Beiträge von staffy

    Oh sorry, aber wenn ich das alles lese ! Der Hund hat Angst, springt in die Leine, ist unsicher, aber auch territorial ...
    Ihr habt es mit Leckerlis (beim gestressten Hund !), mit Rappeldose und mit Wasserpistole versucht - der Hund ist aber erst ein paar Monate bei euch, oder ?

    Hast du nicht mal irgendwo einen Trainer erwähnt, war der nicht brauchbar ? Wie wär es mit einem kompetenten Begleiter für deine Spaziergänge, der DIR hilfreich zur Seite steht ? Wie soll der Hund Vertrauen zu dir aufbauen, wenn du selber Angst hast (deine Worte). Fang bei den Basics an, lern erstmal, mit deinem Hund vernünftig zu kommunizieren, ihn zu lesen, einzuschätzen.

    Und für unproblematische Hundebegegnungen am idealsten einen kompetenten Hundemenschen mit einem ruhigen, souveränen Hund suchen.

    Zitat

    ... Wir hatten das Problem auch einige Tage lang und haben es dann damit innerhalb von 4 Tagen Training rausbekommen. Sobald sie bellt oder an die Scheiben springt, schießt du sie mit Wasser ab. Wenn Ruhe ist, wird gelobt. Es funktionierte bei uns einwandtfrei und schadet dem Hund nicht!... am besten einen Platz herausholt wo viele Hunde sind, ihr wartet im Auto bis euer Hund Theater macht und dann wird sie einfach "abgeschossen" *g* Glaub mir, diese Methode mag der Hund nicht und wird das sehr schnell beenden.

    Bei aller Liebe !! Und da wunderst du dich, daß dein Hund unsicher ist und Angst vor anderen Hunden hat ???

    Verständnislos, staffy

    Zitat

    Wir haben das ja auch alles vorher gemacht, aber wenn es nichts bringt, dann stachelt man den Hund mit Kommandos noch eher an weiter zu machen, vor allem wenn man dann noch sauer wird.

    Egal was du trainierst, mach es mit Ruhe, Geduld und Konsequenz - oder laß es. Sauer werden und den Hund anschreien wird dich (hat es ja auch nicht) keinen Schritt weiter bringen.
    Alex, weißt du überhaupt, warum dein Hund im Auto bellt !!!??? Hast du gezielt an dem Grund für dieses Verhalten gearbeitet oder lediglich das unangenehme Bellen durch "erschrecken" bekämpft ?

    Nele
    Vielleicht trainierst du (deine Freundin) erstmal ein verlässliches Platz in anderen Situationen, zudem ein Abbruchkommando, wenn der Hund an der Leine bellt. Also alles erstmal in unmittelbarer Nähe, in der man einwirken kann und danach auf die Entfernung im Auto. Ganz wichtig, den Hund im Rückspiegel beobachten, sobald ein anderer Hund auftaucht und rechtzeitig einwirken. Er darf sich erst gar nicht in dieses Bellen reinsteigern, dann nützt wirklich nix mehr (ausser man wird handgreiflich und sei es mit Wasser :bindagegen: ).
    Wie reagiert der Hund denn ausserhalb des Autos, ist er da ruhig ? Es klingt ein wenig so, als ob der Hund mit dem Auto fahren an sich Probleme hat und er nur z.B. zum Stressabbau die anderen ankläfft. Ist der Hund auf Strecken ohne andere Hunde vollkommen ruhig und gelassen ?

    Die akut einfachste Lösung ist, den Hund ins Platz zu legen, dann kann er nicht mehr raus gucken - ansonsten Abbruchkommandos geben bevor der Hund bellt, den Ansatz unterbinden.

    Ich würde mir allerding weniger Gedanken darüber machen, daß der Hund im Auto bellt, sondern eher, weil (und vor allem warum) der Hund deine Freundin vollkommen ignoriert ! Das würde mich viel eher sorgen.

    Klingt absolut nicht dramatisch oder unnormal.
    Ich fínds nur höflicher und bei fremden Hunden auch sicherer, einen Teil der Hund abzurufen und sie einzeln zu dem neuen Hund zu schicken.
    Alle auf einmal ist für viele Hunde und vor allem deren Halter nicht sehr beruhigend und wenn einer mobbt oder es zu einer Auseinandersetzung kommt, sind nicht alle beteiligt und man kann schneller einschreiten.

    Setzt natürlich voraus, daß jeder seine Hund abrufen kann !!!

    Für mich stellt sich nicht die Frage nach dem perfekten Hund, den wird es genauso wenig geben, wie den perfekten Menschen. Was für mich viel wichtiger ist, ist die perfekte Beziehung ! Das ist es, woran ich mein Leben und das meiner Hunde lang arbeiten werde. Dieser Punkt, der irgendwann plötzlich da war, niemand weiß so genau wann, als man gegenseitig begann, seine Gedanken zu lesen.

    Als ich nicht nur für den Hund verständlich und berechenbar wurde, sondern als ich meinen Hund wirklich einschätzen, mit ihm "reden" konnte. Das ist für mich der Punkt, an dem ich mir das gegenseitige Vertrauen erarbeitet habe und meinem Hund vertrauen kann – für mich ein ganz wichtiger Aspekt.
    Viele haben einen perfekten Hund, sehen aber nur die Probleme und nicht die 1000 anderen Dinge, die zwischen ihnen wunderbar funktionieren. Viele Beziehungen wären weitaus glücklicher, wenn sich die Herrchen und Frauchen mal etwas zutrauen und ihrem Hund mehr vertrauen würden …

    Es gibt Mensch-Hund–Teams, die sind weder im banalen Grundgehorsam, noch in irgendwelchen Sportarten besonders gut, aber die Verbindung die zwischen beiden besteht, die Art wie sie miteinander umgehen und sich wortlos verstehen, das ist für mich Perfektion – dazu gehören immer zwei !

    Das jeder seine Macken, seine Eigenarten hat, das macht uns alle doch erst einzigartig und so besonders liebenswert :love:

    Zitat

    Irgendwie verstehe ich den Beitrag nicht...

    Der Beitrag sollte lediglich (ohne Namen zu nennen) eine Aufklärung zu den hier so oft empfohlenen CS bedeuten und ein wenig zur Diskussion anregen.
    Immer wieder lese ich hier "Setzt Beschwichtigungssignale ein", "Gähnt den Hund an", ...

    Diese These hat eine Frau aufgestellt (die nicht einmal deren genaue Anzahl wußte), eine andere übernommen und nun gibt es eine Menge "Anhänger", die an deren Wirkung glauben - ohne Hintergrundwissen. Die Forschung (nicht nur Mirjas Studie) ist aber bedeutend weiter und widerlegt viele dieser haltlosen Thesen. Das Beispiel mit der Ressoucenverteidigung diente lediglich zum besseren Verständnis.
    Ich hätte auch schreiben können: Vergeßt den ganzen Sch.. über CS, es gibt eine handvoll, die Hunde untereinander benutzen, alles andere ist Humbug !!
    ... ist aber nicht meine Art, vor allem nicht ohne Erklärung !

    Das ist Situationsabhängig !
    Wenn ich das Problem kommen sehe, rufe ich meinen Hund rechtzeitig zurück. Befindet er sich aber bereits in einer Zwickmühle, kann beides richtig sein - rausrufen oder abwarten.
    Es gibt aber auch Momente, in denen würde ein Abrufen den Hund in einen noch größeren Konflikt oder gar in Gefahr bringen, wenn er z.B. um zu mir zu kommen dicht an dem Kontrahenten vorbei laufen müßte.
    Viele kennen das Problem bei Spaziergängen in gemischten Gruppen. Man ruft seinen Hund, der schwänzelt aber aussen um die Gruppe herum, weil er einem anderen nicht zu nahe kommen will/darf/kann - oft ein Mißverständnis zwischen Halter und Hund.

    Stehen sich zwei Hunde noch unentschlossen gegenüber, oder befindet sich einer in einer ausweglosen Position (bevor es zum Kampf kommt), hilft ein sehr ruhiges, souveränes, kommentarloses zwischen den Hunden durchgehen um die Situation zu entschärfen.

    Das sind die Momente, wo der Griff nach dem Halsband den Hund zu 100% aufstachelt und alles nur schlimmer macht.

    Es gibt auch den Typ Hund, der dankbar ist, nimmt man ihm die Entscheidung ab ! Dann folgt noch ein "Ich würde ja, aber Frauchen hat gerufen" Blick und der Hund trabt erleichtert zu einem.

    Darüber, daß bei lediglich 3 Verhaltenssignalen (Pföteln, Licking Intentions und das Sich-Klein-machen) eine beschwichtigende Wirkung nachgewiesen wurde, sprachen wir schon an anderer Stelle.

    Diesmal geht es mir aber um die fälschlicher Weise in Umlauf gebrachte Theorie, selber bei einem/seinem Hund CS einzusetzen, wie es doch immer wieder von div. „Trainern“ empfohlen, aber seltsamer Weise nie vernünftig begründet wird.

    Grundlage ist die Begegnung von zwei Hunde, die in irgendeiner Form (z.B. Beute) aneinander geraten. Im Vordergrund steht eine Kommunikation, die auf Konfliktvermeidung aus ist. Kein Hund beginnt freiwillig einen Kampf, jeder schont seine eigenen Ressourcen und geht kein Verletzungsrisiko ein, vorher müssen alle anderen Varianten ausgeschlossen werden. Für den Hund gibt es zwei Lösungen: Angriff oder Flucht – Fressen oder Hungern. Für eine der beiden Varianten muß er sich entscheiden, oder gerät in einen inneren Konflikt und wird unsicher.

    Der selbstbewußtere (oder hungrigere) Hund, wird selbstsicher auftreten und den zweiten Hund „herausfordern“. Hund 2, sofern nicht gnadenlos selbst- und siegessicher, gerät in einen Gewissenskonflikt zwischen Angriff oder Flucht. Während dieser überlegt, zeigt er eine Menge von Signalen, welche die Unsicherheit ausdrücken, beginnend von Übersprungshandlungen bis hin zu unbeeinflußbaren physischen Reaktionen (z.B. Kratzen).
    In dieser Phase ist noch nicht geklärt, wie die Begegnung ausgeht. Hund 1 wird versuchen, noch überzeugender seine Bereitschaft zu verdeutlichen und Hund 2 einzuschüchtern, Hund 2 hingegen, hin- und hergerissen wird vermutlich aufgeben (ausser er ist zu hungrig, um die Chance verstreichen zu lassen). Tut er dies, muß er mit einem „Nachsetzten“ von Hund 1 rechnen, der damit kurz nochmal sehr klar demonstriert, daß Hund 2 keine Chance gehabt hätte und auch nie haben wird.

    Wäre von Anfang an Hund 2 bewußt gewesen, daß er A keine Chance hat und B er es auch gar nicht darauf anlegt, würde er niemals ein unsicheres, unentschlossenes Verhalten zeigen, sondern gleich die „weiße Fahne“ hissen, um möglichst ungeschoren aus der Situation herauszukommen (sofern er nicht frühzeitig flüchten kann).
    Hierzu bedient er sich der Beschwichtigungssignale, die Hund 1 demonstrieren : Ich will dir nix, ich ordne mich unter, jawohl, du bist der Chef.
    Hund 1 würde demonstrativ selbstbewußt, souverän, aber kampflos an Hund 2 vorbeigehen, eher noch ein wenig freundlicher sein – es geht keine Gefahr von Hund 2 aus, da kann man sich nett geben und seine grenzenlose Güte und den (im Rudel) vorhandenen Zusammenhalt beweisen.

    Soweit zur Vorgeschichte, Fazit der kurzen :wink: Erklärung:

    Gerate ich persönlich mit meinem Hund in eine vergleichbare Situation und habe einen unsicheren Hund, wäre es das fatalste was ich machen kann, selbst Beschwichtigungssignale einzusetzten. Ich würde dem Hund dadurch mitteilen, daß ich mich selber in unterster Position sehe, ihm die Führung überlasse und in jeder Beziehung passiv bleibe !!!!

    = Sehr aufbauend und hilfreich für den sich eh in einem Konflikt befindlichen Hund !!!! :shock:

    Ich werfe mich praktisch mit dem Bauch nach oben vor den Hund und erwarte eine Entscheidung von ihm. Genau das Gegenteil von dem, was unsere Hunde von uns erwarten und wir ihnen besonders in unsicheren, ängstlichen Situationen bieten müssen:

    Eine souveräne, vertrauensvolle Führerschaft, basierend auf selbstbewußtem und Sicherheit/Schutz gebendem Handeln !

    Noch Fragen ? Bitte ...