Ferndiagnosen sind nicht möglich, richtig. Man muß den Hund sehen, wie er aussieht, reagiert, ...
Sicherlich kann man auch hier wieder mit "der arme Hund" argumentieren. Schwere Jugend, unverstanden, geprügelt ...
Leider siehts aber oft anders aus. Ob das bei euch der Fall ist kann man aus der Ferne nicht beurteilen, aber:
Oft verpaßt man bei solchen Hunden den Moment, wo das Verhalten von "verhätscheln und alles schön reden" - was ja anfangs sicher hilfreich ist - zum "keiner tut dir was, da sorge ich für".
Anders ausgedrückt: Zu Anfang geht man souverän vorweg, erklärt Hundi, daß alle nett sind, es keinen Grund zur Sorge gibt. Was man aber vergißt ist dem Hund zu zeigen, daß er gehen soll, wenns ihm zu unheimlich etc. wird.
Es ist nicht auszuschließen, daß dein Hund deshalb nach vorne geht (bei deinem Vater), weil er ihn nicht "um die Pfote wickeln kann" und du ja generell das arme Hundchen bemutterst, wenn dein "böser" Vater sie wieder ignoriert. Deshalb nimmt sie sich mittlerweile einfach die Frechheit raus, ihn in seine Schranken zu weisen.
Wenn sie wirklich nur unsicher ist, gar Angst vor ihm hat, dann würde sie nicht nach vorne gehen. Sein Verhalten, den Hund völlig zu ignorieren finde ich überhaupt nicht schlimm. Damit sollten beide gut leben können, ohne Probleme.
Aber, wie gesagt, man müßte den Hund sehen.
Ich würde ihr einen festen Platz zuweisen, ruhig, abgelegen und daran arbeiten, daß sie verläßlich auf Kommando dort liegen bleibt.
Ein kompetenter Trainer vor Ort wäre natürlich ideal um die Lage genau zu beurteilen.
Gruß, staffy