Heutzutage gibt es zahlreiche Informationsmöglichkeiten. Und bevor man den Beruf aussucht, mit dem man vielleicht den Rest seines Lebens beschäftigt ist, ist es grad von einem Abiturienten nicht zuviel verlangt, sich zu informieren, das ein oder andere Praktikum zu machen und mit dem ein oder anderen praktizierenden Tierarzt zu sprechen. Und wenn schon nicht VOR dem Studium, dann wenigstens WÄHRENDDESSEN.
Auf (man möge mir den Begriff verzeihen) A***lochtierhalter und ihren Psychoterror kann dich aber kein Studium und keine Internetrecherche, vermutlich nicht einmal ein dutzend Praktika vorbereiten.
Mir kann niemand erzählen, dass es ihm nicht an die Substanz geht, wenn er in seinem Privatleben regelrecht von einzelnen Menschen belagert wird, damit diese eine gratis Diagnose abstauben können ("Ich weiß es ist gerade unpassend, aber Fifi hustet seit gestern...") und sich dann auch noch beschimpfen lassen muss, weil man auf die Sprechzeiten oder den Kollegen der gerade Notdienst hat verweist.
Man muss sich ja nur hier im Forum umsehen, wie bei vollkommen normalen Aussagen, Behandlungen und Komplikationen auf die Ärzte eingedroschen wird und mit wie wenig Respekt ihnen gegenübergetreten wird.
Die Krux Beim Beruf des Tierarztes ist die weltfremde Erwartungshaltung, die die Kunden an einen haben. 24 Stunden 7 Tage die Woche rund ums Jahr erreichbar sein für jede Hundeblähung und wer beim Abendessen mit seiner Familie nicht von einem Patientenbesitzer vom Nebentisch auf ein nässendes Exzem am Hundehoden angesprochen werden will, soll sich doch einen anderen Job suchen. Immer auf dem neuesten techinschen und wissenschaftlichen Stand sein, idealerweise neben der Schulmedizin noch ein dutzend Alternative Methoden nach der neuesten Mode kennen und beherrschen, ach ja und kosten darf es natürlich auch kaum etwas, denn immerhin sollte der TA seinen Beruf aus Liebe zum Tier und nicht aus Geldgier ausüben.
Und wehe der TA kann nach einem magischen Blick auf den Hund nicht sofort die richtige Diagnose stellen, sondern braucht ein paar Tests zum Ausschluss, dann ist das Gejammere groß, denn Dr Google hat beim Eingeben der Symptome binnen Sekunden eine Diagnose ausgespuckt und der ignorante TA hat die Impertinenz zu behaupten, das Internet sei da nicht zuverlässig....
Wer glaubt, dass man so etwas auf Dauer ohne Liebe zum Job mitmacht, ist naiv. Jeder Job hat seine Schattenseiten, aber gerade beim TA könnte man als Tierhalter dazu beitragen, diese ein wenig abzumindern. aber stattdessen haben es sich offenbar immer mehr Leute zur erklärten Aufgabe gemacht, diesesn Berufsstand zu verhöhnen und ihm das Leben schwer zu machen.
Vielleicht sollte man da mal darüber nachdenken, wenn man den nächsten TA Termin hat. Die Leute haben diesen Beruf gewählt und sie machen ihn freiwillig (und hoffentlich auch noch gern), aber das gibt niemanden das Recht zu testen (egal ob aus Absicht oder Dummheit), wie lange man sie drangsalieren kann, bis das Fass überläuft.