Hallo ... ??,
das muß ich erst mal zusammenfassen, um etwas mehr Verständnis zu bekommen.
Ihr habt euch als Hundeanfänger einen Dobermann geholt, soweit noch ok, dann hat der Züchter (sofern man den so bezeichnen kann) euch nicht von dem zweiten abgeraten und ihr habt 2 Brüder aufgezogen.
Mit zunehmendem Erwachsen werden fingen die Rangordnungskämpfe an, ihr habt ein Jahr gewartet und dann einen kastrieren lassen. Welchen von beiden auch immer, es war entweder der Falsche, oder (wie so oft betont) kein Allheilmittel. Wirkliche Besserung gab es nie, im Gegenteil, du trennst die Hunde und gehst auch beim Spazierengehen getrennte Wege.
Somit schon mal die allerschlechtesten Vorraussetzungen, um 2 Hunden dieser Rasse im aktivsten Alter gerecht und Herr zu werden.
Dein erstes Problem ist, daß es sich um Brüder handelt, die gemeinsam groß geworden sind. Das kann funktionieren, ist aber selten der Fall. Die zwei kennen einander in- und auswendig, jeder die Stärken und Schwächen des anderen, keiner fällt auf ein Imponiergehabe des anderen herein. Normalerweise schätzen Hunde genaustens ihre Chance ab, bevor sie ernst werden, bei deinen fällt das weg, keiner kann bluffen !! Die Rangordnung wird vermutlich nie geklärt werden (normal würde einer freiwillig das Rudel verlassen). Die Wahrscheinlichkeit, daß nur eine Trennung Frieden ins Haus bringt, ist sehr groß.
Dein zweites Problem, wie lastest du die Hunde aus ? Scheinbar verbringen sie den ganzen Tag in Haus und Garten und kommen erst abends vor die Tür. Wir reden hier von Dobermännern, einem Gebrauchshund, der normalerweise anspruchsvoll und sehr aktiv ist. Eine Rasse, die geistige und körperliche Beschäftigung braucht.
Es gibt Hunde, die arrangieren sich damit „nur“ Familienhund zu sein, den meisten reicht es aber nicht.
Sinnvoll wäre auf jeden Fall ein kompetenter Trainer (z.B. Hundeakademie Darmstadt, Perdita Lübbe) , der sich eure Situation vor Ort anschaut. Aber selbst wenn der Hoffnung für ein gemeinsames Zusammenleben sieht, ihr müßtet euren Alltag verändern. Du müsstest dich bedeutend mehr mit den Hunden beschäftigen, sie ernsthaft ausbilden und mit ihnen arbeiten. Strenge Hausregeln einführen und für eine ausreichende Beschäftigung jedes Einzelnen sorgen.
Kannst und willst du das ?? Geht das mit dem Kleinkind ?
Hast du mit dem Züchter gesprochen, hat der eine Möglichkeit einen der Hund zu nehmen oder weiterzuvermitteln ?
Es gibt eine Dobermannnothilfe, an die kannst du dich wenden. Die können deine Hunde in die Vermittlungsliste aufnehmen und bei der Suche nach einem geeigneten Platz helfen.
Aber: Wenn selbst der Trainer sagt es gibt keine Hoffnung, die Zwei so verfeindet sind, daß ein halbwegs vernünftiges Zusammenleben nicht möglich ist, dann überleg dir ernsthaft einen auch dann abzugeben (Pflegestelle, zur Not TH), wenn du noch keinen Traumplatz gefunden hast. Beide in der Wohnung bedeutet Stress für alle und dann ist, so traurig es ist, eine schnelle Trennung für alle besser.
Mitfühlende Grüße
Silja