Beiträge von staffy

    Adriane, wenn du eh in eine Hundeschule gehst, dann bitte den Trainer/in dich zuhause zu besuchen, sich das Szenario anzuschauen und dir hilfreiche Tipps zu geben. Es gibt mit Sicherheit einige Situationen, die hier nicht erwähnt sind (weil sie dir nicht bewußt auffallen), die zu diesen Problemen führen. Gerade bei Hund und Kind, zumal der Hund noch sehr jung ist, würd ich nicht selber experimentieren, sondern mir so schnell wie möglich kompetente Hilfe ins Haus holen. Meist erledigt sich das Problem relativ schnell, wenn ein paar Grundregeln geändert/aufgestellt werden.

    Zu den unverständlichen Kommentaren der Nackenschüttler, Beißer und sonstigen aufs-Kreuz-werfer: Seid ihr euch eigentlich bewußt, was ihr da gemacht habt ? Sorry, aber das war das verkehrteste was ihr tun konntet, für den Hund vollkommen unverständlich, ihr seid dadurch unberechenbar geworden und der Hund wird nur eine Weile von den Kindern ablassen. Es kann natürlich gutgehen, aber:

    In sehr vielen Fällen (rein statistisch und auch logisch gesehen) war genau das die vorausgegangene Behandlung einer schweren Beißattacke auf Kinder und die Eltern haben überrascht gesagt: Sie haben sich so gut verstanden, aber plötzlich, einfach so, hat er zugebissen !
    Ein Hund, der unsicher in der Familie ist, dem eine Rangordnung wider jeglicher Natur auferzwungen ist und der mit verhaltensbiologisch nicht vereinbaren Methoden "erzogen" wird, ist eine tickende Zeitbombe. Vergleichbar mit dem unterdrückten, gemobbten Arbeiter, der irgendwann seinem wehrlosen Kollegen ein Messer in die Rippen haut ...

    Es sind und bleiben domestizierte Raubtiere, deren Gefühle und Bedürfnisse man respektieren und deren Potential man nie unterschätzen sollte !

    Ich saß auf gleicher Höhe am Fenster, am Tisch von dem Rotti-Typ. Meine Hunde waren nur Samstag mit, allerdings im Auto (kennen sie ja) – So. hatte ich nen Dogsitter, da durften sie den Garten geniessen.

    Das war mein erstes Seminar bei Gansloßer, kannte ihn nur von Blochs Erzählungen, der ihn mir auch empfohlen hatte. Er mischt ziemlich im Tuscany Dog Project mit, ein interessanter, irgendwie witziger Mensch, unterhaltsam – trotz des teils trockenen Themas. Mein Metier ist ja eh 50% Verhaltensforschung (Feddersen, Coppinger, ..) und 50% Training (Kwam, Rohn, Niepel, …), mehr die Problemhunde als die spezialisierte Ausbildung der Youngster. Mitgenommen hab ich da schon einiges, wenn auch die meisten Fragen erst im Nachhinein bei genauerem Überdenken aufkommen .. aber man sieht sich ja wieder. Ich mag diese Mischung aus zerstreuter Professor, gnadenloser Dozent :schlaumeier: und dennoch humorvoller Persönlichkeit ! :clowm:

    Der Hund ist als Welpe zu einem Kind im Krabbelalter gekommen, nun schreibt sie, er wäre ängstlich und sollte nicht wieder zu Kinder (oder ähnlich).

    Meine Vermutung: Der arme Welpe wurde von dem Kind nicht besonders nett behandelt, wurde immer unsicherer und hat wahrscheinlich aus Notwehr heraus nach dem Kind geschnappt. Nu muss er wech !!

    So könnte man es zumindest interpretieren. Also, besonderes Augenmerk auf das Verhältnis von Kind/ Hund werfen, wie begegnet der Hund Fremden, ist er nur unsicher, oder richtig ängstlich ? Weicht er aus oder geht er schnell in die Offensive ? Macht er einen Bogen um das Kind, oder werden die zwei gleich weit auseinander gehalten ?
    In dem Alter kann man zwar vieles noch ausbügeln, Charakter und Wesen des Hundes sind aber entgültig und schlechte Erfahrungen (mit Kindern) bedürfen viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Ein begeisterter Kinderhund dürfte er dann nicht mehr werden, aber zumindest bei fachkundiger Hilfestellung und dem nötigen Training seine Angst verlieren.

    Ansonsten - wenn ihr euch den Hund zutraut, sollte das gegenseitige Bauchgefühl letztendlich entscheiden !

    Viel Glück,
    staffy

    Ach neee !!! Du warst auch bei Gansloßer ??? Die mit dem Collie ??

    ... und auf die schneckenhaften Städter, die beim Anblick einer echten Kuh auf die Bremse treten, nehmen wir doch gerne Rücksicht. Ists doch am Montag morgen wieder vorbei :wink:

    Zitat

    Bei Yogi muss man sich das so vorstellen: Man kann nicht einfach frontal auf einen Hund zugehen und schnuppern lassen ...Ich denke, da fühlt sie sich am meisten bedroht - aber nur eine Vermutung!

    Das mag kein Hund ! Jeder wird sich in solch einer Situation bedroht fühlen, denn nur "angreifende" oder gnadenlos unverschämte Hunde werden frontal aufeinander zugehen. Normale Hunde nähern sich immer in einem leichten Bogen, ohne direkten Blickkontakt. Du solltest also IMMER mit ihr genügend Abstand halten und dich nur seitlich anderen Hunden nähern. Ich würde auch keine Leinenkontakte in der Situation zulassen, sondern mit ihr hinter oder neben (mit Abstand) anderen Hunden gehen. Sie soll erstmal wieder das Gefühl dafür bekommen, daß ihr keiner was will und vor allem mußt du wieder lernen, entspannt in der Nähe anderer Hunde zu laufen. Such dir einen ruhigen Hund aus und folge dem einfach in gebührendem Abstand, nach ein paar Metern (je nach Verhalten) drehst du wieder ab. Variier die Begegnungen, aber meide frontale Kontakte und ein "Beschnuppern" an der Leine, das mögen die wenigsten Hunde ! Gibts keine anderen Doggen oder sonstige Großhundehalter in deiner Nähe, die einen souveränen Rüden haben, mit dem man ein paar Runden zusammendrehen kann und sie evtl. frei laufen läßt ?

    Zitat

    Man sieht das, weil sie sich mit einigen sehr gut versteht und mich anderen eben gar nicht. Kann man dann einfach wählerisch sagen? Ich weiß es nicht. (Gott, gibt es viel zu sagen zu diesem Hund *g*)

    Was heißt denn gut verstehen ? Ignoriert sie die, oder mag sie die wirklich, freut sich regelrecht ? Wählerisch ist jeder Hund genauso, wie auch wir Menschen (abgesehen von einigen "ich liebe jeden" Hunden).
    Einen Hund wirklich zu beschreiben ist ziemlich umfangreich :wink:

    Sofawölfe

    Ich wohn noch weiter im "Osten" :wink:

    Abfahrt Wiehl/Gummersbach - so richtig in der Prärie !

    Dafür kann man hier wandern, ohne eine Menschenseele zu treffen, ausser an sonnigen Wochenenden, da fallen hier die Städter und die mit GL´er Kennzeichen ein :lol:

    Hi Nele,

    Das hört sich nach einer territorialen Motivation an. Allerdings nicht nach einem sehr souveränen Hund. Wie verhält Kira sich denn zufuß in ihrer „Heimat“ ? Ist sie da gut Freund mit jedem Hund oder würde sie gerne, wenn sie könnte ... ?

    Kann es sein, daß sie ohne Leine vollkommen freundlich oder neutral auf jeden Hund zu geht, angeleint aber gerne pöbeln würde, wenn Frauchen sie läßt ? Daß sie bei fremden Hunden vor der eigenen Haustüre ziemlich unfreundlich reagiert, aber ausserhalb ihres Gebietes unauffällig an anderen vorbei trabt ?

    Wenn dem so ist sollte man daran arbeiten, daß der Hund sich mehr auf Frauchen verläßt und erst gar keine Entscheidungen, wer wo geduldet wird, trifft !

    Chica würde sich vergessen, wenn wir im Auto ihre Erzfeindin überholen. Da hilft nur ein rechtzeitiges ins Platz legen und halten, bis der andere ausser Sicht ist. Das üben wir natürlich auch auf uninteressanten Strecken, damit sie (falls sie doch aufsteht) nicht den Hintergrund für das Kommando erkennt. Ansonsten ein rechtzeitiges „lass sein“ bzw. „wagt es nicht“, ein kurzes Wuff oder dezentes Knurren ist erlaubt, aber nicht in die Scheibe springen und sich reinsteigern.

    Üben, üben und Ruhe bewahren...

    Grüße, staffy

    Hi Alex,

    vielleicht hätte ich dich längst genauer gefragt, wenn du hier nicht vollkommen anonym unterwegs wärst !

    Mir fällt halt auf, daß du dir in deinen postings sehr oft widersprichst. Ich verurteile niemanden der sich auf seinen Trainer verläßt, oder den Hund nicht eindeutig einschätzen kann, wir alle hatte mal „keine Ahnung“. Nur diese einzelne Symptombekämpfung mag ich gar nicht. Der Hund und die Beziehung zu seinem Halter muß immer als Ganzes gesehen werden. Mangelnde Leinenführigkeit, Unsicherheit, dieses „nach vorne gehen“, ... hat alles die gleiche Ursache und daran muß man arbeiten. Ein einzelnes Verhalten mit irgendwelchen Hilfsmitteln zu unterdrücken bringt einen letztendlich nicht weiter.

    Das einzige was dauerhaft hilft, ist die Beziehung zu verbessern. Du mußt deinen Hund besser kennen, besser einschätzen lernen, seine Gedanken (Ausdrucksformen) lesen und seine Reaktionen voraussehen können. Genauso muß sich der Hund auf dich verlassen können. Wenn du selbst (verständlicher Weise) bei fremden Hunden unsicher wirst, kannst du kein ruhiges, souveränes Verhalten von deinem Hund erwarten.

    Du schreibst von einem ängstlichen, unsicheren Hund, der territorial ist, zwar noch nie jemanden gebissen hat, aber wenn er einen erwischt diesen „aufs Kreuz legt und ...“ das paßt alles nicht zusammen. Und bei aller Liebe, wenn dir ein Trainer bei einem unsicheren Hund solche Hilfsmittel empfielt, das sollte einen doch stutzig machen.

    Du scheinst dir doch eine Menge Gedanken zu machen und wirklich interessiert an einer guten Beziehung zu sein. Aber damit mußt du ganz vorne anfangen, bei dir zuhause und ohne jegliche Ablenkung, darauf baut man den Rest Schritt für Schritt auf.

    Du erwähnst immer wieder der Hund hat eine Vorgeschichte, wie ist die denn, gab es etwas einschneidendes in ihrem Leben, oder hab ich das nur irgendwo überlesen ?

    Grundsätzlich hilfsbereite Grüße (dem, der denn will)

    staffy