Beiträge von Falbala

    Chuva: in Deinem Falle würde ich nicht in eine Hundeschule gehen, sondern mir wirklich einen sehr guten Trainer suchen und Einzelstunden machen. Es bringt Euch ja wenig, in der sterilen Umgebung (Hundeplatz) zu üben, wenn er Probleme mit Autos etc. hat. Das kostet evtl. weniger, bringt aber um ein Vielfaches mehr. Und 4 Augen sehen mehr als 2, d.h. der Trainer kann durch seine Aussensicht besser sehen, wo es bei Euch hakt.

    Murmel: war das Beissen Frust bei Pan? Falco hat auch total viel gebissen, geknurrt, gebellt früher. Ich hatte den Eindruck, bei ihm ist es kein Frust, sondern sein Spiel-Wahn. Was hat der mir die Finger blutig gebissen und Sachen zerfetzt. Macht er heute nur noch, wenn er daneben beisst - beim Zergeln :ugly: Habe ich das falsch gedeutet?

    Schilddrüse schliesse ich bei uns jetzt auch aus. Er ist weder aggressiv (überhaupt nicht, eher sehr gutmütig), noch ängstlich. ich denke, ich für meinen Teil muss auch ein wenig aufpassen, dass ich Meinen nicht "pathologisiere" - was die evtle Futtermittelunverträglichkeit nicht ausschliesst. Mein Dicker ist einfach auch ein Erdbeben, welches in gute Bahnen geleitet werden muss und er ist echt begabt. Das stellt hauptsächlich an mich die Anforderung, ihn dementsprechend zu fördern und ihn als das zu nehmen, was er ist. Das Dauerscannen kenn ich auch - Man das nervt :muede2: .

    Dass so ein feuriger Hengst :hust: es schwer hat, ordentlich an der Leine zu gehen, ist irgendwie auch naheliegend.

    Mir tut es auf jeden Fall sehr gut, dass hier alles zu lesen (auch Deine SD-Berichte, Chris) und so mich nicht ganz so alleine zu fühlen.

    Hier gehören wir auch her! :smile:

    Mein Grosser (11 Monate) ist auch sehr, sehr lebhaft bis überschäumend. Und ja, auch hier, um ihn mit "klaren Ansagen" in diesen Momenten zu erreichen, müsste ich ihn brechen, was ich sehr schnell gemerkt habe und was für mich eh nicht in Frage kommt. GsD hat mir auch niemand nennenswertes sowas empfohlen - im Gegenteil. Helfen tut bei uns Festhalten und bei seinem Nachgeben vorne an der Brust und Brustkorb streicheln. So sitzen wir auch manchmal draussen - einfach so. Bei der Pudel-Pflege habe ich es erst mit Leckerli versucht, was den gegenteiligen Erfolg hatte. Dann hab ich ihn mir einmal entschlossen gepackt - er musste durch - und hab ihn gebürstet etc. und auf einmal "fiel es von ihm ab" - keine Lehrmethode, aber bei uns hat es gut geklappt. Seitdem steht er still wie eine Eins.

    Er kann drinnen prima runterfahren - das ging nach den ersten Wochen, weil wir das intensiv trainiert haben. Angebissen hat er nie etwas, hatte aber viel Kauzeug, Pappschachteln zum Zerreissen und so. Kauzeug ist ganz, ganz wichtig für ihn.

    So ist also einfaches Festhalten (auch gegen seinen Willen) und Kauzeugs für ihn ein gutes Mittel.

    Draussen: wir machen wirklich viel Spass-Lern-Programm mit Futterbeutel, Suchen, Zergeln, alles im Prinzip, um den Innenradius zu festigen im Freilauf. Es klappt auch in jeder Beziehung, nur nicht an der Leine und da bin ich auch, ehrlich gesagt, ratlos :muede2: . Das erfordert meine ganze Geduld und ist sehr mühsam. Sonst ist seine Entwicklung wirklich erfreulich.

    Hingegen bei anspruchsvollen Aufgaben ist er sensationell und irre schnell im Verstehen - Suchen, Tricks, ZOS, Mantrailing. Da ist er total zielgerichtet und schnell. Aber so ein Intelligenzspielchen - da braucht er ewig, um zu verstehen, dass man das Schächtelchen da rauszieht und sich nicht terminatormässig draufstürzt und das Teil desintegriert, um ans Leckerli zu kommen. Er kann aber das Leckerli auf seiner Pfote z.B. gut aushalten.

    Gold wert sind alle Übungen zur Impulskontrolle, die wir gemacht haben und das war fast alles, was wir trainiert haben und es noch tun. Wenn Du magst und es brauchst, TS, schreibe ich da noch was zu.

    Ich musste bei ihm auch meine perfektionistischen Ansprüche runtergeschrauben und das hilft uns beiden ungemein, dass ich es getan habe. Er ist, wie er ist und wir haben unser ganz individuelles, eigenes Tempo.

    Mit anderen Hunden kann er sich enorm reinsteigern, da muss ich aufpassen, habe das aber erkannt und kann es gut steuern und die richtigen Partner für ihn wählen. Bei denen, die ihm ähnlich sind, breche ich nach kurzer Zeit ab. Wir gehen oft mit einer Frau mit 2 Maremmano, die an Coolness nicht zu überteffen sind - besonders der eine ist die Ruhe selbst, arbeitet auch mit Behinderten etc.. Wenn er die sieht, tickt er aus, rennt dann von einem zum anderen, zur Besitzerin, zu mir, wieder zu den Hunden und keiner geht auf seine Spirenzchen ein. So rennt er "ins Leere". Das ist eine der besten Schulen für ihn und bringt ihn langsam auf den Teppich.

    Im August waren wir 3 Tage zu Besuch bei einer Freundin mit 2 Grosspudels. Falco war ausser sich. Er drehte total hoch und konnte am ersten Tag - wir gingen so um 11 Uhr ins Bett - bis um 3 Uhr nicht schlafen. Er tapste im Zimmer rum bzw. lag bei mir hyperventilierend - ich versuchte es mit Festhalten - nichts funktionierte. Das war sehr schlimm. :verzweifelt:

    Ich merke aber insgesamt enorme Fortschritte im Vergleich und so gehen wir halt unseren speziellen Weg. "Normal" ist anders. :smile:

    Ich denke, es kommt auf den Hund an.

    Bei meiner Kleinen würde ich das Kleben nicht fördern, aber auch nicht verhindern: sie weiss sehr gut, wos lang geht mit ihren fast 5 Jahren.

    Beim Grossen, der mit seinen 11 Monaten überschäumend, triebig etc. ist - manchmal denke ich, ich führe ein junges Wildpferd Gassi :lol: - fördere ich noch jedes Umwenden/Kommen, alles, was in meine Richtung geht und fahre sehr gut damit (RR etc.). Daheim geht er mit mir von Zimmer zu Zimmer, auch hinter die Haustür, wenn ich weg bin, aber er pennt und nörgelt nicht. Das darf er gerne - ich mag es, auch, wenn ich es nicht fördere.

    Zitat

    Trennungsangst und Kontrollverhalten kann durch diese ungesunde Bindung entstehen.
    Ebenfalls koennen diese Hunde auch zu "Besitzanspruechen" neigen, was den Halter betrifft neigen, was dann wiederum im Zusammenleben mit anderen Menschen und auch Hunden problematisch werden koennte.

    Beispiele:
    Ich kann das Haus nicht mehr verlassen, weil mein Hund dann Theater macht oder ich binde ihn vor dem Baecker an und er bellt, weil ich mich entferne.
    Ich knuddle mit meinem Freund. Hund huepft dazwischen herum.
    Ich moechte draussen einen Hund streicheln oder ein Hund kommt zu mir gelaufen und meine kommt auch ganz schnell, um das evt zu verhindern.

    Danke für Deine Erklärung. So sehe ich es auch.

    Zitat

    Ich finde schon, dass Gesten lesen etwas damit zutun hat. Bestes Beispiel auf der Hundewiese: Der Hund einer Bekannten weiß, dass er nicht alles vom Boden fressen soll. Meine Bekannte hat in dem Moment nicht hingesehen, Hund versucht klammheimlich an seinem aufgesammelten Zeug rumzukauen. Meine Bekannte guckt hin, Hund kriegt super schlechtes Gewissen, duckt sich. Meine Bekannte hebt eine Augenbraue und guckt grimmig, der Hund spuckt aus.
    Die beiden haben eine super Bindung, weil Hund und Mensch sich gegenseitig wie ein offenes Buch lesen können.

    Mein Jungspund macht das so :ugly: :

    Er schnappt sich den vergammelten Apfel, wenn ich es nicht bemerke - er liebt Äpfel - oder er stellt sich davor, kuckt den Apfel an, kuckt mich an, bis ich es bemerke. Er ist nicht geduckt (ist mir sehr wichtig). Ich grinse und sag ähäh bzw. Aus, dann, wenn er ihn schon in der Gusch hat. Bei Aus spuckt er es stantepete aus und kuckt wieder zu mir - er hat dabei noch kein Stückchen davon gefressen - bei ähäh kuckt er nochmal drauf, kuckt zu mir und wartet drauf, was jetzt kommt. Dann sag ich entweder gleich weiter oder, je nachdem, was es war, was er NICHT gefressen hat, bekommt er ein wirklich dickes Lob mit Spiel etc.. Ist es besonders schwer für ihn, üben wir verstärkt mit dem Objekt der Begierde, es da zu lassen.

    Manchmal bemerke ich nur, dass er was in der Gusch hat, weil er stehen bleibt und mich auf gespannte Weise anschaut: er hat ja ne grosse Klappe :hust: , da passen Dinge rein, ohne dass man es sieht.

    Das ist bei uns intensiv konditioniert worden, genau im Alter Deines Hundes und früher - und er hat es sehr angenehm verknüpft. Es wurde ihm mit dem geilsten Spiel seines kurzen Lebens beigebracht - mit Zergeln und Aus und Nimms. Ebenso wie Komm sind das unsere (lebens)wichtigsten Kommandos. Bei diesen Kommandos möchte ich, dass er wie eine Maschine funktioniert ;) . Aber das funktioniert besser ohne Strafe als mit.

    Dafür kann er keine Rolle rückwärts, kein Männchen etc., zumindest nicht auf Befehl und wird es auch wohl nie können. :smile:

    Aber mit Bindung hat das nicht viel zu tun - höchstens insofern, dass wir, um es zu üben, viel schöne Zeit miteinander verbracht haben und uns diese gemeinsamen Zeiten, wo wir üben oder was suchen, sehr verbinden, da es uns viel Spass macht.