Beiträge von Falbala

    Ich habe ja leider keine Antwort darauf bekommen, wie lange jetzt ein Rundumkurzschnitt bei einem grossen Grosspudel (ab 60 cm) inklusive Waschen, Blowern/Fönen, Rasieren dauert. Die Grösse spielt eine entscheidende Rolle - wie ich weiss, seit meinem 66cm-Macho.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das unter 3 Stunden vonstatten geht - besonders dann, wenn die Abstände gross sind und das Fell zwischen den Wasch-Schneide-Sessions langgewachsen ist. Das Ausbürsten vor dem Waschen kommt auch noch dazu. Mich würde echt interessieren, wie lange das dauert.

    like111: das ist Geschmackssache. Ich höre ausschliesslich, dass es den Leuten viel besser gefällt, als alles einfach "runtergeraspelt" - und auch besser, als die "normalen" Schuren (was immer die Leute darunter auch verstehen). Ich denke, sie meinen damit Krönchen, lange Ohren, Hochwasserhosen. Ist ja nicht so einfach, einen Grosspudel zu schneiden, dass er wohlproportioniert ausschaut. Die meisten Groomer tun sich dabei schwer, bei dem, was ich so auf der Strasse sehe, sieht man da schon so manches "Verbrechen" an den Püdelis :roll: .

    Ja, aber ich nehme es doch hin, dass es bei Dir so ist und habe es doch gar nicht verurteilt. Ich habe nur gesagt, dass aus Falco eben wirklich eine enorme Dreckbrühe rauskommt, alle 3 Wochen. Und dass ich nicht glaube, dass es seinem Fell schadet (ich habe ein Welpenshampoo für Beide).

    Zookie wird auch sehr viel seltener gewaschen, abgesehen davon, dass ich bei ihr allen Ernstes in einer Stunde komplett durch bin mit Waschen, Fönen, Schneiden. Das ist wirklich ein Riesenunterschied und ich wundere mich jedes mal, dass ich schon fertig bin.

    Der einzige Punkt ist, wenn man potenziellen Pudelkäufern erzählt, dass die Pflege vom Pudel so einfach ist. Das ist es nämlich nicht. Ich weiss ja noch, wie schwer es für mich war am Anfang auch beim Schäfchenschnitt, den Zookie früher ja hatte. Schon alleine die Sache mit dem Filz und dann eben auch das dran gewöhnen. Was ich heute schnell bewältigen kann, war damals für mich eine Hürde, selbst bei der Kleinen. Deshalb wäre ich eben vorsichtig, zu erzählen, dass das alles so locker vom Hocker geht.

    Ich bedaure übrigens überhaupt nicht, dass so viele von den Pudeln und ihrer Pflege und den Frisuren abgestossen werden. Die sollen gar nicht so beliebt werden, wenn es nach mir ginge. Ist besser für die Rasse. ;)

    Oh, ich wusste nicht, dass Du Schafe hast und diese es bei Dir eben gut haben. Ich habe daran gedacht, weil ich grad letzte Woche in Österreich eine Begegnung mit armen Schafen hatte, die eben so aussahen, wie ich mir die Pudel vorstelle früher - halt einfach ohne Wertschätzung und als "Nutztiere" gehalten, so die Typischen halt. Ehrlich gesagt, weiss ich aber gar nicht, wie das dann wirklich damals war mit den Pudeln.

    Ich denke nur immer wieder daran, dass Pudel um die Jahrhundertwende (vor dem 20.Jhd.) in Paris durch die Kanalisation als "Röhrenputzer" gejagt wurden - typisch für die "Wertschätzung" gegenüber den Tieren, wie es eben war.

    Warum sollte ich aber nicht 5 Stunden brauchen, wenn es Falco nicht beeinträchtigt? Ich will nun mal einigermassen gerade schneiden - was mir eh stümperhaft gelingt :lachtot: - und das dauert eben. Ich mag ihn nicht einfach abscheren wie ein Schaf (normalerweise, die, die ich so sehe). Ich habe auch sehr viel Freude daran, wie sehr mein stolzer, schöner Pudel bewundert wird, ehrlich gesagt. :ops:. Das macht mir wirklich viel Freude, wenn ich dann auch noch sagen kann, dass ich ihn selbst geschnitten habe und Komplimente dafür bekomme. Es schadet doch niemandem, am wenigsten Falco. :ka:

    Zitat

    Es scheint für viele Pudelleute undenkbar zu sein, aber es ist möglich, wenn man will, vielleicht wirkt sich ja auch das viele Waschen derartig auf dem Fell aus, dass es pflegebedürftiger ist. Ich kann mir aber auch kaum vorstellen, dass in der Vergangenheit die Pudel so oft gewaschen wurden.

    Aber Steffi, wie kann das sein? Ich habe einen Junghund, dessen Fell bestimmt noch nicht verdorben ist durchs Waschen. Kann auch schlecht sein, denn das wächst ja unendlich. Abbrausen nützt bei meinem Schweinchen nur perifer, da muss schon Shampoo sein, ansonsten geht das nicht raus. Er hat einen deutlichen Farbunterschied vor und nach dem Waschen.

    Sicherlich sahen die Pudel in der Vergangenheit ganz anders aus und waren auch bestimmt verfilzt und alles - ebenso, wie bei der Ernährung legte man eben keinen Wert darauf. Früher hatten die Hunde doch einen komplett anderen Stellenwert und wurden eher wie heute Nutztiere behandelt. Schau Dir doch mal Schafe auf der Weide an - wie gehts denen und da kräht kein Hahn danach. Da gabs noch kein Dr. Bark, Platinum, Barf und der TA wurde nur besucht, wenn der Hund kurz vorm Abkratzen war.

    Ebenso hier. Falco ist saumässig dreckig, wenn ich ihn wasche. Die Kleene nicht, die wasche ich auch viel seltener.

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    Daneben kann ich auch nicht nachvollziehen, warum das Notwendigste nicht auch manchmal auch das Beste sein kann. Ein Hund, dessen Fell genügend gepflegt ist, dass es seinen Zweck erfüllt, ihn nicht behindert, nicht verfilzt oder gar Parasiten beherbergt, hat es doch nicht schlecht, nur weil er keine Spülkuren im Haarkleid hat.

    Wusstest Du, dass die Schur, die auf Ausstellungen üblich ist - der Continental Clip - früher von genau diesen Jagdhunden so getragen wurde? Die Bommel auf den Nieren waren Wärme- und Schwimmpolster, wenn die Pudel die geschossenen Enten apportierten. Ebenso diente die Jacke als Wärmepolster. Ansonsten war die Rasur dafür gut, damit die Pudel beim Schwimmen nicht behindert wurden.

    Wenn auch heutzutage stilisiert, hat diese Frisur eben ihre Tradition und damit auch ihre Rechtfertigung, wie ich finde, auch, wenn ich Falco so nicht schneiden würde. Das hat nichts mit Spülkuren oder mit Frisurpuppe zu tun.

    Den Pudel rundum abzuscheren, ist eine neue Richtung. Und ehrlich gesagt, mir gefällt es für einen Pudel, der erstklassig gebaut ist, sonst eher nicht. Es sieht in den seltensten Fällen wirklich gut aus (subjektiv natürlich ;) ).

    Falls es Falco und mir mal zuviel wird mit seinem elendig filzenden Übergangsfell von Welpe zu Erwachsenem, könnte er es sicherlich gut tragen, so rundum kurz geschnitten. Aber bis jetzt kommen wir gut klar, ohne Quälerei.

    So, und hier mal mein - wie ich finde - nicht sehr aufgetusster Falco:

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    So, ich bin zurück - mein Pudel sah aus wie eine Kanalratte und roch auch so nach dem Golden, mit dem er sich grad rumgekugelt hat im See.

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    @Lockenwolf


    Aha. In der rosaroten Pudelwelt gibt es also keine Diskussions- und Meinungsfreiheit?

    Da bin ich aber froh dass ich mit meinem Pudel im RL lebe. ;)

    Da muss ich Dir ausnahmsweise mal recht geben, Dreamy. Ich finde auch, es sollte viel mehr Offenheit geben in der Pudelwelt. ;) Übrigens bedauere ich meine Schärfe Dir gegenüber und entschuldige mich.

    Was Arnie schreibt, sehe ich genauso (abgesehen von meinem privaten Problem mit Verschandelung des stolzen Pudels als Fantasietier): Pudelbesitzer haben einfach, wenn sie selbst auf gute Weise pflegen, das behaupte ich mal, einen besseren Bezug zu ihren Hunden als andere. Weil sie es haben müssen. Und wenn es gelingt, den Pudel wirklich gut daran zu gewöhnen, ist es keine Qual, wie man sich vielleicht vorstellt, wenn man das noch nie gemacht hat, sondern eine gemeinsame, durchaus schmusige, gute Zeit miteinander, die vertraut macht.

    Wie Lockenwolfs Zitat - so ist es:

    Zitat

    Pudelverrücktsein ist schön. Es kann nur nicht jeder.

    Das ist nicht arrogant gemeint - nur etwas "anders".

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    Wenn deine völlig normal aussehenden Pudel schon so lange brauchen, frag ich mich, wie lange die Tiere für Ausstellungen und solche merkwürdigen Farbexperimente herhalten müssen.

    Pudel waren doch ursprünglich auch auf der Jagd im Einsatz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jäger die damals schon 5 Stunden lang gebadet und frisiert haben. Wieso braucht man da heute so lange für?

    Aus dem selben Grund, warum man heute Hunden nicht mehr Brot und Essensreste mit höchstenfalls Fleischbrühe gibt, sondern ausgewogene, artgerechte Ernährung. Weil es uns wichtig ist, die Tiere gut zu pflegen und zu halten.

    Ich denke, den Leuten früher war es nicht so wichtig, wie der Arbeitshund nun ausschaut und es wurde halt nur das notwendigste getan. Nicht unbedingt zum Besten der Tiere, würde ich mal sagen.

    Steffi, das mag mein subjektiver Eindruck sein bis zu einem gewissen Grade, dass dieses "Entstellen" gegen die Würde geht, das stimmt schon. Ich finde es einfach nicht gut, denn der Pudel ist, wenn er gesund ist, alles andere als ein Frisurpüppchen, er hat soviel Charakter, auch Natur und Lebendigkeit in sich, dass ich es fast als eine Art Frevel empfinde (eine Empfindung von mir, wie gesagt), ihn so zu verunstalten.