdessen leiden sie unter unserer Zuneigung und egoistischen Liebe. Für manches Haustier wäre es das Beste, es könnte bleiben, was es ist: einfach nur ein Tier.


    Quelle

    Aber übertriebene Tierliebe darf man wohl nicht kritisieren und Selbstreflexion ist bei Tierfreunden auch nicht wirklich angesagt.

    Am letzten Stall hatte ich auch eine blinde Reiterin mit der ich regelmäßig im Gelände war.
    Auch bei einem sehenden kann man ja nicht eingreifen im Ernstfall, so lange sie also das Pferd auf Ansage unter Kontrolle hat, hab ich da nie ein Problem gesehen