Beiträge von schnauzermädel

    Wieso?

    Nehmen wir den klassischen Beuteaufbau.
    Wer hat nicht mit seinem Hund schon einmal ein Zerrspiel gespielt?
    Nichts anderes macht man zu Beginn. Der Helfer macht dem Hund, je nach Alter, einen Lappen oder eine Beißwurst schmackhaft und zerrt mit ihm darum.
    Schritt für Schritt wird aus diesem "normalen" Spielgerät ein Beißkissen, ein Junghundearm, ein normaler Schutzarm. Denn einerseits braucht es einen schrittweisen Aufbau, damit die Hunde den Ärmel als Beute ansehen, andererseits beißt kaum ein Hund mal eben so in einen angezogenen Ärmel.
    Der einzige Unterschied zum Spiel mit mir, der Hund gewinnt am Ende immer den Ärmel.
    Und wenn Hund den Ärmel möchte, dann wird das Ganze ritualisiert und in ganz feste Bahnen gelenkt. Der Ärmel ist nur über das Einhalten der Spielregeln zu erreichen. Die Übungen sind schließlich immer gleich, der Ablauf steht ganz fest. Und nur Gehorsam führt zum Ziel.
    Und wie gut das funktioniert, das kann man regelmäßig bei überregionalen Veranstaltungen beobachten. Die finden auf Sportplätzen oder in Stadien statt. Und schon versagen die Hunde, die nur auf dem Platz trainiert haben, obwohl sie auf einem durchaus fremden Hundeplatz so gute Leistungen gezeigt haben, dass sie sich qualifiziert haben. Denn dieser völlig anders aussehende Platz, die Zeltverstecke, das sind nicht die Reize, die der Hund verknüpft hat, wenn diese Arbeit ansteht. Hundeplätze sind sich immer sehr ähnlich, umfunktionierte Sportplätze passen für die meisten Hunde nicht ins Bild. ;)

    LG
    das Schnauzermädel

    Tromba, dann sei doch bitte endlich mal so freundlich und erkläre uns, warum da angeblich ein Hund auf einen Menschen gehetzt wird.
    Und warum du immer und immer wieder genau diese 3 Hunde anführst. 3 Hunde werden nicht ansatzweise die deutlich über 10000 Prüfungen im Jahr laufen.
    Du denkst nicht in Schubladen?
    Aber trotzdem gibt es für dich nur diesen einen Verein, der eigenverantwortlich vorgeht, so wie jeder andere Verein auch?

    Interessierte Grüße
    das Schnauzermädel

    Ok, dann eben noch Grundsätzliches zu Wehrbereichen. ;)
    Klar kann man einen Hund so in die Ecke treiben, dass er sich verzweifelt seiner Haut wehrt obwohl eher sonst ein total freundlicher Hund ist, der immer klein bei gibt, weil er um sein Leben fürchtet. Das als Sportaufbau zu betreiben ist krank.
    Aber was möchte so ein verzweifelter Hund erreichen?
    Nichts weiter als dass sein Gegner von ihm ablässt, also dass er sein Vorhaben abbricht.

    Nehmen wir jetzt einen Hund, der gerade aus einem Napf frisst.
    Ein anderer Hund kommt näher, der fressende Hund knurrt. Der Fressende hat keine Angst, aber er zeigt (Ab-)Wehrverhalten. Auch er möchte, dass der andere Hund sein Vorhaben auch an den Napf zu gehen abbricht.

    Jetzt nehmen wir einen auf Beute aufgebauten VPG-Hund: Er hat in den Ärmel eingebissen und befindet sich im Beutebereich, nicht viel anders als beim Zerren mit der Beißwurst mit seinem Menschen. Wenn der Helfer jetzt gegen den Hund geht und die Stockschläge anbringt, dann wird ein geistig ausgereifter Hund in den Wehrbereich wechseln, noch etwas fester zumachen und sich seinerseits gegen den Helfer drängen. Denn der soll aufgeben und die Beute freigeben, sprich verlieren. Und genau das lernt Hund doch auch im Aufbau, durchhalten und noch eine Schippe drauflegen, dann bekomme ich den Ärmel auf jeden Fall.

    Und ab und an gibt es Hunde, die interessieren sich nicht für Beute. Die fühlen sich schon durch Anstarren, gerades darauf Zugehen, etc. herausgefordert und gehen direkt ins Wehrverhalten. Da kann man mit arbeiten, aber Wehren und Meiden gehören eben zusammen, daher brauchts Fingerspitzengefühl, damit das nicht kippt. Einen Hund, der das so mitbringt, lässt sich nicht rein auf den Sport beschränken, der zeigt das immer. Aber man lernt sich kennen, man lernt ihn führen und er lernt sich zurückzunehmen. ;)

    LG
    das Schnauzermädel

    Die zeigen aber doch auch keine Wehrbereiche von sich aus.
    Nehmen wir mal Klein-Greg: Noch nie Helferkontakt gehabt, soll jetzt ganz normal angehetzt werden. Nur der Lappen interessiert den Zwerg nicht im geringsten. Der geht zwar wie gewünscht nach vorne, möchte aber am Lappen vorbei. Nach einer Weile beißt er aus Frust in den Lappen um ihn sofort wieder los zu lassen und wieder am Lappen vorbei zu wollen.
    Warum sollte ich jetzt auf Teufel komm raus versuchen den Hund irgendwie auf Beute scharf zu machen?
    Zumal er dieses Verhalten auch im Alltag zeigen möchte. Da liegt es doch nahe, dem Hund zu zeigen, wann da ok ist und wann nicht. Wegzaubern geht eh nicht.

    LG
    das Schnauzermädel

    Ich arbeite ja nun nicht mit jedem Hund in Wehrbereichen, normalerweise baue auch ich über Beute auf.
    Aber wenn Hund sich nicht für Beute interessiert, die Wehrbereiche aber ganz deutlich da sind und sich eh im Alltag zeigen, dann sehe ich für mich nur Vorteile in der Arbeit. Da ist es eh, aber es kommt in geregelte Bahnen. ;)

    LG
    das Schnauzermädel