Es ist, finde ich, auch eine Frage, was man so kennt.
Unseren ersten Hund gab es zu Zeiten als Fertigfutter unverhältnismäßig teuer und schlecht zu bekommen war. Vom Züchter gab es einen Plan, fertig.
Damals gab man:
2/3 Fleisch
1/3 Flocken
1 Tl. Lebertran
Calcumpräparat nach Packungsanweisung
1l Vollmilch am Tag
Man glaubt es nicht, aber es wurde bei dieser Fütterung tatsächlich ein gesunder Riesenschnauzer mit besten Hüften.
Arbeitete der erwachsene Hund viel, dann blieb man bei der Aufteilung, nur Lebertran und Milch fielen weg. War es ein reiner Familienhund, gab es eben 50:50 Fleisch und Flocken. Wurde der Hund Senior, dann stellte man auf 1/3 Fleisch und 2/3 Flocken um.
Wenn man mehrfach Hunde so aufgezogen hat und viele Hunde im Umfeld ebenso ernährt gesund erst groß und später alt geworden sind, dann hat man schon mal eine gewisse Portion Gelassenheit, wenn einem der TA erklären möchte, dass man einen Hund auf gar keinen Fall gesund selbst ernähren kann.
Jetzt ist ja nicht so, dass Fertigfutter nie einen gewissen Reiz hatte, es wurde günstiger, besser zu bekommen und praktisch ist es auch. Über die Jahre versiegten auch viele früher normale Fleischquellen.
Und wenn man über Jahrzehnte immer mal wieder Fertigfutter im Haus hatte und natürlich auch immer mehr mit Fertigfutter ernährte Hunde im Umfeld hatte, dann wird man noch gelassener. Denn nehmen wir mal Welpenfutter. Von 36% Rohprotein und 22% Rohfett bis zu 23% Rohprotein und 12% Fett gab es schon alles und alles war immer das Beste nach den neuesten Erkenntnissen. Calcium gab es vor gar nicht so langer Zeit auch doppelt so viel und bei allen Varianten wuchsen und gediehen die Hunde bestens.
Jetzt könnte man sagen, ok, dann nehme ich Fertigfutter, welches ist doch egal, gehen ja alle irgendwie und es ist praktisch und einfach.
Leider ist es nicht wirklich so. Denn Fertigfutter ist einerseits sehr teuer geworden und mittlerweile einfach eine schöne Möglichkeit für Lebensmittelkonzerne Abfälle, die sonst teuer entsorgt werden müssten, gewinnbringend an den Mann/die Frau zu bringen. Von dem verbreiteten Trockenfleisch mit Flockenmischung und Vitamin- und Mineralstoffmischung, die im Prinzip auch der Inhalt der frühen Extruder war, ist nichts mehr übrig. Es wird zumeist hochtechnisch minderwertiges verdaulich gemacht und teuer verkauft.
Es gibt sie, die guten Fertigfutter. Aber mir sind sie zu teuer und meist passen sie auch nicht zu den Bedürfnissen meiner Hunde. Außerdem wird mir meist die Futtermenge zu hoch und der Output dementsprechend auch.
Außerdem hatte ich in den Jahren einen Allergiker, einen Hund, der kaum Kohlenhydrate vertrug und jetzt Kleinteil, dass dank hormonellem Chaos vom Essen angucken fett wird. Alles mit Fertigfutter schwer zu managen.
Also füttere ich in Eigenregie, wobei mal Fertigfutter auch kein Thema ist.
Ich füttere Fleisch so, dass es den Proteinbedarf deckt und zum Fettgehalt passt. M/Z nehme ich da als Richtwert. Calcium gibt es möglichst über Knochen, auch hier gehe ich nach M/Z, wobei ich beim ausgewachsenen Hund mit Schwankungen leben kann. Fleisch und Fett bilden bei mir die Grundlage, Innereien gibt es noch dazu. Obst und Gemüse mal roh, mal gegart, Essensreste landen auch im Napf, dafür gibt es kein extra Salz dazu.
Ich gucke nach den Hunden, ihrer Leistungsfähigkeit und passe danach an.
Kleinteil bekommt dagegen wenig Fleisch, nur etwas Pflanzenöl, Gemüse für den vollen Magen und ein paar Kohlenhydrate.
LG
das Schnauzermädel