Beiträge von storyboard

    Nun, zwischen "Notwehr" und "Selbstjustiz" ist meiner Meinung nach eine Menge Spielraum. Das Problem daran ist, dass dieser "Spielraum" in der Gesetzgebung allenfalls eine Gratwanderung ist. Ich möchte jedoch betonen, dass es mir darum ging, wie das Mädchen hätte reagieren können. Ich selbst hätte das vermutlich auch anders geregelt, wobei die Frage ist, ob ich überhaupt in diese Situation gekommen wäre, zumal die Zahl derer, die sich sowas bei mir ausdenken würden wohl eher aufgrund meiner Erscheinung ungleich kleiner sein dürfte. Aber um mich ging es ja nicht, sondern eben wie gesagt um das Mädchen.

    Ob jemand in der Nähe war oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle. Die Helden sind ausgestorben und die wenigen, die es noch gibt, werden an der S-Bahn totgeprügelt. Ich erinnere da an den "S-Bahn Held" von München, Dominik Brunner.

    Wenn das Mädchen erst 18 war und der Typ so ein "Checkerboy", kann ich natürlich verstehen dass sie Angst vor ihm hatte und ihn eben nicht zur Sau gemacht hat. Die Sache mit der Polizei hätte aber vielleicht das dramatische Ende verhindern könnne. Wirklich traurig, die ganze Sache. Ich hoffe ja auch sehr, dass man den Typen findet und ihn in eine Million Sozialstunden steckt. So ganz straffrei ist er dann eben nicht davon gekommen. Das bleibt nämlich (so weit ich weiß) auch in seiner Akte und damit ist er vorbestraft.

    Und was die Jugendlichen im Allgemeinen angeht. Überleg dir doch einfach mal, was dein Hund so alles anstellen würde, wenn man sich nicht um ihn kümmert. Die meisten "dieser" Jugendlichen sind unausgelastet und orientierungslos, meist noch ohne ein intaktes Elternhaus und somit nur einer marginalen Erziehung (="nicht in die Bude kacken, sonst gibts mit der Zeitung"). Man mag da schon dankbar sein, dass diese Jugendlichen überhaupt noch irgendeine Hemmschwelle haben.

    Nun, in Fall des Böllerjugendlichen hätte es vielleicht schon geholfen, wenn angerufen worden wäre. Ich würde nicht drohen, ich würde sofort anrufen. Drohen gibt dem gegenüber viel zu viel Möglichkeiten darüber nachzudenken, was er davon hält.

    In dem von dir erwähnten Fall hätte ich vermutlich Beschwerde eingelegt bzw. zunächst nach 10 Minuten angerufen und gefragt, wo die denn bleiben. Eigentlich leben wir nämlich in einem Staat, in dem die Polizei nicht eigenmächtig entscheiden kann, ob sie da jetzt Lust drauf hat oder nicht. Und spätestens beim dritten, der sich über sowas beschwert, wird es auch innerhalb der "Spetzlwirtschaft" schwer, was unter den Teppich zu kehren.

    Was mir immer ein Rätsel ist, ist die passivität mit der das Verhalten "schlecht sozialisierter Menschen" hingenommen wird. Die meisten Jugendlichen, speziell in diesem Alter, haben doch mindestens ein Handy, iPhone, Düdeldüd was auch immer. Spätestens beim zweiten Böller hätte ich an Ihrer Stelle dieses etwas gezogen und die Nummer der Polizei gewählt. Das gilt eigentlich auch für "Erwachsene", von deren unsanften Zusammentreffen mit eben solchen Menschen ich immer wieder in diversen Foren (auch hier) lese. Eigentlich ist niemand gezwungen, sich so etwas auszusetzen und im Normalfall haben auch benannte Personen ordentlich Respekt vor der Exekutive - oder zumindest vor dem Ärger, den diese Produzieren kann.

    Kopfschüttelnd,

    Storyboard

    Kürzlich habe ich in der GEO einen interessanten Artikel über Statistiken und Veröffentlichungen zu Heilmethoden gelesen. Unter anderem ging es da auch um Therapie-Hunde. Zusammengefasst sagt der Artikel, dass es eigentlich keinen echten Beleg dafür gibt, dass tiergestützte Therapien irgendeinen Nutzen bringen. Viele Methoden werden eingesetzt, weil nur die positive Berichterstattung veröffentlicht wurde. - Das dient nicht der Diskussion, sondern der Information. Ich berichte lediglich über den Artikel. Meine Meinung in dieser Sache ist nicht gefestigt.

    Der Hund um den es hier geht ist, wenn ich das richtige verstanden habe, gerade einmal 10 Monate alt. Als meine Hündin 10 Monate alt war, hätte ich sie am liebsten aus dem Fenster geschmissen. Auslasten/Ruhe/Regelmäßigkeit? Nein danke, bitte nicht für diesen Hund.

    Aber mal ehrlich. Ich glaube, dass soviel nach "Auslastung" gebrüllt wird, dass einige Menschen, die ihren Hund nicht 25Km am Tag rennen lassen, zwei Stunden trainieren, eine Stunde clickern und eine Stunde ZOSen machen, glauben, der Hund wird am nächsten Tag sterben oder ihnen den Kopf abbeissen - oder eben wahlweise das Haus abreissen, weil er ja "sooo unausgelastet ist" oder oder oder.

    Bei einem 10 Monate alten Hund würde ich einfach darauf achten, dass die Basis stimmt. Unternimm was mit ihm, zeig ihm die Welt, aber überfordere ihn nicht. Lehre ihn ein-zwei-drei Dinge, aber bilde ihn nicht schon zu irgendwas aus. Zeig ihm, dass draussen Halligalli ist - und drinnen Ruhe.

    Wenn Du den Hund noch weiter hochdrehst, und alles was Du schreibst, deutet darauf hin, wird er natürlich keine Ruhe geben. Mit 10 Monaten brennt dem der Hintern vor lauter Energie.

    Meine Kleine ist auch mit 2 Jahren noch ein absolutes Energiebündel, aber: Sie hat gelernt Ruhe zu geben - und das war bislang unser schwierigstes Trainingsziel.

    Was die Ausbildung zum Therapiehund angeht: Nun. Ich will dir das nicht ausreden, aber ich frage mich, ob Du das wirklich willst - oder ob es nur darum geht, dem Hund "unbedingt einen Job zu geben". Damit er - siehe oben - nicht einen Teil der Demontage für den nahenden Weltuntergang übernimmt.

    Und eines bitte merken: Der Hund ist dein Spiegelbild. - Mach' was aus dieser Information. ;)

    Zitat

    Weika:

    Wenn ich sage es geht finanziell nicht, dann meine ich das auch so ;) . Egal wie ich es drehe und wende, so leid es mir ja tut.

    Vor allem scheint man hier zu vergessen, dass man mit dem Schein alleine noch nicht fahren kann. Rechnet mal durch, was euch das Auto ingesamt im Jahr kostet. Das ist gar nicht mal so ohne. Die TS würd' ja gern, aber das Geld ist wohl einfach nicht über. Leihfahrzeuge sind oft überteuert und "Statt-Auto" gibt's auch nicht überall

    Mein Tipp: Jemanden finden, mit dem Du weiter entfernte Gassi-Gebiete aufsuchen kannst. Ggf. hier im Forum mal fragen, wer in deiner Nähe wohnt. Oder eben öffentlich fahren, das gibt's ja zur Not auch noch. Für Nahe Gassi-Gebiete eine Halterung an's Fahrrad und Hund dran. Ich hab sowas von "kleinmetall" für ein paar Kröten bei eBay bekommen und bin recht zufrieden. Funktioniert sogar für meinen "dein-fahrrad-ist-mir-egal-und-deine-halterung-auch-ich-will-jetzt-dort-hin"-Beagle.

    Huskys haben meines Wissens nach einen großen Vorteil gegenüber anderen Rassen, wie z.B. meinem Beagle: Sie brauchen zwar viel Auslauf, aber man kann sie mit Auslauf auch (weitestgehend) auslasten. Also wenn Du bereit bis, morgens 1,5 Stunden früher aufzustehen und zum Frühstück mit dem Hund bei jedem Wetter durch die Gegend zu Radeln, sollte das passen. Natürlich kannst Du Glück haben und der Hund braucht nicht so viel - aber auch Pech und Radfahren allein ist dem am Morgen schon zu wenig. Wobei ich denke, dass das auch eine Gewohnheitsfrage ist. D.h. wenn der Hund am Abend mehr bekommt und sich das so einpendelt, wird das auch klar gehen.

    Alles in allem glaube ich aber, dass Du das schon hinbekommen kannst, so wie sich deine Beiträge lesen.

    Zu Bedenken wäre wohl noch, dass Huskys (auch wieder Hörensagen) wohl gerne die Einrichtung zerlegen, wenn denen Fad ist. In unserer Hundeschule rennen übrigens zwei Sibirier über den Agility-Parcour und ich glaub, dass die richtig gut sind. Gehen tut alles, das ein oder andere nur eben nicht ganz so leicht, wie vielleicht mit 'nem Aussie.

    Tief durchatmen. Hinfahren, Viech einpacken und ab geht die Post. Der Sommer kommt und es gibt keine bessere Zeit für einen neuen besten Freund. ;)

    Alles Gute!

    P.S. Ich hoffe, Du hast ein gutes Fahrrad. Den Erfahrungen einer Freundin nach, wirst Du's brauchen. :)

    Ich möchte dir nicht direkt eine Rasse empfehlen, auch wenn ich der Meinung bin, dass eine "Schäferhunderasse" sicher besser zu deinen Vorstellungen passen würde, als ein Dobermann. Allerdings ist das nur Hörensagen von Gesprächen mit Dobermannbesitzern.

    Das Problem beginnt eigentlich mit einem kleinen aber feinen Unterschied im Verständnis. Und da spreche ich tatsächlich auch aus eigener Erfahrung. Man liest eine Rassebeschreibung und liest:

    - "Ein Hund der Rasse ist ein sehr agiler Hund" und denkt: "Cool, mit dem kann ich joggen und Radfahren!" - Gemeint ist aber: "Der will zwei Stunden am Tag Hardcore-Beschäftigung oder er wird dir gewaltig auf den Keks gehen!".
    - Man liest weiter und da steht "Unterschiedlich stark ausgeprägter Jagdtrieb, meist Sicht-/Spurjäger." und denkt "Alles eine Frage des Trainings.". - Gemeint ist aber: "Wenn der Jagen geht, kannst Du trainieren so viel Du willst und es gibt keine Erfolgsgarantie.".
    - Man liest "Ist ein sehr sensibler Hund." und denkt "Klar, ich bin die Ruhe selbst, das krieg ich hin." - wird aber spätestens, wenn die teure Brille, das teure Sofa, etc. pp. schrottreif ist, gewaltig auf die Barrikaden gehen.
    - Dann steht da "Ist als Ersthund nur bedingt geeignet, da die Erziehung aufgrund der Eigenständigkeit dieser Hunde schwieriger ist" und denkt sich (und da komme ich mitunter wieder ins Spiel): "So ein Quatsch, die waren alle nur nicht konsequent genug.".

    Ich kann nur sagen, dass es Tage in meinem frisch gebackenen Hundebesitzerleben gab, an denen ich mir überlegte, ob ich nun alleine aus dem Fenster springen sollte, weil ich so blöd bin - oder ob ich vorher noch den Hund raus werfe.

    Das möchte ich nur am Rande für deine weiteren Überlegungen anmerken. Unter meinem Tisch pennt übrigens ein fast 2 Jahre alter Beagle. Wir haben's auch ohne den Fenstersprung geschafft, aber es war wirklich nicht leicht (und teuer wars auch).

    Ein belgischer Schäferhund, das sei noch am Rande erwähnt - falls Du den Malinois meinst - ist auch nicht grade 'ne leichte Nummer. Der Herder schlägt da wohl auch in die gleiche Kerbe. Aber auch das ist nur Hörensagen. ;)