Meine Tierärztin, eine meiner besten Freundinnen, ist TA mit Leib und Seele
Ich könnte mir keinen anderen Beruf für sie vorstellen.
Vier Hunde nennt sie ihr eigen, ein dutzend Katzen, diverse Kleinnager
und immer wieder Pflegehunde für die sie ein neues Zuhause findet.
Heute war ich mit ihr unterwegs, sie hat Notdienst und wir hatten länger nicht geplaudert.
Eigentlich bewundere ich sie für ihren Job. Viele Sorgen, die ich mir um meine Viecher mache
stellt sich bei ihrem Betrachten als harmloser Blaseninfekt oder eine Tomatenallergie heraus,
wie oft war ich dankbar, daß ich sie immer anrufen und fragen kann.
Nun, heute fing „unser“ Tag mit einer Analdrüsenentleerung an,
mein Frühstück war zum Glück schon verdaut.
Nach einer Katerkastration und Tätowierung dann die „akut“ erkrankte Meersau,
die bei genauerem Hinsehen viel zu lange Zähne und deutlich sichtbare Rippen hatte.
Jede Hilfe kam zu spät und das Tierchen mußte eingeschläfert werden.
Fassunglos vor Wut steht man den desinteressierten Haltern gegenüber
Einige Impfungen und Diagnosen später fuhren wir zum örtlichen TH,
wo sie täglich ein paar Stunden arbeitet und nebenbei die Leitung übernommen hat
ehrenamtlich versteht sich, denn das Vet.amt braucht einen Ansprechpartner.
Die Krönung des Tages war eine vollkommen verwahrloste Perserkatze,
vom alternden Frauchen aus Zeitmangel abgegeben.
Sie war klapperdürr, vollkommen verfilzt und hatte Durchfall.
Entsprechend sah ihr Fell aus und noch deutlicher war der Geruch der ihr vorauseilte.
Wir haben sie geschoren, gesäubert und eine halbwegs ansehnliche Katze aus ihr gemacht,
Hunger hatte ich danach nicht mehr.
Zum guten Schluß noch eine Runde durch die Zwinger, die Lieblinge besuchen und
Dann geht’s nach Hause, die eigenen ehemaligen Notfallhunde haben auch Bedürfnisse.
Nach solchen Tagen, wenn ich dann mit meinen eigenen Vierbeinern meine Abendrunde drehe
Bin ich froh eine solche Freundin zu haben, aber TA ist bestimmt nicht mehr mein Traumberuf !
staffy