Ich muss mich doch etwas wundern, dass einige hier der Ansicht sind, 9 Stunden alleine sein 5 Tage die Woche seien nicht zu viel.
Doch, sie sind es!
Mal abgesehen von der gesundheitlichen Seite (jahrelanges, massives Einhalten wird i.d.R. nicht folgenlos für die Gesundheit bleiben, das Risiko von bspw. Harnwegsinfektionen ist stark erhöht), erschreckt mich hier wirklich die Einstellung von der TE, dass der Hund ja noch dankbar dafür sein müsse, jetzt jeden Tag 9 Stunden allein sein zu müssen und sich nicht lösen zu können, schließlich habe man ihn ja "gerettet".
Ich finde die Vorstellung schrecklich, dass da in irgendeiner Wohnung eine junge Hündin sitzt, die noch gar nicht richtig weiß wie ihr geschieht, die in so kurzer Zeit auch noch keine feste Bindung zu ihren Menschen aufgebaut haben kann und die nun, ohne dass sie es wirklich lernen durfte, viele Stunden am Tag alleine sein muss, dabei vermutlich massiven Stress hat, und unter diesen Umständen schlichtweg gar nicht längere Zeit einhalten könnte, selbst wenn man ihr die Stubenreinheit vernünftig beigebracht hätte.
Bei Straßenhunden, die dann ja auch noch meist einige Monate bis zur Vermittlung in Auffangstationen im Zwinger sitzen und sich dort dauerhaft auf engem Raum in direkter Nähe zu ihrem Schlafplatz lösen (müssen), dauert es oft relativ lange, bis sie zuverlässig stubenrein werden. Bei der griechischen Straßenhündin, die hier als Pflegehund einzog, kam es selbst nach drei Monaten noch hin und wieder zu Missgeschicken - und da war ich ganztägig zu Hause, bin also regelmäßig mit ihr raus und habe mit ihr auch das Alleinbleiben schrittweise aufgebaut. 9 Stunden würde allerdings vermutlich auch meine Pudelhündin nicht einhalten können (am Tag, über Nacht schafft sie 12 Stunden problemlos) - und die ist stubenrein! Da fängt die Blase einfach nach 5-6 Stunden an zu drücken und dann gehen wir auch raus und sie darf sich lösen. Wenn ich mir jetzt vorstelle, sie müsste sich in dem Zustand noch 3-4 Stunden weiterquälen und sich vor lauter Verzweiflung irgendwann stillschweigend auf dem Teppich lösen, um dann psychisch völlig angespannt auf meine Rückkehr zu warten - ich würde mich selbst dafür ohrfeigen, sie in solch eine Situation gebracht zu haben.
Kurzum: Wenn in diesem Fall keine andere Lösung (Sitter, Hund kommt mit ins Büro) gefunden oder finanziert werden kann, sollte im Sinne des Hundes gehandelt und dieser zeitig wieder an den Verein zurück gegeben werden.