@Hasel Einfach aufhören und was anderes machen geht meistens in der Landwirtschaft nicht, weil du hohe Investitionskosten über lange Zeit abbezahlst.
Kaufst dir zb ne Melkmaschine und bezahlst die über 10 Jahre ab.
Klar im extremfall kannst du dann mit deinem neuen Job alles zuende abbezahlen, aber wie sinnig ist das denn?
Das Problem hast du aber in jedem Betrieb.
Weder die Maschinen beim Schreiner noch die Hebebühne des Automechanikers sind vom Himmel gefallen.
Wenn die Selbstständigkeit sich wirtschaftlich nicht (mehr) lohnt, stehen viele mit hohen Schulden da. Ist eben eines der großen Risiken.
Aber interssanterweise wird in der Landwirtschaft viel länger Verständnis gezeigt für die schwere Lage , selbst wenn es zu kosten der Tiere geht , als in anderen Berufen. Wenn ich nicht wirtschaftlich arbeiten kann , egal aus welchem Grund , dann ziehe ich den Schlussstrich.
Und ich kenne hier in der Gegend genug Bauern, die zwar auch sagen, klar könnten die Preise besser sein , aber man kann gut damit leben und zwar ohne die Tiere auszubeuten oder zu vernachlässigen. Die stehen tagsüber auf der Weide und zum Melken und füttern in den Stall. Die BullenKälber haben bis zur Schlachtung auch eine eigene Weide.
Die Zeiten haben sich geändert, aber das bedeutet nicht Zwangsläufig, dass alle kleinen Betriebe zugrunde gehen. Wer allerdings meint, dass es noch so funktioniert wie vor 50 Jahren, der hat wahrlich schlechte Karten und wie in allem Berufssparten ist eben nicht jeder geeignet einen Betrieb zu führen, egal wie lange er im Familienbesitz gewesen sein mag.