Beiträge von Fassi

    Oha, ich muß auch sagen, dass ich schockiert bin. Ich kenn eigendlich vieles (auch am Umgang mit Tieren), aber das ist echt krass. Aber ich bewundere Dich für Deine Ruhe in der Situation. Wenn ich ganz ehrlich bin, hätte es bei mir in so einem Fall "Brocken gegeben", auch wenn ich sonst ein eher ruhiger und zurückhaltender Mensch bin. Da bin ich manchmal echt froh, so weit weg vom Schuß zu wohnen, dass so ein Fall ziemlich unwahrscheinlich ist.


    Bei Barry hätte es der Fahrradfahrer im Moment des Fußrausstreckens es schon bereut , weil der Dicke ihm gezeigt hätte, was er davon hält (auch wenn er sonst ziemlich umgänglich ist). Und bei Ati hätte das Herrchen ws "freigedreht" und den Fahrer vom Fahrrad geholt :barb: . Gerade wo meine Kleine eh schon ängstlich ist. Ne, anschreien, ok, nicht feine englische, aber meinetwegen, aber sowas, also wirklich irgendwo hörts auf. Boah ne, was für A :zensur: . Ich kann wirklich nicht sagen, wie ich in dem Fall reagiert hätte, jedenfalls ws nicht so ruhig (werd schon sauer, wenn ich nur dran denke, mit mir kann man viel machen, aber bei meinem Getier hört jeder Spaß auf).


    Ich drücke Dir die Daumen, das es das letzte war, was Du von diesen :zensur: gehört hast und sie nie wieder siehst. Halt aber trotzdem die Augen auf und sollte es Dir nochmal passieren, zeigt die Sache an. Evtl bringt es nicht viel, aber evtl. tut es dem Betreffenden auch richtig weh (schon der Besuch der Polizei ist für manche Mitmenschen unangenehm ;) ). Ich wünsch Dir, dass es für die nächste Zeit die letzte Begegnung dieser Art für Euch war :streichel: .


    Gruß Christian

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    Gibt es irgendwelche Zahlen dazu, wieviele Tiere wirklich verenden, denn wenn man all die erschreckenden Beiträge hier liest, dann kommt es einem ja fast so vor, als würden die Schafe "wie die Fliegen" daran sterben.


    Nicht wirklich. Zum einen kommen die Vet- Ämter nicht mit dem Zählen hinterher, weil sie auf Grund der Häufigkeit der Fälle an der Grenze ihrer Kapzitäten sind. Zum anderen, weil die Symptome mittlerweile nicht mehr wirklich klassich sind. Die Tier die daran sterben, erkennt man wohl. Aber auf der anderen Seite gibts da 1. mittlerweile zwei Formen; die schleimige und die trockene; letztere wird nicht immer als Blauzunge erkannt und 2. ist es nicht immer tödlich, so dass es eine Dunkelziffern betroffener Betriebe gibt, die aufgrund der Befürchtung von Repressalien lieber ruhihg sind, und schweigen, ´bis das erste Tier stirbt.


    Code
    Und wenn ein Tier die Erkrankung überlebt hat, hat es dann irgendwelche Antikörper entwickelt und ist sozusagen immun, oder kann es immer wieder infiziert werden?


    Da gehen die Meinunge auseienander. Die einen sagen, es hält lebenslang, die anderen nur kurz. Wissenschaftliche Erkenntnisse gibts kaum dazu. Diesbezüglöich kann man noch keine sichere Aussage treffen.


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    Wie gehen denn eigentlich Länder mit dieser Krankheit um , in denen es sie seit jeher gibt?


    Ist verschieden. Die meisten impfen. Es gibt immerhin 20 verschiedene Serotypen des Virus (Nr. 8n haben wir hier in Nordmitteleuropa), und meistens wird ein Mehrfachimpftsotoff eingesetzt. Teilweise ein Lebendimpfstoff, dessen Erfolgsaussichten allerdings je nach Quelle auch schwanken. Und dann reagieren wohl unterschiedliche Schafrassen auch unterschiedlich auf den Befall. So ist zB unter den deutschen BT- Fällen wohl noch kein Kamerunschaf, die quasi aus der Urheimat des Viruses stammen. Und auch Landschafrassen sollen wohl weniger schlimm betroffen sein wie Intensivrassen. Und die Haltungs soll wohl auch einen Unterschied machen (je besser derImmunstatus, desto "harmloser" der Verlauf [zweifel ich aber ein wenig an]).


    Der ganz große Haken an der BT- Geschichte ist, dass es kaum wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema hier bei uns gibt. Die Politik will wohl noch nicht eingreifen, die Verbände und Tierseuchenkassen tun wohl ihr Möglichstes (bundesland abhängig, in eingen Regione klingt dieser Satz wie Hohn) und die Schafhalter stehen grob gesagt, allein auf weiter Flur. Keiner weiß wirklich, was man machen kann, wie man vor gehen muß und was zu tun ist. Auch ein Jahr nach dem ersten Ausbruch hat uns die Krankheit auf dem kalten Fuß erwischt (ist irgendwo trauig und ein Armutszeugniss).


    Gruß Christian

    Nur mal so als Überlegung in dem Fall: Wärt ihr nicht erstmal mit einem Futtereimer besser bedient, bis der Hund das hüten drauf hat?


    Man braucht da zwar auch meistens zwei Mann für, aber dürfte doch erstmal für Schafe und Hund entspannter sein. Nach etwas Gewöhnung folgen die meisten Schafe ja einem Eimer (da braucht nicht mal wirklich viel drinnen zu sein), und die nicht halt nicht wollen, drückt der zweite etwas. So bugsiere ich schon seit Jahren meine Mädels in Hänger, Pferche oder Treibewagen.


    Wobei es beim Verladen einfacher ist, die Schaf vorher in ein E- Netz (als Pferch ohne Strom) zu treiben, diese dann langsam zu verkleinern und dann die schafe zu zweit in den Hänger treiben. Der einzigste Nachteil dabei ist halt, dass man immer einen Helfer braucht. Dauert aber nur unwesendlich länger, wie mit Hund.


    Gruß Christian

    Stubendressur ist eigendlich (bei uns) nur die Zusammenfassung für die Kommandos: Komm, Sitz und Ablegen. Halt das, was man in der Stube üben kann ;) .


    Wenn das "Komm" richtig sicher sitzt, hat man meistens weniger Probleme mit dem Abrufen. Es gibt da aber auch Ausnahmen, weiß ich aus eigener Erfahrung. Die Übungen muß man aber eh meistens individuel gestalten.


    Gruß Christian


    PS: Mit meiner Ati hab da in soweit Glück, dass sie zwar gerne auf Fährten geht, aber im Gegensatz zu ihren Geschwister (noch) kein Interesse am Hetzen hat.

    Schäfer sind da immer noch am besten, weil naja, Hobbyhalter nicht so ganz publikumswirksam sind (muß man leider so deutlich sagen). wende Dich doch mal an den Kreisschäferverein (ich kann im Schäfereikalender nachschauen, wer das bei Euch dahinten ist).


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    aber ansonsten, ist es nicht möglich zu diesen Zeiten eine Stallhaltung durchzuführen? Das einzige Problem wäre doch dann diesen Mückendicht zu bekommen. Eigentlich aber auch mit den heutigen elektrischen Mückenvernichtern kein Problem, oder?


    Ich glaube, dass würde in einigen Fällen die Verlustrate noch steigern. wenn Tiere dicht auf stehen, können sich Krankheiten noch schneller verbreiten, und mehr Einzelindividuen erwischen. Und Blauzunge ist nicht zwingend an Mücken gebunden, auch andere Blutsauger (zB Lausfliegen oder Zecken) übertragen. Allerdings kann der Erreger sich auch in Mücken fortpflanzen, aber bei hohe Befallsquote im Blut des Wirtstieres, kann er in das nächste Wirtstier verschleppt werden.


    Davon ab ist es schon schwer genug einen Stall Ungeziefer und Vogeldicht zu bekommen. Mückendicht ist reine Utopie, und mal ganz davon abgesehen, für Kleinbestände gehts, aber schäfer mit deutlich über 500 Tieren und Wanderschäfer haben schon ein Porblem, ausreichend Stallplatz zu finden. Und die Futterkosten explotieren, weil man ja Winterfutter ranschaffen muß. Und in einigen Fällen könnte es zu Ärger mit Landschaftspflegeprogrammen kommen. Aufstallen ist also leichter gesagt als getan.


    Auch wenns für meine Bienen noch nicht so gut, irgendwie wünsch mir Frost herbei.


    Gruß Christian (der mit seinen Glück in solchen Fällen, im Hinterkopf schon mal nach Schafalternativen ausschau hält, aber GsD noch frei ist[wobei die Betonung auf noch liegt])


    PS: Zum Impfstoff aus dem Ausland noch was: Das ist ein Lebendimpfstoff, der in vielen Fällen wohl noch verherrender ist, als die Krankheit selber und ähnlich ansteckend (also zur Zeit wohl keine so gute Alternative). Daher wird an einem inaktivierten Impfstoff gearbeitet.

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    Das zurück holen des Hundes vom Jagdmodus in den Rudelmodus (z.B kommen auf Zuruf) ist nur über den Verteidigungsmodus möglich.


    Nicht zwingend. Wenn die sog. Stubendressur 100%ig sitzt, kann man seinen Hund abrufen. Man muß halt nur konsequent sein, und das Abrufen muß halt (auch wenns einige ablehnen) robotermäßig sitzen, wenn man einen Hund mit starken Jagdtrieb hat.


    Barry hat ja einen sehr starken, den er auch ausleben darf (bevorzugt an Wildschweinen). Aber egal in welcher Situation, ob auf Fährte, hinter dem Wild oder am Wild selber, ein Pfiff meinerseits und er kommt zu mir. Das ganze hat sich mittlerweile so weit entwickelt, dass Barry ohne Befehl keinen Fährten mehr folgt. Aber ich hab mit ihm von Anfang das Abrufen geübt (schon als Welpe), und war in dem Punkt absolut konsequent.


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    1 Jahr Training verschenkt! Ihr wusstest das ihr einen Hund habt, der zur Jagd gezüchtet wurde...da warte ich doch kein Jahr oder solange bis der Trieb durchkommt


    Da muß ich Murmelof recht geben. Wenn man einen Hund hat, in dem auch nur ein Quentchen Jagdrasse steckt, kann man mit dem Üben nicht früh genug anfangen. Es kann zwar passieren das der Hund keinen Jagdtrieb bekommt (geschieht selbst in den renomiertesten Jagdhundzwingern mal), aber die Ws ist eher gering.


    Gruß Christian

    Über konsequenten Grundgehorsam kann man zumindest das Flitzengehen verhindern. Alle unsere Hunde haben ja Jagdinstinkt (ok, bei Ati bin ich mir da noch nicht so sicher), aber keiner geht ohne erlaubnis hinterher, egal ob zivil oder auf der Jagd. Man muß aber schon von kleinauf mit dem Training anfangen. Abrufen und Ablegen müssen auf jeden Fall fest sitzen.


    Was das Alter angeht, naja, pauschal kann man da wohl nichts zu sagen. Ich hab ja nun ne Menge Jagdhunde schon erleben dürfen, aber bei jedem wars unterschiedlich. Kann man zur Zeit bei unseren Kleinen ganz gut sehen:


    -Ati zeigt noch null Interesse hinter irgendwas her zu jagen
    - Alma schaut schon nach potentieller Beute, hat aber noch nicht den Mut dazu
    - Andi (der nun wohl auch bei uns bleiben wird) hat unsere Katze schon zweimal auf einen Baum gejagt (inklusive Hetzlaut) und sich wohl jetzt im Urlaub meiner Eltern auch schon mit Gatterwildschweinen und -hirschen angelegt. Sie sind alle 14 Wochen alt und Geschwister. Ihre Mutter hat schon im Alter von 8 Wochen einen erlegten Waschbären gebeutelt und angeschnitten. wobei die Kleinen Interesse an Wild (wir haben sie von Anfang an jagdlich geprägt, gemeint sind also Läufe, Felle und auch mal erlegtes wild vorm Aufbrechen) schon mit 3 Wochen gezeigt haben, kaum dass sie aus der Wurfkiste gefallen waren.


    Es ist halt unterschiedlich wann es kommt und mit welchetr Intesität. Barry´s Schwester zB war nie in dem Maße Jagdverrückt, wie es Barry ist. Während Barry kein Ende kennt, war Bessy nach einer Stunde Drückjagd schon fertig und ihr Trieb war befriedigt.


    Gruß Christian

    Ich würde mal ganz pauschal sagen, nein.


    Ich trau es mir selber nicht zu, und ich bin mit "Mähmaschinen" aufgewachsen. Es gibt da die unterschiedlichsten Reaktionen von Schafen auf Hunde, je nachdem wie ihre Erfahrungen sind.


    Meine zB schmeißen meinen Hund (der jagdlich hauptsächlich Wildschweine aus Mais und Hecken treibt, also eigendlich wehrahfte Tiere völlig gewöhnt ist!) aus dem Stall und von der Weide. Der hat da nichts zu lachen und keine Chance. Und flying- paws hat vor kurzen von den Einhüteversuch ihrer Füchse erzählt (guck mal irgendwo in der Schaffore stehts), da sind ihr die Schafe wohl durch alle Zäune gegangen (und sie hat Hüteerfahrung!). +


    Also mit dem Selberbeibringen beim Hüten wär ich vorsichtig. Und die Pferde würde ich ganz schnell wieder vergessen (da ist ein Futtereimer ws wirksamer und ungefährlicher).


    Gruß Christian

    Ich hab ja auch nie gesagt, dass es die Kühe nicht trifft. Aber die Todesfallrate ist geringer, bei vielen soll symptomfrei laufen und die Ws das Rinder dran sterben soll geringer sein (persönliche Erfahrungen fehlen mir da GsD noch). Außerdem liegen die eisten Exporteure ja in Bayern und den neuen Budnesländern, also Gebieten die noch etwas Ruhe vor der BT haben.


    Mir persönlich kann das Impfverbot nicht schnell genug abgeschafft werden. Noch sind wir frei, aber wenns kommt, da rumpelts gut (zur Zeit befinden sich im Umkreis von 5km etwa 1.100- 1.200 Schafe, also mehr als genug zum Infizieren).


    Gruß Christian