Ich habe ja daheim zwischen meinen beiden Hunden die extreme Spanne der Hundecharakteren. Der Kerl ist sehr selbstsicher, lebhaft, keine Angst, aber ein sehr lieber Kerl, der meint, die anderen sollen sich mal nicht so anstellen, wenn er seinen Spass haben will, ein Kindskopf und Elefant im Porzellanladen, der bald pubertiert. Das kleine Elfchen genau das Gegenteil: ängstlich, scheu, vom Typ ernsthaft und stolz.
Nicht mal beim Elfchen bin ich mit nur Heititeiti durchgekommen - geschweige denn beim Kindskopf. Wozu auch? Ich finde es fairer, wenn die Hunde ein klares Ja und ein ebenso klares Nein! von mir erhalten. Wie das aussieht, entscheidet der Charakter des Hundes, bzw. wie er darauf reagiert. Mir ist es wichtig, nicht dieses ewige "Waldi, Waldi, Waaldi, WAAAAALDI!" zu praktizieren, sondern von meinem Hund auf Anhieb wahr und ernst genommen zu werden.
Im Handling ist das sehr verschieden für mich: bei der Kleinen reicht Körpersprache und Gesichtsausdruck meinerseits, beim Dicken hingegen ist es rauh und herzlich zwischen uns, auch, wenn er immer mehr lernt, mich zu lesen und umgekehrt und das rauhe im Moment (bis zur Pubertät
) sehr selten ist.
Ich bin kein Fan davon, ewig rumzubasteln, sondern wirkungsvoll intervenieren zu können und unangebrachtes Verhalten (Jagen, Leute anspringen) im Ansatz zu vereiteln. Dafür bin ich beim Lehren und Arbeiten mit meinem Jungspund umso sanfter und ohne Spass geht da nix. Aber bei No-Gos bin ich hart
- und da ist es sehr praktisch, dass er ein so dickes Fell hat, in dass ich dann auch durchaus herzhaft reinpacken kann. Bei meiner Kleinen würde ich das nicht machen, aber der Grosse hält das schon aus und mir scheint, aus ihm wird deshalb noch lang kein ängstliches, verschüchtertes Häschen
.