Da ich Trainer bei einer Hundeschule bin, die hier sehr polarisiert, kenne ich zur Genüge Menschen, die meinen uns belehren zu müssen.
Wir werden mindestens einmal die Woche als Tierquäler bezeichnet, es wird aufgerufen uns im Park zu filmen, wir werden massenhaft bei der Polizei angezeigt (immer mit dem Ergebnis, dass die Anzeige fallen gelassen wird), wir werden ständig belehrt, dass das was wir machen doch so schlimm ist usw …
Da unsere Kunden oft zum Beispiel an unserer Leine erkennbar sind, werden diese auch oft angeredet.
Bewirkt es etwas? Nein! Weil derjenige (oder meist diejenige), der uns schlau anreden mag, nur einen Ausschnitt sieht und uns dafür verurteilt, weil wir Hunde in aller Öffentlichkeit korrigieren und zwar so stark wie eben nötig. Sind wir deshalb Tierquäler? In deren Augen ja, in unseren Augen nein.
Jemanden arrogant von der Seite anreden (und es kommt halt bei 95% der Menschen arrogant rüber) wird einen anderen Menschen nie zum nachdenken anregen. Er wird sich eher kritisiert fühlen und damit in einer Verteidigungsposition sein. Oder vielleicht weiß er einfach, was und warum er das jetzt tut.
Ich persönlich lasse mich auf solche Gespräche niemals ein. Ich wünsche den Personen einen schönen Tag und gehe meines Weges.
Lustig ist übrigens, dass solche Tipps meist von Leuten kommen, deren Hunde entweder nie ableinbar sind, weil sie nicht ausreichend hören, oder die ihren Hund mit Leckerlies an uns vorbei locken, weil er doch nicht so brav an der Leine gehen kann.