Schnappi, super ausgeführt!
Und ja, ich kann das nur bestätigen - auch aus eigener Erfahrung. Sich selbst hinterfragen bzw. die Beziehung mit dem Hund, ist gut, sinnvoll und kann zu einem neuen Verständnis für den Hund und damit für die Beziehung führen. Was aber nicht förderlich ist, ist, sich selbst aufzugeben, weil jemand so und so sagt oder sich untreu zu werden.
TS, finde Deine Linie, der Du treu bleibst: wichtig ist dabei Konsequenz (d.h., durchziehen ) und dass Du von Herzen überzeugt bist. Lass Dir kein schlechtes Gewissen einreden, dass Du zu streng (oder zu lasch) bist, denn das ist wirklich kontraproduktiv. Es geht einfach darum, dass Du neue "Eckpfosten" für euer Zusammenleben findest und das mit einer inneren Stärke und Geradlinigkeit deinem Hund gegenüber vertrittst.
Ich höre sehr auf meinen Bauch und wir bewegen uns irgendwo zwischen den beiden Extremen - ich mag immer die Mitte, ich vermeide Extreme: zwischen alten Hüten und antiautoritärer Erziehung. Wir fahren damit sehr gut.
Alte Regeln können Sinn machen - müssen es aber nicht: bei uns darf der Grosse nicht aufs Sofa, aber nicht, weil er sonst grössenwahnsinnig wird, sondern damit unsere Kleine einen geschützten Raum dort hat. Er darf dafür auf der Terrasse auf die Sofas . Beide gehen hinter uns aus der Wohnung durch die Tür, an der Leine, weil meine Nachbarin Angst vor Hunden hat und mein Grosser sie vor Begeisterung und Menschenliebe einfach flach legen würde, während die Kleine Maus denkt, sie wäre ein Rottweiler, wenn einer die "Frechheit" besitzt, vor unserer Tür rumzulaufen.
Wenn man den Hund als Individuum sieht und danach die Regeln aufstellt, wird man ihm am Besten gerecht.