Beiträge von Snoop

    Sorry, ich hab jetzt nicht die anderen Beiträge alle gelesen. Ich will nur mal meine Erfahrung damit schildern, damit du sehen kannst, dass nicht alles verloren ist, nur weil Edda sich so benimmt.

    Als wir Snoop bekamen, war er die ersten zwei Wochen recht unaufällig. Dann fing er an sich zum Monster zu entwickeln.

    Die Sache mit der Leinenaggression hatte ich ja schon in deinem anderen Thread erzählt. Viel anderes kam noch dazu.

    Zu Hause hat er dann angefangen meine Kinder anzuknurren. (Die waren schon älter als deine, nämlich 15 und 9 Jahre alt)
    Er hat sie angenknurrt, wenn sie das Zimmer betreten haben, oft auch schon, wenn er sie im Flur gehört hat.
    Einmal hat er meine Tochter nicht mehr an ihr Essen gelassen, als sie mal kurz aufgestanden war um was in der Küche zu holen.

    Fremde Kinder hat er ganz bös angebellt. Ich hatte schon Angst, dass meine Kinder keine Freunde mehr einladen können. Damals wollte ich Snoop abgeben. Aber es hat sich GsD anders ergeben.

    Wir haben auch eine gute Trainerin gehabt (die übrigens nicht bei uns zu Hause war, aber ich würde das trotzdem empfehlen.)

    Wir haben extrem aufgepasst, die Kinder vom Hund ferngehalten. Snoop wurde fürs Knurren übrigens nie gestraft. Wenn er etwas hatte und verteidigt hat, mussten die Kinder weg gehen. Die Sicherheit der Kinder ging mir vor. Und Ziel war, dass er keinen Grund hat zum Knurren.

    Ich selbst konnte ihm damals schon fast alles abnehmen, wenn nicht, hab ich getauscht.

    Wir haben viele gute Tipps von der Trainerin bekommen. Snoop wurde im Laufe des Trainings nie gestraft, aber für gutes Verhalten belohnt. Vor allem von den Kindern hat er oft was Leckeres auf seinen Platz gebracht bekommen, wenn er dort brav lag, während sie gegessen haben.

    Auch Besuchskinder haben Snoop mit Käsewürfeln füttern dürfen. So hat er diese Situationen positiv verknüpfen können.

    Allerdings war er nie mit Kindern allein. Wir haben auch wieder einen Babysitter (oder vielmehr Hundesitter) engagiert, wenn wir abends weg waren, damit die Kinder nicht mit dem Hund allein waren.

    Die einzelnen Tipps sind viele gewesen, kann ich gar nicht alles aufzählen. Aber nach einem Jahr war Snoop so cool mit den Kindern, dass er dann sogar bei denen im Bett schlafen durfte. Und heute würd ich meine Hand ins Feuer legen, dass er ihnen nichts tut. Trotzdem will ich auf keinen Fall, dass sie ihm was wegnehmen. Sicher ist sicher.

    Ihr habt Edda erst so kurz. Am Anfang sind die Hunde cool, dann zeigen sie alles, was sie an schlechten Manieren so aufwarten können. Ich denke immer, sie testen mal, was geht. Bleibt dran, verlier nicht den Mut.
    Passt einfach gut auf und beweist ihr, dass die Kinder ungefährlich sind.

    Ja, die Idee mit der Nachbarschaft ist doch gar nicht schlecht.
    Als ich noch ein Kind war (jünger als du, so 10 oder 11) bin ich mit zwei Hunden aus der Nachbarschaft spazieren gegangen. Das war auch toll.
    Und die Besitzer waren ältere Leute, die sich sogar immer sehr gefreut haben, wenn ich geklingelt habe und gefragt habe, ob ich Terry oder Liane mitnehmen darf...

    Es hilft ja nichts, teurere Milch zu kaufen, wenn die Differenz doch wieder die Zwischenhändler einstecken...

    Hier mal ein interessanter Link:
    http://www.bayerische-bauernmilch.de/
    Das ist die Milch, die wir kaufen.

    Ich finde es ziemlich traurig, dass die Leute oft bedenkenlos mehrere sms am Tag für 30cent das Stück verschicken, aber nicht bereit sind, die paar Cent Differenz in sinnvollere Michwirtschaft zu stecken.
    Zumal ja nicht nur die Bauern die Leidtragenden sind, sondern vor allem auch die Kühe. Denn was zu wenig verdient wird, wird ja auch bei den Haltungsbedingungen der Tiere wieder eingespart....

    Ich möchte dir auch sagen:
    Scheue dich nicht, in eine Gruppe zu gehen. Das hat z.B. bei Snoop entscheidend zu einer Besserung beigetragen. Er hat nämlich dann wenigstens die Hunde, die er kannte, nicht mehr angebellt, und das hat mir Mut gemacht.

    Zu den Leckerlies:
    Ich hab auch versucht, Snoop so früh wie möglich von den anderen Hunden abzulenken. Wichtig war, den Abstand möglichst groß zu halten. Wenn möglich, bin ich mit ihm auf eine Wiese oder in den Wald ausgewichen und hab ihn dort hingelegt. Dann hab ich ihm in Sekundenabständen Superleckerchen zwischen die Vorderpfoten geworfen. Später konnte ich die Leckerchen in größeren Abständen geben und auch den Abstand langsam immer etwas weniger bemessen.

    Schließlich war er irgendwann so weit, dass ich ihn auch nicht mehr ablenken musste, weil er sowieso ständig zu mir geschaut hat, aus Angst, ein Leckerchen zu verpassen.

    (Als der Abstand dann aber wirklich recht gering war, so 4 bis 5 Meter, hab ich ihn aber nicht mehr abgelegt. Ich fände es Quatsch, wenn er sich in seiner Angst auch noch hinlegen sollte.)

    Natürlich wird er trotzdem oft bellen. In der Situation bin ich wortlos weiter gegangen und hab ihn mit mir gezogen. Wenn er aber wieder aufhört zu bellen, kannst du recht schnell Leckerchen geben. Eigentlich verknüpft er das Lob ja mit der Handlung, die er grade ausführt, nicht mit der vorhergehenden. Wenn du ganz sicher gehen willst, dann lobst du erst, wenn er zwei Sekunden lang nicht gebellt hat. Aber länger brauchst du auf keinen Fall warten.
    Wenn er ruhig ist und dich anschaut, dann kannst du ihm sowieso sofort was Tolles geben. Das wäre nämlich genau das, was du am liebsten von ihm willst.

    Ich habs schon tausenmal empfohlen, aber hier zum tausendundersten Mal:
    Ein super Buch, sehr unterhaltsam und mit jede Menge Aha-Effekten. Ich denke, dass es dir auch helfen wird. Es ist kein Erziehungsratgeber, sondern es wird sehr unterhaltsam und kurzweilig erklärt, wie Hunde denken (wenn dich das Wort nicht stört), lernen und empfinden.

    "Das andere Ende der Leine" von Patricia B. McConnell.

    Mir hat es ganz oft geholfen, allein, weil ich dadurch wusste, was in einem Hund vorgeht. So hat mich auch die Kritik von anderen (die das oftmals gar nicht wissen) nicht mehr so fertig gemacht.

    Da würd ich nichts drauf geben. Ich hab schon so viele Einschätzungen von Fachleuten gehört, die grad gut für die Tonne waren.
    Mein Haflinger sollte zum Schlachter, weil er einen Hirnschaden hätte (der ist jetz so brav und der Reitlehrer sagt:"Deiner läuft ja eh immer wie ein kleines Nähmaschinchen...")
    Und unsere (uns äußerst wohlgesonnene und sehr gute) Hundetrainerin hat im Erstgespräch auch gesagt, sie könnte mir nicht versprechen, dass wir den Snoop wieder "hinkriegen", weil er stark traumatisiert war und alles schon sehr gefestigt.
    Aber es wurde doch alles gut! Keiner kann sowas vorher sagen.

    Lass dich nicht entmutigen. Und vor allem: Tierärzte sind selten automatisch Spezialisten in Verhaltenszoologie!!!!

    Wenn du gern Durchblick gewinnen möchtest und selbst beurteilen können willst, welche Methoden du anwenden möchtest und welche nicht, kann ich dir hier zwei Bücher empfehlen.

    Keine Erziehungsratgeber, sondern eher Hundepsychologie, Hundeverhalten und Erklärungen, wie Hunde lernen. Wenn du das weißt, ist dir auch klar, was veraltet ist, und warum.

    "Die Welt in seinem Kopf" (weiß grad nicht, wie die Autorin heißt, Dorothee irgendwas...)

    und besonders klasse und super unterhaltsam geschrieben:

    "Das andere Ende der Leine" von Patricia B. McConnell

    Zitat


    aber benimmt Hund sich denn schlecht wenn er einem möglichen Eindringling an der Reviergrenze mitteilt das er dort nichts zu suchen hat?


    Das ist wieder die andere Frage. Ich hatte ja auch geschrieben, dass das die Antwort war, als ich mich über die Frau beschwert habe, wegen der er gebellt hat.

    Abgesehen davon: Snoop bellt auch, wenn jemand vorbei geht. Aber auch nicht mehr. Er bellt.
    Was anderes wäre es, wenn er so austickt, wie bei dem anderen Hund beschrieben. Dann würd ich ihn allein nicht raus lassen, oder eingreifen.

    Aber dem Mann scheint es ja nicht zu gefallen, wenn sein Hund so bellt. Dann soll er was dran ändern!

    Zitat

    Und ich gestehe: Wäre ich in seiner Situation, wäre ich natürlich auch ungehalten, sofern Du meinen Hund in meiner Abwesenheit (!) als Versuchskaninchen benutzt, auch wenn Du nichts falsches oder unerlaubtes tust.


    Ich hab mich mal bei meiner Trainerin beschwert, weil unsere Nachbarin immer vor dem Tor stehen geblieben ist und zu unserem bellenden Hund gerufen hat:"Ist ja gut, musst ja nicht so bellen!" usw. Der hat aber nur gebellt, weil er von dieser Frau mal geschlagen wurde... :/

    Aber die Trainerin hat nur unbeeindruckt gemeint, es wäre egal, wer auch immer was auch immer macht. Ich müsste meinen Hund einfach so erziehen, dass er sich benimmt!!!

    Das vergess ich nie und sie hat recht. Und darum bin ich auch der Meinung, dass rott-Frauchen kein Vorwurf gemacht werden kann!!

    Ne, ich seh da auch kein Problem. Solange du da nicht extra stehen bleibst, damit der Hund hinter dem Zaun sich aufregt.
    Das Problem hat ja wohl der, dessen Hund kläfft.

    Aber tröste dich, du bist nicht allein. In unserer Nachbarschaft gibt es auch so einen kläffenden Hund und als meine Nichte dort mit dem ruhigen Snoop auf er anderen (!) Straßenseite vorbeil lief und der Hund hinter seinem Zaun wieder austickte, kam die Besitzerin tatsächlich raus und meckerte meine Nichte an, sie würde da ja wohl extra hin und her laufen, nur damit ihr Hund bellen würde und wenn sie in Zukunft keinen anderen Weg gehen würde, würde sie mal ihren Hund rauslassen... Unfassbar, oder?
    Nur weil ich wusste, dass dieser Hund zwar laut aber total harmlos ist, hab ich mir die Mühe gespart, rüber zu gehen und sie zur Rede zu stellen....