Beiträge von staffy

    Martina, hätte der Hund ein Hundeproblem, lägst du nicht so verkehrt. Aber da sich der Hund auf dem Platz, sowie auch freilaufend mit Hunden versteht, normal kommuniziert, liegt das Problem eindeutig am Mißverständnis mit dem anderen Ende der Leine ...

    PN gibts hier nicht. Das geht nur per email, sofern man seine addy öffentlich bekannt gibt (was für einige hier scheinbar ein Problem ist :gruebel: ) !

    Hi OWM,

    wiedermal ein gutes Beispiel für unsere ach so fähigen Hundeschulen und dafür, daß Platzgehorsam absolut nix mit einer guten, vertrauensvollen Beziehung zu tun hat !

    Dominant ist dein Hund in keinster Weise, wann und wo sollte das denn sein ?? Du schreibst doch selber, daß er unsicher ist und so hört sich deine Beschreibung und sein Verhalten, ob fest oder lose auch an.
    Wie gehst du Alltags mit deinem Hund um ?
    Bist du ausser auf dem Hundeplatz jederzeit konsequent und gradlinieg zu deinem Hund ?
    Sagst und zeigst du was du meinst, bist du eindeutig verständlich für deinen Hund ?
    Das Leinenproblem darfst du nie alleine betrachten, da hängt der ganze Alltag, der gesamte Umgang – eure Beziehung mit zusammen !

    Den Leinenterror wird dein Hund aus zwei Gründen machen:
    1. ist er unsicher, du gehst relativ frontal auf einen anderen zu, er kann nicht ausweichen, befindet sich in einer ausweglosen Situation und da fehlt ihm
    2. deine Sicherheit ! Für deinen Hund bist du absolut nicht in der Lage fremden Hunden zu begegnen und irgendeine Entscheidung zu treffen. Du wirst selber nervös, hast schon diverse verschiedene Varianten ausprobiert, bist also unberechenbar … wie soll sich der Hund da auf dich verlassen können ?? Er wird quasi von dir gezwungen nach vorne zu gehen, den möglichen Feind sofort einzuschüchtern, um euer „Leben zu retten“ !

    Klar, auf dem HuPl macht er das nicht, da bist du selbst ruhiger, kennst die anderen Menschen und Hunde, der Trainer ist anwesend, keiner würde sich aufregen, wenn er doch mal bellt …. Draussen jedoch mußt du alleine klarkommen und wie du ja selber gemerkt hast, betrachtet dein Hund dich nicht als vertrauensvollen „Führer“, der Sicherheit gibt, Entscheidungen treffen kann und immer gelassen, souverän bleibt.

    Sein Verhalten ändern heißt DEIN Verhalten ändern, darüber mußt du dir erst mal klar werden. Der Hund hat ein Problem mit dir, nicht du mit dem Hund !
    Hunde brauchen Führung (wie soll ich was tun, was erwarterst du von mir) und Sicherheit (auf Frauchen ist Verlaß, da fühl ich mich beschützt).

    Meide erstmal alles, wo du Hunden mit geringem Abstand begegnen mußt. Jeder Hund hat seine Individualdistanz, bei jedem unterschiedlich (steig mal in nen vollen Fahrstuhl, da vermeidet jeder Körper- und Blickkontakt, auf der Straße siehts gleich ganz anders aus). Taste dich langsam dichter an andere Hunde, halte erstmal soviel Abstand, wie er „ertragen“ kann. Dein Blick ist nur auf deinem Hund, sobald du merkst, er starrt den anderen an, der Schwanz, Nackenhaare, etc. gehen hoch SOFORT ein ruhiges, vollkommen gelassenes „Lass es“, zupf leicht an der Leine, sei zwischen dir und dem anderen Hund, konzentrier dich ganz darauf, der andere ist unwichtig. Schaut er dich an, oder zumindest weg SOFORT loben „feiner Hund“. Wenn du an dieser Abstandsgrenze wo er anfängt bist, geh geradeaus weiter oder weg von dem anderen. Sobald du ihn geistig wieder bei dir hast laß ihn ein Kommando befolgen, was er 100% kann (Sitz) und lob ihn dafür ausgiebig. Jede Übung muß positiv enden. Meist ist das anfangs ein ständiger Dialog von „Lass es“ – „Fein, jawohl“ - … er muß erstmal wissen, was du von ihm willst !

    Aber das Wichtigste: Du mußt die Ruhe selbst sein, in keiner Sekunde darfst du unsicher werden, dir muß der andere Hund völlig egal sein, alle Kommandos werden ernsthaft, konsequent, aber ruhig, gelassen gegeben. Wenn du ausstrahlst, daß die Welt in Ordnung ist, der andere Hund unwichtig und du die Situation unter Kontrolle hat, nur dann wird er sich auf dich verlassen und den anderen zwar anschauen, aber auch gelassen bleiben. Er hat ja keinen Grund mehr nach vorne zu gehen. Üb das nur an Tagen, wo du selber entspannt bist, ansonsten geh in der Einsamkeit spazieren. Marschier fröhlich los, freu dich auf dein erstes Trainingsopfer, lauf einen Bogen und nimm dir vor ruhig und selbstbewußt diesen zu „umrunden“. Freu dich über jede gelungene Sekunde, bleib gelassen wenn er trotzdem knurrt. Und vor allem, reagiere bevor er überhaupt anfängt zu knurren. Wenn du ihn genau beobachtest, fallen dir nach und nach mehr Anzeichen bei ihm auf, die ein Knurren vorhersagen. Näher dich den anderen in kleinen Schritten, immer so, daß ihr noch kommunizieren könnt. Es bringt absolut nix, gleich auf Konfrontation zu gehen (die Tiernanny läßt grüßen L). Wenn du auf 100m mit lockerer Leine an anderen vorbeiläufst und ein kurzes „Och, lass man, komm hier längst“ reicht, geh auf 90m – ihr habt alle Zeit der Welt !

    Wenn´s eskaliert, du nicht mehr an ihn rankommst, geh zügig von dem anderen weg, ohne Kommentar – ihr bekommt genug neue Chancen. Und vergiß den „das ist mir peinlich Gedanken“ – irgendwann wirst du stolz auf eure Erfolge sein und Verständnis für die haben, die ihren „aggressiven Kläffer“ an deinem vorbeizerren.

    Und nie NIEMALS schlagen, hauen, schubsen, würgen, ….. er soll dich ja als konsequenten, aber gerechten „Führer“ akzeptieren. Körpersprache ist viel deutlicher und verständlicher als einmal zuschlagen, da wird er nur von dir enttäuscht sein und sein Vertrauen verlieren (ich hoffe, dieser Satz war unnötig!).

    Grüße, Silja

    Zitat

    @staffy:Begegne einer Gemeinheit mit einem Lächeln, es beschützt einen Teil deiner Seele " kannst du das? ich meine, gelingt dir das wirklich? wie ich aus deinen postings lese, kann ich mir das nicht vorstellen....

    Lies es dir noch zwei, drei mal langsam durch, es ist ein finnisches Sprichwort, vielleicht verstehst du es dann !!

    Genau Phil,

    und weil alle wegschauen, sich keiner einmischt wird die Welt auch niemals besser werden.

    Dann werden eben Kinder geschlagen, Hunde mißhandelt ... was geht mich das an !

    Ich wünsche dir nie eine Situation, in der du auf die Hilfe anderen angewiesen bist und alle demonstrativ wegschauen !

    Super posting :flehan:

    Hi Doris,
    wem und was du glaubst, mußt du selber entscheiden.
    Diese Hetzkampagne läuft schon länger, es gibt immer wieder Pro & Kontra Berichte, Artikel, Foren, ...

    Ich kenne Christiane persönlich, bin begeistert von ihrer Arbeit und der "Methode" mit der sie arbeitet, ich war öfter auf dem Hof, unangemeldet, ausserhalb der Presse- oder Besuchstermine. Ich habe keine Mißstände gesehen, im Gegenteil, ich finde diese Anlage vorbildlich.

    Aber jeder sollte sich persönlich seine eigene Meinung bilden, bevor er urteilt.

    Gruß Silja

    Gelernt ? Jede Menge, die Liste wäre endlos lang !

    Die zwei wichtigsten Dinge:
    Zum einen habe ich im Laufe der Zeit eine unendliche Ruhe und Geduld im Umgang mit meinen Tieren (Hunde und Pferde) erlernt, die ich früher nie hatte, zum anderen und noch wichtiger, die Gabe, wieder hinzuschauen, zuzuhören und nachzufragen, Kleinigkeiten und Feinheiten wahrzunehmen - nicht mehr schnell nach dem ersten Blick zu urteilen.

    Und beides nicht nur in Bezug auf Hunde ...

    Ich hatte früher sehr viel mit Leuten zu tun, die jegliche Art von Zwang beim Hund angewendet haben (Sprühhalsbänder waren da noch harmlos). Seit Anfang des Jahres bin ich öfters auf einem Hof, wo u.a. solche Hunde resozialisiert und therapiert werden. Harmlose Problemchen wurden mittels Knopfdruck behandelt, bis die Hunde als aggressiv galten, auffällig und somit beschlagnahmt wurden.

    Kurzes Bsp.: Ein Goldie, der den Kindern das Essen aus der Hand klaute wurde mittels Halsband erzogen (ist doch nur ein kurzer Schreck, tut doch nicht weh !). Er war geduldig, es dauerte eine Weile, bis er das erstemal ein Kind gebissen hat, kurz danach ging er auch Erwachsene ohne Vorwarnung an – ein plötzlich unberechenbarer, aggressiver Hund. Mit einem sinnvollen, konsequenten Training und Vermeiden der Hund-Kind-Futter Situation wäre er heute ein glücklicher Familienhund !

    Ich gehöre nicht zur Wattebauschfraktion was Hundeerziehung betrifft, ich bin für klare Regeln und deren Einhaltung, wenn es sein muß pack ich mir einen unverschämten Hund und scheiß ihn auch zusammen, aber dennoch fair, korrekt und Auge in Auge. Ich bevorzuge Hunde, die aufgrund guter Erziehung und respektvollem Umgang freudig mit mir arbeiten und keine, die aus Angst vor Strafe parieren.

    Nenn mir nur ein Beispiel, für einen gerechtfertigten, sinnvollen Einsatz eines solchen Halsbandes , für das es keine andere Möglichkeit gibt !

    @ GoldenGirl
    Meine Meinung ? Wenns denn sein muß !

    Wenn ich mir einen Hund anschaffe, übernehme ich die Verantwortung für ein Lebewesen und ich verpflichte mich, alles mir mögliche zu tun, um diesem ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Dazu gehört unweigerlich, sich mit dem Wesen, den Bedürfnissen und dem Verhalten dieser Spezies auseinanderzusetzen.
    Habe ich ein Problem, weiß ich nicht weiter, suche ich mir kompetente Hilfe !
    Um einen Hund gleich welcher Rasse und für welchen Verwendungszweck auszubilden, brauche ich nichts weiter, als mich und den Hund, gegebenenfalls noch Gegenstände zum Suchen, Apportieren, etc..
    So werden Hunde seit 1000en von Jahren ausgebildet und nur so kann ich vernünftig und gerecht mit meinem Hund arbeiten. Komischerweise kommen alle, die solch modischen Schnickschnack gar nicht zur Verfügung haben wunderbar mit ihren Hunden aus. Kein Arbeitshund (HSH, Hütehunde, Wachhunde, Jagdhunde ...) wird mit solchen Mitteln ausgebildet, nur wir, in unserem ach so technisch fortgeschrittenen Land sind die allwissenden, die sich die Hundeerziehung so verdammt einfach machen. Funktioniert er nicht ? Kein Problem, nichts, was nicht auf Knopfdruck zu lösen ist. So läufts in der Familie, im Job und beim Hund macht man da auch keine Kompromisse.
    Nachdenken ? Wofür ?
    Sich mit dem Wesen Hund und dessen Lernverhalten auseinandersetzen ? Da hab ich wichtigeres zu tun !
    Wer mit Starkzwangmitteln arbeitet, macht aus seinem Hund ein seelenloses Sportgerät, gesteht ihm keinerlei Gefühle zu. Geht man so mit seinen Freunden um ?

    Ich finde, das Armutszeugnis welches wir uns täglich schreiben ist schon endlos lang. Des Menschen bester Freund ist zum Statussymbol und Vorzeigeobjekt geworden, für viele bei Fehlfunktion ein Wegwerfartikel. Der Hund war ursprünglich ein Partner, der für, aber mit uns gearbeitet hat und dafür Schutz und Futter bekommen hat.
    Treue, Ehrlichkeit, Fairness ... in unsrer Gesellschaft Fremdwörter, wie kann man da erwarten, daß einem hilflosen, auf uns angewiesenen Wesen auch nur der geringste Respekt entgegengebracht wird !