Beiträge von Dreamy

    @Dreamy

    Stimme zu - aber deswegen würde ich sie nicht als Qualzucht beschreiben, das wollte ich damit aussagen.

    Nein, eine Qualzucht sind für mich Hunde, die aufgrund spärlichen oder völlig fehlenden Haarwuchses anfälliger für Verletzungen sind oder leichter frieren auch nicht unbedingt. Ob es aber erstrebenswert ist, solche Hunde zu züchten, ist eine andere Frage. Ich hatte da leider eine Negativerfahrung mit Nackthunden (Peruaner), die mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist. Diese Hunde bibberten sogar noch in Bewegung und liefen stark verkrümmt, weil ihnen kalt war - bei 18 Grad Außentemperatur! Kurzhaarige Rassen, die schon bei niedrigen Plusgraden ein Mäntelchen benötigen, meinetwegen - aber das ist dann schon noch eine andere Hausnummer.

    Hi, mein Straßenmix, der ohne Rücksicht auf Verluste auch durch Brombeerhecken semmelt, hat defintiv mehr Kratzer und Narben als die Nackthunde, die ich kenne. Da können sich die Halter vieler anderer Windis, die von der Leine dürfen, bestimmt anschließen.

    Wobei die kurzhaarigen Windhunde auch meist eine wirklich nur sehr geringe Haardichte aufweisen und keine Unterwolle besitzen. Da dürfte der Schutzfaktor eher in den Hintergrund treten. Ein funktionales Haarkleid mit Deckhaar und Unterwolle schützt vor Nässe, Kälte, Hitze - und eben auch vor Verletzungen.

    Na ja, das Fell hat ja aber auch eine Schutzfunktion. Ich möchte stark bezweifeln, dass ein befellter Hund ebensoviele Narben und Kratzer auf der Haut hat wie ein Nackthund.

    Hallo!

    Erst einmal vielen Dank für eure Antworten und auch für das liebe Daumendrücken! Das können wir wirklich gut gebrauchen. Bevor ich auf einzelne Antworten eingehe, mal der aktuelle Stand:

    Ich habe mittlerweile Kontakt zu einer anderen Klinik aufgenommen. Diese gilt als recht renommiert und sehr gut ausgestattet, aber auch als sehr überteuert (Evidensia lässt grüßen) und im Netz finden sich, wie bei allen anderen, ebenfalls viele negative Bewertungen (allerdings oft die Notfallversorgung nachts und am WE betreffend). Ich habe dort jetzt einen OP-Termin für nächste Woche bei einem der Chefärzte, der u.a. auf Weichteilchirurgie und Onkologie spezialisiert ist, bekommen. Zu diesem Arzt findet man einige, wenn auch wenige Bewertungen im Netz, die aber alle positiv sind (soll sich Zeit nehmen, alles erklären etc.).
    Der negative Punkt: Es gibt eine Voruntersuchung und ein Vorgespräch, aber erst am Tag der OP. Die Sprechstundenhilfe meinte, das würde alles direkt vor der OP besprochen werden. Als ich Sie nach einem Kostenvoranschlag fragte, meinte sie, das würde der Arzt ebenfalls mit mir am OP-Tag besprechen, aber ich solle mal mit 1100 € rechnen. Sie will aber noch mal nachfragen. Auch hier keine Vorabinformationen zum OP-Tag (z.B. wie lange sollte der Hund nüchtern sein etc.). Positiv ist, dass ich ihr alles Wichtige am Telefon schildern konnte, sie hat es sich notiert und gibt es wohl an den Arzt weiter.

    Ich war schon ein paar Mal in dieser Klinik, allerdings nie bei diesem Arzt. Meine Erfahrungen sind so lala, manchmal konnte man uns helfen, manchmal nicht, das schien einfach ganz stark von den behandelnden TÄ abzuhängen. Allerdings machte alles immer einen sehr professionellen Eindruck, die Klinik ist auch wirklich groß und dadurch alles in allem recht unpersönlich, fast vergleichbar mit einem kleinen Krankenhaus für Menschen. Man hat sich dort aber bisher immer vergleichbar viel Zeit für uns genommen.

    Kurzum: So 100 %ig zufrieden bin ich mit dieser Vorgehensweise auch nicht, bin aber nun geneigt, eher in diese Klinik zu gehen als zu der anderen. Immerhin weiß ich hier, wer operieren wird, nämlich offensichtlich jemand mit entsprechender Fachkompetenz (auch, wenn ich den Operateur, wie auch bei der anderen TK, erst am Tag der OP kennenlernen würde). Ein weiterer Vorteil ist, dass die OP morgens stattfindet (wegen evtl. Hitze) und die Klinik bei mir um die Ecke ist, ich fahre eher ungern mit einem frisch operierten Hund auf der Rückbank, wo ich ihn nicht ständig im Blick habe, stundenlang durch die Gegend. Das Vorgespräch erst am Tag der OP...hm, könnte ne Masche sein. So kurzfristig und direkt vor Ort werden wohl deutlich weniger Leute abspringen. Und blöd, wenn dann doch irgendwas nicht passt. Dann habe ich mal eben fast zwei Wochen verschenkt und die Suche geht von neuem los...

    Was meint ihr? Das, was ich mir vorstelle (Voruntersuchung, umfassende Anamnese ein paar Tage vorher, Empathie, hochmoderne Narkosetechnik und fachliche Kompetenz), scheint es als Gesamtpaket hier einfach nicht zu geben und vllt. muss ich da enfach Abstriche machen... :/

    Zitat

    So knapp, wenn es denn Ende August, Anfang September erst wieder losgehen soll, finde ich das gar nicht. Wartet man bei Dir in der Nähe (relativ gemeint) echt so lange auf OP-Termine?

    Ich weiß nicht, wann sie wieder läufig wird. Ihre letzte Läufigkeit war verzögert (im März statt wie sonst Ende Januar) und verlief auch nicht normal, so dass ich nur schätzen kann, wann die nächste kommt. Theoretisch könnte es auch schon Mitte August soweit sein.
    Leider wartet man hier je nach Klinik z.T. schon lange auf einen Termin, jedenfalls dann, wenn man einen bestimmten Arzt möchte. Ich hatte noch in einer weiter entfernten Klinik angefragt (dort, wo zumindest zwei Ärzte einen recht emphatischen und kompetenten Eindruck gemacht hatten) und ein OP-Termin ist erst wieder in einigen Wochen möglich, das könnte unter Umständen dann schon zu lang sein.

    Zitat

    Denn mein Kopf sagt mir: "Wenn die das schon so durchschludern, wie geht es denn dann erst im OP ab, wenn keiner mehr zusieht?" Und vor meinem Kopfkino mutiert er OP zur Fabrik mit Fliessband, die Chirurgen mit weissem Kittel ...

    Ja, genau das geht mir auch durch den Kopf. Schreckliche Vorstellung! Aber diese Turbo-F-Nummer scheint in den großen Kliniken doch irgendwie an der Tagesordnung zu sein.

    Zitat von Eni46

    Aus welcher Region kommst du denn?


    Vielleicht hat jemand Erfahrungswerte bzw. Empfehlungen.

    Aus dem Hamburger Raum. Durch habe ich bisher u.a.: TK Oerzen, TK Norderstedt, TK Lübeck, TK Quickborn, TK Alstertal. Darüber hinaus jede Menge TA-Praxen.

    Zitat von Murmelchen

    Ich brauche niemanden der mir das Haendchen haelt und dem Hund Zucker in den Hintern pustet. Aber ich verlange, dass das Krankenbild des Hundes ernstgenommen wird und dazu gehoert fuer mich auch ein entsprechendes Gespraech bei der Voruntersuchung (Ausnahme: Der Hund samt Krankengeschichte ist dort bekannt!).

    Das brauche ich auch nicht. Zu viel Emotionalität finde ich sogar eher kontraproduktiv in medizinischen Berufen. Aber es ist für mich einfach ein Pluspunkt, wenn man zumindest ein wenig Empathie fürs Tier seitens des Arztes spürt und man menschlich kein schlechtes Bauchgefühl hat. Wäre für dich ein Vorgespräch erst am Tag der OP ein Ausschlusskriterum? Oder vielleicht sogar von Vorteil, da beim TA dadurch wichtige Infos vllt. präsenter sind?

    @Mona X

    Oje, das sind solche Erfahrungsberichte, die mich wieder total unsicher machen. :streichel: :ill: Vielen lieben Dank für dein Mitgefühl!

    @Ocarina

    Doch, dein Post hilft mir auf jeden Fall weiter. Es ist toll zu lesen, dass es auch noch ganz andere Kliniken gibt, in denen es durchaus persönlich zugeht. Ich habe z.B. ähnliche Erfahrungen mit der TK Leipzig gemacht - die ist aber jetzt, genau wie Erfurt, letztlich doch einfach zu weit weg.

    Da mir gerade der Kopf schwirrt, möchte ich einfach mal meine Erfahrungen und Gedanken mit euch teilen, in der Hoffnung, dass ich dadurch vielleicht zu einer klareren Sicht auf die Dinge gelange.

    Ganz grob zusammengefasst: Meine Hündin hat seit etwa einem Jahr mit schweren Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Eine richtige Ursache wurde bis heute nicht gefunden. Die Symptomatik hat sich bei beiden Läufigkeiten, die sie in den letzten 12 Monaten hatte, jeweils wieder massiv verschlechtert, bspw. hatte sie bei der ersten extrem abgenommen und war nur noch Haut und Knochen. Als es ihr dann wieder einigermaßen gut ging, kam direkt die nächste Läufigkeit und alles (Gewichtsabnahme etc.) fing wieder von vorne an. Aufgrund einer ebenfalls schweren Futtermittelallergie war und ist es nicht möglich, ihr schnell mit tierischem Fett, Öl, Nudeln o.ä. wieder Gewicht draufzufüttern, da sie auf alles reagiert (aktuell gibt es tatsächlich gar nichts, was sie verträgt - sie reagiert auf alles mit Bauchschmerzen, vermehrter Säurebildung etc.).

    Seit etwa einem Jahr soll sie bereits wegen Knoten am Gesäuge operiert werden, was aber aufgrund des ständigen Untergewichts bisher nicht möglich war. Nun hat es aber in den letzten Wochen endlich geklappt, sie (erstmals seit einem Jahr) wieder gerade so auf Normalgewicht zu bringen. Da ihre Läufigkeit im August/September kommen dürfte, sehe ich jetzt die einzige Chance, sie schnell vorher noch kastrieren zu lassen, dabei die Gesäugetumore zu entfernen und auf diesem Weg hoffentlich einen erneuten schweren Rückfall zu vermeiden. Auch besteht die Möglichkeit, dass die Magen-Darm-Problematik z.T. hormonell bedingt ist, auch deshalb wäre eine Kastration sinnvoll.

    Da mir bei ihr mit ihrer Vorgeschichte eine Inhalationsnarkose plus EKG-Monitoring extrem wichtig sind, kommen hier nur die großen Kliniken in Frage (mein Haus-TA bietet beides leider nicht an). Mit allen im Umkreis von 50 km habe ich aber innerhalb der letzten Jahre bereits schlechte Erfahrungen gemacht, mit der letzten am heutigen Tag. Ich hatte kurzfristig einen OP-Termin für kommenden Freitag in dieser Klinik bekommen, heute war Voruntersuchung. Und nun habe ich ein total schlechtes Bauchgefühl und weiß nicht recht, was ich machen soll.

    Der TA (Klinikchef) hat sie kaum untersucht, die von der Klinik angeforderten Unterlagen (aktuelle Blutwerte, Ultraschall- und Röntgenbilder), die ich gestern extra noch bei meinem Haus-TA abgeholt habe, wurden nicht mal angeguckt. Als ich darauf hinwies, dass meine Hündin einen minimalen Herzfehler hat, hielt er ihr das Stethoskop 2 (!!!!) Sekunden an den Brustkorb und nahm es dann sofort wieder weg mit den Worten "Ja, alles ok." Also, ich bin kein Mediziner, aber ich bezweifle wirklich, dass man innerhalb von Sekunden eine Aussage über die Funktionalität des Herzens treffen kann. Ich kam auch kaum dazu, die Vorgeschichte meiner Hündin zu erzählen. Als ich ihn fragte, ob er die OP durchführt, hieß es, nein, das mache irgendjemand seiner Kollegen, das würde man dann sehen. Dann wurden mir noch die ungefähren Kosten mitgeteilt (800 €, k.A. ob das für diese OP nun angemessen ist oder nicht, spielt für mich aber auch eher eine untergeordnete Rolle). Es gab keine Informationen o. Anweisungen zum OP-Tag selbst, gar nichts. Ich war keine 3 Minuten im Behandlungsraum. Ein anderer TA, mit dem ich vor ein paar Tagen bei der Terminvergabe kurz telefonischen Kontakt hatte (der die OP allerdings auch nicht durchführen wird), meinte am Telefon, ich könne ihr bis zu vier Stunden vor der OP noch etwas zu fressen gebe. Das habe ich so vorher auch noch nie gehört, meines Wissens gilt das für Wasser und nicht für feste Nahrung (da eher 12-16 Stunden).

    Ich weiß, dass es in Kliniken anders zugeht als in einer beschaulichen Tierarztpraxis, aber dieses Gefühl, nur eine Nummer zu sein, nicht zu wissen, wer operiert und ob derjenige kompetent ist, macht mich verrückt. Ich habe - ja, vielleicht unberechtigt - wahnsinnige Angst davor, dass meine Hündin die Narkose nicht überlebt. Ich will nur das Beste für sie, darum soll es ja auch eine top ausgestattete Klinik sein und nicht die Wald-und-Wiesen-Tierarztpraxis. Bei ausnahmslos allen Kliniken hier gibt es neben guten auch auffällig viele 1-Sterne-Rezensionen, bei denen man das kalte Grauen bekommt. Normalerweise bin ich bei Bewertungen aus dem Internet vorsichtig, aber den schlechten Eindruck, den viele dort schildern, kann ich aus eigener Erfahrung mit den Kliniken bestätigen. Entsprechend ernst nehme ich diese daher auch. Selbst, wenn ich bei den noch weiter entfernten Kliniken gucke, sieht es nicht anders aus. Ich habe also irgendwie die Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Auf der anderen Seite sage ich mir, dass eine Kastration immer noch eine Routine-OP ist, die jeder TA hinbekommen sollte. Und das ich mir nicht so große Sorgen machen sollte, statistisch gesehen ist es extrem unwahrscheinlich, dass bei der OP nicht alles glatt geht. Dass es auch in Kliniken für Menschen normal ist, dass man vorher oft nicht weiß, wer einen operieren wird. Und dass das jetzt vielleicht der einzig mögliche Zeitpunkt für einen sehr langen Zeitraum sein könnte. Die Zeit rennt, es ist daher auch fraglich, ob ich so kurzfristig noch einen OP-Termin in einer anderen Klinik bekommen würde. Es gab in der ein oder anderen Klinik in der Vergangenheit z.T. Ärzte, die sich mehr Zeit genommen haben, die etwas empathischer wirkten. Letztlich sagt das aber auch nichts über ihre Kompetenz aus, den Bewertungen nach zu urteilen sind diese Kliniken auch keinen Deut besser und bei allen hatte ich immer den Eindruck, dass es in erster Linie darum ging, mir den Einsatz möglichst vieler Geräte aufzuschwatzen, um den Preis in die Höhe zu treiben.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich ringe total mit mir und wäre daher total dankbar für Input von außen. Wie würdet ihr euch in dieser Situation entscheiden? Ich würde mich freuen, eure Gedanken zu diesem Thema zu lesen.

    Ich kann den Beitrag von @Icephoenix nur unterschreiben.

    Bei deinen Plänen (Studium mit Auslandsaufenthalt) würde ich mir die Anschaffung eines Hundes - egal welchen - sehr genau überlegen. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du, um dem Hund gerecht zu werden, mitunter auf vieles verzichten müssen wirst. Bei Entscheidungen für Praktika, Seminare etc. musste ich während meiner Studienzeit v.a. danach gehen, was mit dem Hund am ehesten machbar ist, nicht danach, was mich besonders interessiert oder mich beruflich weiterbringt. Ein Vollzeitpraktikum über mehrere Monate? Ging nicht, ich hätte mir eine professionelle Betreuung über längere Zeit finanziell nicht leisten können. Das superspannende Seminar abends um 19 Uhr? Ging nicht, weil ich davor schon fünf Stunden in der Uni saß und der Hund danach dringend raus musste (und meine Wohnung war - auch wieder meinem Hund zuliebe - nicht mitten in der City in Uninähe, sondern weiter entfernt im Grünen, da konnte ich nicht mal eben zwischendurch nach Hause).

    Ich bekam das Angebot, für die Forschung einige Zeit nach New York zu gehen - und habe es ausgeschlagen, weil es mit meiner Hündin nicht machbar gewesen wäre. Und meine Hündin ist klein, brav, niedlich, absolut verträglich mit allem und jedem, haart nicht, kläfft nicht, der ideale Reisehund sozusagen - aber sie braucht ewig (= mehrere Wochen bis Monate), um in einer neuen Umgebung das Alleine bleiben zu lernen. Weil sie aus gesundheitlichen Gründen eine besondere Betreuung benötigt, hätte ich sie auch keinem Dogwalker mit 5-10 anderen Hunden anvertrauen können (von der finanziellen Belastung mal abgesehen). Im Freundes- und Familienkreis war ebenfalls keine Betreuung über einen derart langen Zeitraum möglich. Und in die Universität hätte sie mich auch nicht begleiten dürfen. Es gab einige Familienmitglieder, die meine Entscheidung, eine solch große Chance nicht wahrzunehmen, nicht nachvollziehen konnten - und ich kann sie sogar verstehen. Für mich war es aber ok, auch wenn ich es natürlich schade fand, verzichten zu müssen, aber es war nie mein Ziel, ins Ausland zu gehen oder eine große Forscherkarriere zu machen. Bei dir scheint es in diesem Punkt aber anders zu sein - und gerade deswegen rate ich dir dazu, dir sehr genau zu überlegen, ob du bereit wärst, auch große Träume und Chancen zu opfern.

    Letztendlich ist es eine Frage der Prioritätensetzung. Mir war immer klar, dass der Hund im Zweifel vorgehen muss, ich habe mich bewusst dafür entschieden und darum war und ist für mich dieses Herumorganisieren um das Tier und der Verzicht auf vieles auch nicht weiter schlimm (wenn auch manchmal nervig!). Wer seine Prioritäten aber tief in seinem Herzen eigentlich anders legt und dann wegen dem Hund auf das herbeigesehnte Auslandsjahr oder die vielen Fernreisen, die man eigentlich so gern zusammen mit den besten Freunden machen wollte, verzichten muss (selbst wenn eine Betreuung organisiert ist, kann der Hund plötzlich krank werden und solch hohe Kosten verursachen, das für andere Pläne nichts mehr übrig bleibt), der wird sehr wahrscheinlich sehr unglücklich werden. Und auch, wenn sich manches auf "später" verschieben lässt - viele Möglichkeiten, die sich dir während deines Studiums bieten, kommen so nie wieder.

    Ich weiß nicht, ob ich mich aus heutiger Sicht noch einmal dafür entscheiden würde, mit Hund zu studieren. Ich liebe meine Hündin und ich möchte sie auf gar keinen Fall missen, aber ohne sie wäre vieles leichter gewesen. Sie ist wunderbar unkompliziert, aber hat gesundheitliche Baustellen, die mich oft an den Rand der Verzweiflung getrieben und enorme Kosten verursacht haben. Es ist vorgekommen, dass ich kurz vor einer wichtigen Prüfung mit ihr in die Klinik musste oder sie intensive Pflege brauchte. Und sowas lässt sich, selbst wenn man einen top sozialisierten Welpen vom seriösen Züchter kauft, nicht ausschließen. Wäre dieser Hund dann zu allem Überfluss auch noch in irgendeiner Weise charakterlich schwierig gewesen (z.B. ein verkappter Shiba oder Akita), wäre ich noch viel, viel eingeschränkter gewesen, als ich es ohnehin schon war. Das hätte dann möglicherweise sogar meine (hohe) Schmerzgrenze überschritten.

    Ich würde mir, wenn ich in den nächsten Jahren Kinder planen würde, im Leben keinen Minihund wie den Zwergspitz ins Haus holen.

    Abgesehen davon finde ich Zwergspitze in punkto Gesundheit schon reichlich grenzwertig, da wirklich SEHR klein und verzwergt. Wenn Spitz, dann würde ich mich eher nach einem Mittelspitz umschauen. Der ist in der Größe schon eher mit einem Sheltie vergleichbar und deutlich stabiler und robuster als der Pomeranian, gerade auch im Hinblick auf grobmotorische Kinderhände.

    Weil *ich* finde das man mit allem was jagdlich durchaus ambitiomiert ist Arbeiten (ich meine Erzieherisch nicht auslastungstechnisch) und sich mehr beschäftigen muss als nur am We mal nen Hundeplatz.Die Pudel die ich kenne lieben es ein wenig zu arbeiten, sind Energiebündel und machen gern irgendwas. :ka:

    Nur weil ein Hund jagdliches Interesse zeigt (und das tun die allermeisten Hunde!), muss der noch lange nicht auf den Hundeplatz, um das in den Griff zu kriegen. Das hängt doch völlig von der Ausprägung des Jagdtriebs und dem Hundetyp ab. Und davon, wie wichtig es dem Hundehalter ist, seinen Hund draußen ableinen zu können.

    Eigentlich möchte auch jeder Hund, unabhängig von der Rasse, sinnvoll beschäftigt und ausgelastet werden. Selbst die Zwerge aus der FCI-Gruppe 9.

    Pudel kenne ich ja nun eine ganze Menge und die wenigsten davon haben jemals einen Hundeplatz von innen gesehen. Auch der Jagdtrieb, wenn vorhanden, ist im Regelfall gut kontrollierbar. Gerade dieses "Alles kann, nichts muss" macht diese Rasse zu im Normalfall sehr leichtführigen und unkomplizierten Hunden.

    Und Spitz, Tibet Terrier, Elo, Kromfohrländer und Collie sind ja nun alles, aber im Regelfall sicherlich nicht jagdlich ambitioniert. Keine Ahnung, wie du darauf kommst. Von den genannten Rassen dürften lediglich Eurasier, Beagle und Cocker einen im Schnitt eher ausgeprägten Jagdtrieb mitbringen. Wobei es bei allen drei Rassen auch immer wieder Exemplare gibt, die da völlig problemlos sind. Bei Pudeln ist ein stark ausgeprägter Jagdtrieb untypisch und auch nicht erwünscht, kommt aber gerade bei den Großen hin und wieder mal vor.

    Was all diese Rassen, gute Erziehung und Sozialisation vorausgesetzt, zu angenehmen Begleit- und Familienhunden macht, ist, dass sie im Regelfall unproblematisch mit anderen Hunden und Tieren sind, keine Schärfe oder nennenswerten Schutztrieb mitbringen und Anforderungen an Erziehung, Auslastung und Beschäftigung stellen, die auch von ambitionierten Ersthundehaltern und Familien erfüllt werden können.