Es ist doch so wie bei jedem Handwerk, Fertigkeit, Kunst etc. Es gibt die Theorie - also das Fade, was man so lesen kann, wie die Lerntheorie (nicht abwertend gemeint) - und es gibt die Praxis. Weder NUR das eine noch das andere genügt. Am Besten ist es, wenn die Theorie in die Praxis ganz natürlich einfliesst und beides eine gesunde Mischung ergibt, die uns auch verstehen lässt, was wir da mit unserem Hund veranstalten. Die Theorie verändert auch ganz natürlich die Praxis, macht sie feiner und ausgereifter.
Bei der Einstellung: ja keine positive Strafe hab ich immer so ein ungutes Gefühl im Untergrund. So ähnlich, wie wenn mir Ehepaare erzählen, dass sie sich nie streiten. Wisst Ihr, was ich meine? Das ist einfach nicht so auf unserer Welt - hier gibt es gut und böse, Reibung und Auseinandersetzung, klärende Gewitter, eitel Sonnenschein und alles dazwischen. Ich mag das so bunt mit meinem Hund, alles andere ist für mich graue Theorie und auch ein wenig Gutmenschentum - eben so, wie das seit 40 Jahren verheiratete Ehepaar, das noch nie gestritten hat. 
Ich denke, es ist für einen Hund schwer nachvollziehbar bis "unheimlich", wenn ich vor Wut koche, und alle Anzeichen (Geruch, Hautfarbe etc.) auf Unwetter stehen - ich mich nach aussen aber wie das Gegenteil gebe. Kein Mensch kann einem Hund verbergen, wie er sich fühlt. Andererseits sollte man seinem Hund wirklich keine wütende und schallende Ohrfeige geben, sondern das gezielter einsetzen und das kann der Einfluss von theoretischem Wissen und Lerntheorie schon positiv verändern, so dass man zu anderen, von mir aus auch positiv strafenden Mitteln automatisch greift, die jedoch adäquater sind.
Eine schallende Ohrfeige für den Hund würde mir nie einfallen, weil das so unhündisch ist und auch physischen Schaden zufügen kann. Ich habe aber kein Problem damit, wenn ein Jungrüpel mal auf die Seite gedrückt/fixiert wird, und dabei einen wütenden/zischenden Anschiss kassiert, bis er wieder bei Sinnen ist.
Ich erwarte von mir nicht und im Gegenzug erwarte ich auch von meinem Hund nicht, dass er wie eine Maschine "funktioniert" und sich nicht am Katzenklo (hab gar keins *gg*) bedient, wenn ich nicht da bin. Dieses "darüber hinwegsetzen, wenn Mama mal nich hinkuckt" ist für mich auch ein Ausdruck der Selbstständigkeit, den ich als gesund empfinde und meinem schlauen Hundchen zugestehe. Nichts ist für mich schlimmer als Kadavergehorsam im Alltag und das wäre für mich, wenn sie sich gar nix mehr traut, weil Mama das gesagt hat. Kadavergehorsam erwarte ich nur, wenn es um das Leben von Pimpfi geht oder um das der anderen.