Beiträge von Dreamy

    Das Schrägheck und der Watschelgang (bzw. die anatomische Ursache dafür) sind doch aber angezüchtet. Finde ich ebenso verwerflich wie Brachycephalie, auch wenn ein Mops im Schnitt noch weniger Lebensqualität haben wird als die betroffenen DSH. Das rechtfertigt diese seltsamen Auswüchse in der DSH-Zucht aber trotzdem nicht. Im Ernst, welchen Zweck soll es haben, hier jetzt Leid gegen Leid aufzuwiegen?

    Wo wir übrigens gerade bei Hunden sind, die nicht laufen können:

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    Die Bundessieger des Vereins für Deutsche Schäferhunde :verzweifelt:

    Das sieht einfach nur (sorry für die Wortwahl) beschissen und krankhaft aus. Mir tun die Hunde Leid.

    Auch ein Hund, der bisher nur draußen gelebt hat (Stichwort Straßenhund), kann unter der permanenten Außenhaltung leiden. Bei (Grund)bedürfnissen gilt "Was er nicht kennt, kann er auch nicht vermissen" nun mal nicht. Wenn das Bedürfnis nach Sozialkontakten bei einem Individuum hoch ausgeprägt ist (und das trifft auf sehr viele Hunde zu), dann tut man ihm mit der hier beschriebenen Haltung keinen Gefallen.

    Ich hatte schon eine Hündin hier, die eine Weile auf der Straße und danach im Zwinger gelebt hatte. Noch am ersten Abend nahm sie das Sofa in Beschlag und nistete sich bei uns im Schlafzimmer ein. Gartenzugang hatte sie - interessierte sie aber nicht sonderlich (obwohl sie draußen - also beim Gassi gehen - durchaus Eigenständigkeit zeigte und eine ziemliche Jagdsau war). Diesen Hund weiterhin auszusperren, nur weil "kennts ja nicht anders", wäre pure Tierquälerei gewesen.

    Meine jetzige Hündin würde bei der propagierten Haltungsform eingehen und das binnen kürzester Zeit. Die braucht menschliche Nähe wie die Luft zum Atmen.

    Die Gleichung "Berner (wahlweise irgendeine andere Rasse) = geeignet für permanente Außenhaltung" geht im Übrigen auch nicht auf. Eine gute Bekannte (mit riesigem Grundstück) hielt zwei Berner, die abgesehen von ihren gesundheitlichen Problemen nichts gemeinsam hatten. Während der eine tatsächlich gern draußen war, auch allein (hatte aber jederzeit Zugang zum Haus), war der andere grundsätzlich da zu finden, wo seine Menschen waren. Letztendlich ist es eben doch das Individuum, das ausschlaggebend ist, und nicht die Rasse.

    Das Problem ist - wie bei anderen Tierarten auch - dass man sich in Sachen draussen-taugliches Fell aber auch ab einem bestimmten Punkt mal entscheiden muss.

    Wenn die Hunde frei entscheiden können, ob sie sich drinnen oder draußen aufhalten können - das schrieb ich ja in meinem Beitrag - dann stellt sich die Frage nach einem "zu warm" oder "zu kalt" schlichtweg nicht. Das ist für mich die einzig vertretbare Option, Hunde überwiegend draußen zu halten - HSH, die rund um die Uhr mit ihrer Herde zusammen sind, mal ausgenommen. Ist es unter keinen Umständen möglich, dass der Hund mit ins Haus kann, dann, muss ich ganz ehrlich sagen, lehne ich diese Haltung ab (das gilt aber z.B. ebenso für Wohnungshunde, die täglich 9 Stunden allein in der Bude hocken - und nachts dann vielleicht auch noch 8 Stunden ausgesperrt werden). Übigens auch im Hinblick auf mögliche Erkrankungen. Ein Hund mit kritischem Gesundheitszustand, der einer recht engmaschigen Überwachung bedarf, gehört aus meiner Sicht nicht nach draußen. Ein Hund mit z.B. schwerer Arthrose oder Bronchitis ebenso wenig (vor allem nicht bei kalten Temperaturen). In unserem Bekannten- und Familienkreis ist die ständige Außenhaltung von Hunden recht weit verbreitet (wobei da zumindest bei den meisten die Option besteht, die Hunde, wenn sie alt oder krank sind, mit ins Haus zu nehmen - bei Allergien fällt diese Möglichkeit ja auch noch weg), darum ist mir das nicht fremd. Wenn bei mir aber aus welchen Gründen auch immer nur diese Haltungsform möglich wäre, dann hätte ich keinen Hund.

    Wir haben Familie in MeckPom und dort halten alle ihre Hunde draußen.
    Ich sag mal so... wenn dort zwei Hunde gemeinsam auf dem Hof leben und sich gegenseitig haben, trotzdem spazieren geführt und beschäftigt werden und nicht im Zwinger gehalten werden, finde ich das ok.

    Ich finde allerdings, dass man das von der Rasse abhängig machen (Fellbeschaffenheit, Anspruch der Rasse usw.).

    Einen Labrador sehe ich persönlich nicht als „Draußenhund“. Dafür sind sie zu nah an den Menschen heran gezüchtet worden.

    Ja, die Mecklenburger sind in dieser Hinsicht noch ziemlich rückständig (ich darf das sagen, bin nämlich einer). Ich kenne auch zahlreiche Mecklenburger Höfe, wo die Hunde, allein oder zu zweit, nur draußen rumlungern (überwiegend Deutsche Schäferhunde und Jagdhunde). Schön finde ich daran nichts. Mir kann auch kein Mensch erzählen, dass diese Hunde "die meiste Zeit" Familienanschluss haben, da bei kalten Temperaturen niemand 10 Stunden draußen auf dem Hof oder in der öden Scheune verbringt (und das wäre noch nicht mal ein halber Tag). Die Hunde sind also die meiste Zeit sich selbst überlassen. Und ein "Draußenhund" - was ist das? Für mich gehören weder Dackel, noch Schäferhund, Spitz oder Neufundländer nur und ausschließlich nach draußen. Wenn sie die freie Wahl haben - prima. Aber grundsätzlich und immer ausgesperrt zu sein, nein, das finde ich nicht erstrebenswert.

    Das ging jetzt aber schnell von "das ist aber sehr allgemein gehalten" und "da passt praktisch alles" zu diesem Satz hier ;) (wobei du die zitierten ja nicht selbst gesagt hast).

    Ja, aber das liegt daran, dass es in dieser Gewichtsklasse generell nicht viele Hunde mit kurzem Fell gibt. Kommen dann als Anforderungen noch ein geringer Jagdtrieb, mittlere Sportlichkeit, Genügsamkeit, Coolness und hohe Menschenfreundlichkeit dazu, bleibt im Grunde nix mehr über, außer der Staff Bull und, mit Abstrichen, der Mini Bulli (wobei Jagdtrieb bei beiden Rassen ein Thema sein kann, sind halt Terrier). Bei Bulldoggen ist das mit der Sportlichkeit ja eher Glückssache.

    Wenn die TE aber Abstriche machen würde (z.B. bei der Fellänge), würde sich der Pool an geeigneten Kandidaten natürlich entsprechend vergrößern.

    Tatsächlich gibt es in der Gewichtsklasse und mit den Charaktereigenschaften und Äußerlichkeiten dann aber an Rassen nichts mehr, was deinen Wünschen entspricht (außer Bulldoggen, die empfehle ich aber grundsätzlich nicht). Deutscher Pinscher, Beagle, Manchester Terrier...haben alle massig Jagdtrieb bzw. Pinscher und Terrier neigen auch eher zu einem hibbeligen und nervösen Wesen. Zumindest die meisten. Vielleicht wäre ein erwachsener Not-Beagle ja etwas für dich, mit etwas Glück steht auch mal ein Kandidat mit weniger ausgeprägtem Jagdtrieb zur Vermittlung.

    Ansonsten würde ich generell auch zum Tierschutzhund raten.