Beiträge von Dreamy

    Ihr seid die klassische Familie für die FCI-Gruppe 9. Schaut euch ruhig die Gruppe der Bichons mal näher an (Havaneser, Bichon Frise, Bologneser) bzw. die Bichon-verwandten Rassen (Bolonka Zwetna, Coton de Tulear, Löwchen). Lasst euch nicht von den Frisuren abschrecken - auf Google findet man von diesen Rassen meist Fotos in aufwendiger Ausstellungsschur, ihr könnt den Hund später aber auch ganz einfach kurz halten (dafür braucht es nicht unbedingt einen Hundefrisör, das kann man auch relativ leicht selbst machen).

    Auch ein Papillon oder ein Tibet Terrier (sind, trotz des Namens, keine Terrier!) könnten gut bei euch passen.

    Von Französischen Bulldoggen, Englischen Bulldoggen, Möpsen, Boston Terriern und anderen Rassen mit stark verkürzter Schnauze (King Charles Spaniel, Brüsseler Griffon etc.) lasst bitte, bitte die Hände weg, auch wenn euch die Züchter noch so sehr mit Begriffen wie "unsere Welpen sind freiatmend", "wir züchten nur mit gesunden Hunden" Honig ums Maul schmieren, ihr unterstützt damit einfach Tierleid.

    Wenn ihr von Dissidenzveranstaltung schreibt, liest sich das so sehr negativ. Was genau bedeutet das?

    Also, abgesehen davon, dass ich von Ausstellungen generell nicht viel halte, ist es halt so, dass die FCI der größe kynologische Dachverband weltweit ist, der wiederum durch seine offiziellen Mitgliedsverbände repräsentiert wird. In Deutschland ist das eben der VDH. Da gibt es entsprechend strenge Regularien und nirgendwo sonst so viele Mitglieder und Aussteller. Auf einer internationalen VDH-Ausstellung befindet man sich bzgl. der Anzahl der ausgestellten Rassehunde immer im mindestens vierstelligen Bereich, teilweise sogar im fünfstelligen (auf der Welthundeausstellung in Leipzig vorletztes Jahr waren es meine ich sogar 32.000 Hunde). Frag mal beim ARDC nach, wie viele Hunde da auf den "internationalen" Ausstellungen vertreten sind. Die können von Glück reden, wenn sie von der ein oder anderen Rasse überhaupt einen Vertreter da haben (der dann natürlich, in Ermangelung von Alternativen, gleich zum Weltsieger gekürt wird).

    Fakt ist, dass ich morgen einen Rassezuchtverein gründen und mir eine Halle anmieten kann, das verbietet mir keiner. Dann kauf ich mit Mengenrabatt günstig ein paar Pokale ein, druck mir mit Power-Point ein paar schicke "Champion"-Urkunden an meinem heimischen PC aus und die verteile ich dann an meine Mitglieder, die sich freuen, für eine gar nicht so geringe Teilnahmegebühr in meiner Halle ein paar Runden im Kreis laufen und ihre Hunde von meinem Schwager, der zwei Wochen vorher ein Richter-Wochenendseminar belegt hat und davor nix mit Hunden zu tun hatte, beurteilen lassen zu dürfen. Dass die Urkunden völlig wertlos sind und nur unnötig Papier verbraucht haben, sage ich ihnen als tüchtiger Geschäftsmann natürlich nicht. ;)

    Das ist natürlich jetzt etwas überspitzt, klar, aber ich hoffe, es wird klar, worauf ich hinausmöchte.

    Bei mir stand auch eine Zeit lang ein Sheltie im Raum...geworden ist es dann aber doch ein Pudel. Für mich charakterlich sehr nah dran am Sheltie, aber mit mehr Humor, weniger kläffig (Ausnahmen bestätigen die Regel) und nicht ganz so reizoffen. Und, Pluspunkt, kein Haaren. Ich will nichts anderes mehr.

    Tibet Terrier sind im Regelfall deutlich (!) sturer als Shelties (wenn letztere überhaupt wissen, was Sturheit bedeutet), haben mehr ihren eigenen Kopf und oftmals nicht diesen übereifrigen will-to-please wie die kleinen Schotten. Hundesport wie z.B. Agility ist mit ihnen natürlich trotzdem möglich, aber es hat schon seinen Grund, warum gerade auf größeren Turnieren häufiger Shelties als TT zu finden sind. Wenn man in diese Richtung keine nennenswerten Ambitionen hat, ist dieser Aspekt aber sicherlich zu vernachlässigen. Beide Rassen sind wachsam und neigen zum Kläffen, beim Sheltie schätze ich diese Neigung aber noch einen Tick ausgeprägter ein.

    Letzlich kommt es drauf an, was einem mehr liegt. Ich würde euch empfehlen, beide Rassen live zu erleben und dann zu entscheiden.

    Ich kann mir nicht vorstellen mit ihr nachts durch die Nordstadt zu laufen. Ein toter Hund bringt mir auch gar nichts und wahrscheinlich würden dann wieder die nächsten ankommen, mit ihren Vorwürfen.

    Na ja, aber wir reden hier doch nicht von Mexico City oder Kapstadt sondern immerhin noch von einem deutschen Stadtviertel, oder? Klingt ja so, als könne man da als Frau keinen Fuß vor die Tür setzen, ohne direkt abgestochen zu werden. Ich will dir keine Vorwürfe machen und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ein kranker Hund und die Suche nach einer neuen Wohnung stark an den eigenen Nerven zerren, aber könnte es sein, dass du das Ganze auch ein bisschen überdramatisierst?

    Ich würde noch nicht die Flinte ins Korn werfen. Oft bemühter Spruch, aber für jedes Problem gibt es Lösungen, auch wenn die ein oder andere vielleicht erst mal nicht ideal sein mag oder nur zur Überbrückung taugt.

    Leider sind die kommenden Welpen schon alle vergriffen/reserviert...Aber egal, die Hauptsache ist, das wir wohl unsere Rasse mit dem Lagotto gefunden haben.

    Ps. Mit dem Perro haben wir uns noch nicht beschädigt.

    Beim Lagotto muss man sich häufig auf längere Wartezeiten einstellen. Oft sind die Welpen bereits vor der Geburt schon alle vergeben, also heißt es, sich frühzeitig bei Züchtern anzumelden, die innerhalb der nächsten 6-12 Monate einen Wurf planen.

    Nur noch als kurzer Hinweis, da ein Pudel hier so kategorisch ausgeschlossen wurde: Wenn sie ähnlich geschoren sind, sind Pudel und Lagotto optisch für einen Laien kaum zu unterscheiden (bis auf evtl. die Farbe). Das hier ist z.B. ein Großpudel: Standard poodle in garden. Nachrichtenfoto | Getty Images