Hi,
sehr interessant, was hier alles zusammen kommt...
Ich werd das alles noch mal in Ruhe lesen, eben hab ich alles nur überflogen.
Snoop war ein arger Leinenpöbler. Ich hab mich mit ihm kaum noch raus getraut. Aber wir haben es geschafft.
Bei anderen Hunden und bei Pferden war es am schlimmsten. Er war regelrecht außer sich.
Es hat insgesamt sicher fast 2 Jahre gedauert. Ich muss aber sagen, dass ich Hundeanfänger war und wir außerdem noch diverse andere Baustellen hatten...
Ich versuch mich kurz zu fassen, du kannst ja gerne nachfragen.
Ich habe bewusst auf alles Unangenehme verzichtet, weil ich der Ansicht war, dass die Begegnung ansich ja schon unangenehm genug für Snoop war. Also: kein Halti, Wasserpistole, Schimpfen, Leinenrucken etc., das Halsband hab ich gegen ein Geschirr ausgetauscht. Ingorieren oder Motivieren und Loben, sonst nichts.
Zunächst hab ich versucht, einen möglichst großen Abstand zu den anderen Hunden zu halten und Snoop gelobt, solange er ruhig war. Das Bellen hab ich einfach ignoriert.
Dann haben wir uns immer näher an die Hunde gewagt. Wenn Snoop gebellt hat, hab ich den Abstand vergrößert, aber dann sind wir wieder näher an den Hund ran, damit Snoop nicht denkt, er könnte die Hundebegegnung mit seinem Verhalten abwehren.
Außerdem hab ich die Hunde positiv belegt. Wenn Snoop einen Hund entdeckt hat, hab ich immer so getan, als wär das toll. "Oh, ein Hund, fein!!" Natürlich musste ich das in einer Entfernung machen, in der Snoop noch ruhig war und noch in der Lage, mich erwartungsvoll anzuschauen. Und dann gabs Leckerchen. Das hat schnell dazu geführt, dass Snoop das Auftauchen von fremden Hunden recht gut fand. Die Entfernung für diese Übung konnten wir nach und nach verringern.
Parallel dazu hab ich für sehr viel Kontakt zu sehr viel unterschiedlichen Hunden gesorgt, mit denen er gute Erfahrung machen konnte. Mit und ohne Leine.
Bei Snoop war es wohl so, dass ihm das Auftauchen von anderen Hunden Angst gemacht hat. Darum hab ich auch dafür gesorgt, dass er sich von mir beschützt fühlt.
Ich hab also auch Hunde von ihm fern gehalten und mich dazwischen gestellt.
Mein" Theater", das notwendig war, damit Snoop ruhig blieb, wurde immer weniger.
Jetzt geht er an jedem Hund (und jedem Pferd) vorbei, ohne aufzumucken und das, ohne dass ich dazu irgend etwas machen muss. Er begrüßt fremde Hunde sogar an der Leine freundlich (manchmal lässt sich das ja nicht vermeiden).
Klar, dass es mal passieren kann, dass er einen Hund nicht mag, aber das kommt sehr selten vor und ist wohl ein Problem, das durchaus jeder Hund mal hat. Und dann bellt er mal kurz und Ruhe ist. Kein Vergleich zu den Tobsuchtanfällen vom Anfang, wo er schon ausgetickt ist, wenn er einen Hund am Horizont sah.
Ich würde sagen, dass es nicht nur der Gehorsam ist, der da eine Rolle spielt, sondern vor allem das Vertrauen. Snoop vertraut mir und ich mittlerweile auch ihm.