Bei Hündinnen ist das erste Setzen des Sticks (es ist KEIN Chip, da ist nichts elektronisches drin) der kritische Moment - er kann bei einigen Hündinnen eine Dauerläufigkeit auslösen. Das ist die schlimmste Nebenwirkung. Drum muss der richtige Zeitpunkt zum Setzen exakt getroffen werden, wenn der Progesteronpegel nach der Läufigkeit maximal ist, das muss mit Test überprüft werden. So minimiert man das Risiko. Passiert danach zwei Wochen lang nichts, ist man durch; die folgenden Sticks gibt man, bevor die Wirkung vorbei ist, und dann passiert nichts mehr.
Die Nebenwirkungen sind wie bei Rüden dieselben der operativen Kastration, mit Ausnahme der meist viel schwächeren Fellveränderungen, und dem fehleneden Inkontinenzrisiko. Eine mit Suprelorin "kastrierte" Hündin verhält sich wie im Anöstrus - sie IST in einem künstlich verlängerten Anöstrus. Hat sie also vorher auch im Anöstrus Verhaltensauffälligkeiten gezeigt, ist die Chance gross, dass die bleiben. Eine Hündin steht ja nur wenige Tage im Jahr unter dem Einfluss von Sexualhormonen.
Rhian ist jetzt ganzjährig so, wie sie im Anöstrus war. Also lebhaft, aktiv und vital. Futtermenge musste ich etwas reduzieren - gleicht sich aber im Schnitt wieder aus, da das Runterhungern zur Verkürzung der Scheinträchtigkeit entfällt. Sie hat etwas mehr Unterwolle jetzt, aber keine Spur des typischen "explodierten Kissens" kastrierter Spaniels und Setter. Es könnte aber auch altersbedingt sein. Sie ist selbstsicherer geworden, was aber ebenfalls eine Folge der Reifung sein könnte - sie ist jetzt voll erwachsen.