Beiträge von Falbala

    Ich lese grade ein gutes Buch dazu: T. Baumann, Mehrhundehaltung. Vielleicht interessiert es Dich auch? :smile:

    Da werden solche Fälle beschrieben und Wege aufgezeigt. Nicht immer muss man die Streithähne für immer trennen, es bedarf allerdings geeigneter Massnahmen von Seiten der Zweibeiner, um das wieder harmonisch zu gestalten.

    Finde das keine komische Antwort, Arnie. Wieso denn auch? ;) Ich kann das total nachvollziehen - ebenso Muecke's Meinung dazu.

    Hatte eigentlich gedacht, dass dies ein wichtiges Thema ist und fände noch viel mehr Antworten schön.

    :smile:

    Hallo,

    mich interessiert, wie genau ihr das mit der Beisshemmung beim Welpen seht.

    Darf der Hund bei Euch gar nicht mehr Haut bzw. Kleider in den Fang nehmen oder bringt ihr ihm bei, das "richtige" Mass anzuwenden? Oder wie habt ihr das gehandhabt bzw. handhabt ihr das?

    Kommt es auf den Hund an? Auf Grösse, Temperament etc.?

    Wie lange sollte das dauern, bis er es perfekt kann bzw. wie sind da die Schritte?

    Hier gibt's mal einen Artikel, den ich ganz gut finde.
    http://www.familienhundtraining.com/archiv/beisshemmung.html

    Soll einfach ein Austauschthread werden - die verschiedenen Meinungen interessieren mich :smile:

    Schönen Sonntag
    die Falbala

    Zitat


    Das ist definitiv richtig!!
    Das ist auch so mit Fußgängern so. Ich will nicht, dass Jogger und Fußgänger sich hinstellen und starren. Das macht immer den Hund erst aufmerksam und der Hund mustert denjenigen erst, sonst ignoriert er ihn, weil er ja gelernt hat es besteht keine Gefahr. Jogger sollten eben auch nur ihren Schritt verlangsamen aber nicht weiter rennen.
    Jogger haben nicht das Anrecht sich uneingeschränkt "aus zu toben " ,wenn sie mit Gleichberechtigten sich die gleiche Natur teilen.

    Also ehrlich gesagt, kann ich nicht von meiner (dann noch hundelosen) Umwelt verlangen, dass sie wegen mir so oder so handelt. Im Gegenteil: ich habe meinen Hund auf alle möglichen Situationen einzustellen. Ob Jogger, starrende Menschen, lockende Menschen, Kinder, schreiende Kinder und auch Kinder, die mit ausgestreckten Armen auf uns zukommen.

    Nicht die Welt richtet sich nach mir (und meinen Hunden), sondern umgekehrt.

    Nur von Hundehaltern erwarte ich ein wenig Hundelesen-Können. Was mich da nervt, ist, wenn ich meinen 13-Wochen-Welpen bändige, damit er nicht alles anspringt, was 2 oder 4 Beine hat (weil: er möchte die ganze Welt umarmen, egal, ob die Welt will, oder nicht :ugly: ) und die auch noch sagen: Ooooch, der ist doch soooo süss, das darf der doch! |)

    .. aber selbst damit muss ich umgehen können und darf nicht am ausgestreckten Arm, während Hund die Vorderpfoten am Gegenüber hat, mich darüber beklagen, wie doof doch die anderen Menschen sind. Dann packe ich ihn halt hinter mich und verhindere es so.

    Zitat

    dabei ist ja noch ein Baby...

    Dieser Spruch hat bei mir zumindest verhindert, dass ich auch den Mut aufbrachte, durchzugreifen. Ich für meinen Teil war zu sehr blockiert von "das ist doch noch ein Baby". Bei meiner Rasse ist das verhängnisvoll, da sie sehr schnell im Lernen ist, blitzartig sozusagen :ugly: , auch bei den Sachen, die sie nicht lernen sollen. Als ich meinen Lockenwölfchen ernst genommen habe, anstatt zu sagen "das ist doch noch ein Baby", ging es dann auf einmal und ich hatte die Führung.

    Mich hat der Spruch lange gelähmt - er gilt für mich nicht mehr und mir hilft das. Weiss nicht, ob das bei Dir auch ein Punkt sein kann....

    Also hier etwas über Internet zu raten, ist doch nicht möglich.

    Ich kann von uns erzählen, aber an Deiner Stelle würde ich mir einen wirklich sehr guten Trainer suchen, der auch die entsprechende Erfahrung mit solchen Hunden hat, wenn Du das nicht bald gelöst kriegst. In Deinem Falle würde ich einen Trainer suchen, der weder alles schön klickert, noch mit Starkzwang als Allheilmittel unterwegs ist. Also die Mitte.

    Ein Guter ist z.B. Thomas Baumann.

    Mein Welpe hat sich auch aufgeführt wie des Wahnsinns süsse, knusprige Beute und ich habe auch ein wenig gebraucht, ihn eingenordet zu bekommen. Bei uns gab es eine "Grundsatzdiskussion" auf dem Tisch (wo er als Grosspudel still stehen muss, während ich an ihm rumschneide, rasiere, bürste etc.), wo ich ihn im Genick gepackt habe mit HEY!. Ich denke, an dem Tag hat er gemerkt, dass mit mir nicht gut Kirschen essen gewesen wäre und so hat er lieber nicht widersprochen, obwohl er die Male davor zig Beissattacken gegen mich gestartet hat. Es war nicht "gewalttätig" oder brutal, wie ich da agierte, aber in mir war glaub ich wirklich Unterkante Oberlippe, was meine Geduld anging, und das hat er dann geschnallt. Es war weniger das, was ich gemacht habe, als eher WIE ich es machte. Also die Energie dahinter. Seitdem reicht es, wenn er selten mal wieder zaghafte Versuche unternimmt, ihn sanft am Nacken zu nehmen mit "Mhhh!" und schon besinnt er sich. Das war bei uns offensichtlich ein einschneidender Moment, in dem er seine (und meine ;) ) Grenze kennen gelernt hat.

    Wie das aber bei Dir gehen kann, weiss ich nicht und kann doch auch keiner auf die Ferne beurteilen. Eine Generalmethode für alle Hunde ist meine Methode nicht - jeder muss seine Sprache mit seinem Hund finden.

    Genauso halten wir es auch: in der Wohnung ist Ruhe (oder ruhiges Spiel, Kartons zerfetzen oder auch die ein oder andere Übung, etc.) - im Garten geht die Post ab.... armer Garten :ugly: Vor drei Wochen war der noch sooo gepflegt! Ich hab zwar keinen Neufundländer-Welpen.... aber fast. :winkgrin: Mein Welpe nimmt diesen Unterschied draussen-drinnen ganz selbstverständlich an, weil auch wir ja ruhig sind daheim und er passt sich an.

    :gut: :gut: :gut:

    Wieder mal ein sehr klarer, deutlicher und super Post, Lucanouk! Dem kann ich nichts hinzufügen, ausser vielleicht eine kleine Übung, die bei meinem Wildfang (12 Wochen und ein Rotzbengel :lachtot: ) Wunder wirkt:

    Leckerli in die Hand. Hand geschlossen, solange er daran rumpfötelt, nagt, bellt, beisst, leckt etc. Irgendwann gibt er auf und kuckt. Sofort öffnet sich die Hand und die Leckerli sind frei. Mein Welpi bekommt im Moment fast sein ganzes Fressen aus meiner Hand.

    Irgendwann werde ich die Leckerli dann wieder ausschleichen müssen, aber jetzt soll er erst mal lernen, Ruhe zu geben. Je wilder der Hund, um so wichtiger die Ruhe, so scheint mir.