Wenn Björns Hund nicht auf Böller reagiert, dann dürften ihn Schüsse auch kalt lassen. Die sind nämlich, wenn man nicht gearde selber schießt, auch nicht lauter, im Gegenteil bei manchen Kaliber eher kleiner.
Was mich mehr interessieren würde, um ein gute Antwort abzugeben: Auf welches Wild wird die Jagd durchgeführt?
Bei Niederwildjagden ist es so wie von britta beschrieben, da würde ich bei Björn auch kein Problem sehen. Vielleicht kann er Janosch an eine Schleppleine legen, wenn er sich nicht ganz sicher ist. Aber ansonsten sehe ich da jetzt kein Problem drinnen.
Anders sieht das bei Jagden auf Schalenwild (also Reh, Hirsch und Schwein) aus. Da muß der Hund schon ein paar Anforderdungen erfüllen, damit er frei jagen darf. Er muß auf jeden Fall Spurlaut sein, darf nicht zu schnell sein (daher werden ja selten die Vorstehhunde eingesetzt, weil sie einfach zu schnell sind, und schnell zu Rehreissern werden) und sollte keinen Hang dazu haben, überzujagen (dh er darf nicht zu weit vom Hundeführer weg jagen, sprich ausserhalb des Treibes jagen oder noch schlimmer einer Fährte unendlich folgen).
Was die Ausbildung angeht, so geht da bei Stöberhunden nicht wirklich um Gehorsam. Warum auch, der Hund jagt auf sich gestellt allein, wer will ihm da Befehle geben. Die Ausbildung beschränkt sich mehr auf sein Verhalten. Also selbstständiges Fährten finden, Laut gebend verfolgen (ist die wichtigste Anforderung an den Hund) und richtiges Verhalten am Wild. Damit hätte ich dann die wichtigste Forderung an den Hund gestellt, er muß Spurlaut sein, damit das Wild beunruhigt wird, aber nicht in Panik verfällt (einen lauten Hund kann man orten, einen stillen nicht). Ist er das nicht, würde ich Janosch an der Leine lassen.
Und nochwas macht mir da Sorgen, sind Wildschweine im Treiben? Die Brüder sind nicht einfach zu bewegen und für unerfahrene Hunde wird das gefährlich. In dem Fall würde ich Janosch auf jeden an der Leine lassen, denn selbst erahrene Hunde machen da manchmal Fehler (Barry ist auch schon von einer Sau geschlagen wurden, und mußte genäht werden, zum Glück hat sie die Schlagader verfehlt). Aber auch durchgehen mit Leine macht vielen "Laienhunden" Spaß, und auch da kann man ja eine Schleppleine verwenden.
Wenn die Umstände passend sind oder Du ihn doch freilaufen läßt, noch ein Tipp von mir. Ruf ihn alle viertel Stunde bis 20min. Dann entfernt er sich nicht zu weit von Dir, jagt nicht über und Du mußt ihn hinterher auch nicht suchen
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Was spätere Probleme bei Spaziergängen angeht, so muß man meistens nur auf den ersten danach etwas aufpassen. Wenn man Pech hat, auch wieder einige Zeit in Übung investieren. Aber haltet Hunde nicht für dümmer als sie sind. Sie können sehr wohl unterschieden, was ernst und was Spaziergang ist. Wir führen unsere Hund ja auch jagdlich, und auch auf Treib- und Drückjagden, manchmal auch mit dem vollen Programm (bei Hetzen auf angeschossenes Wild). Aber auf Spaziergängen haben wir da keinerlei Probleme, sie sind da keinesfalls so, dass der Trieb völlig unkontrolliert durch bricht. Und selbst hier auf dem Hof kann ich die Hunde bedenkenlos zu den kleinen Lämmern auf die Weide lassen (selbstredend unter Aufsicht, bei keinem Hund ist man 100% sicher), ohne das sie sofort versuchen, sie zu reissen.
Gruß Christian