Ich danke Euch allen für eure Antworten, auch wenn sie ein bisschen weh getan haben. Für uns geht es um Kindheitsträume und ein neues Familienmitglied, da sind sehr viele Emotionen mit dieser Entscheidung verknüpft und wir versuchen nur für uns und einen womöglichen Hund die beste Wahl zu treffen
Das verstehe ich und ist für mich auch absolut nachzuvollziehen. Ihr tut nur euch und vor allem dem Hund keinen Gefallen, wenn ihr an die Hundesuche vorrangig emotional herangeht. Das geht - sehr oft - schief, meist zum Leidwesen des Hundes. Ich finde es gut, dass ihr euch von einem Direktimport verabschiedet hat - aber die beiden Hunde, die ihr jetzt favorisiert, sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vom Wesen so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und da stellt sich einfach schon die Frage, wie ihr auswählt - offenbar nur nach Optik. Der eine sieht mir nach Podencomix aus, da könnt ihr euch auf null will to please, hohe Eigenständigkeit, stark ausgeprägten Jagdtrieb (ein umzäuntes Grundstück, zu dem ihr wenigstens alle 2 Tage Zugang habt, wäre für mich ein Muss!), ein katzenartiges Wesen und die Neigung, bei der erstbesten Gelegenheit stiften zu gehen, gefasst machen. Ob man starken Jagdtrieb als einschränkend empfindet oder nicht, ist typabhängig, ICH persönlich finde ihn sehr einschränkend und mir käme daher im Leben kein Podenco ins Haus. Welcher Typ ihr seid, solltet ihr herausfinden, bevor ihr euch für diesen Hund entscheidet. Das zweite Kerlchen sieht nach Schäferhundmix aus. Da kann man eher mit will to please, guter Erziehbarkeit, aber auch einer guten Portion Wach- und Schutztrieb und nicht unbedingt einer guten Artgenossenverträglichkeit rechnen. Da er erst 9 Monate und somit im Kopf noch lange nicht erwachsen ist, werden sich diese Eigenschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht jetzt, sondern wenn dann erst mit 2-3 Jahren zeigen.
Zitat
Bevor wir uns also für einen spezialisierten Rassewelpen (wie z.B. den NSDTR, für den wir uns sehr interessieren) entscheiden können, würden wir gerne mehr Erfahrungen sammeln und das geht mMn am besten mit einer Wundertüte, von der man nichts erwartet.
Den Gedankengang finde ich nicht wirklich logisch, denn es bereitet euch z.B. null auf die Haltung eines NSDTR vor, wenn ihr vorher einen Podenco hattet. Unterschiedlicher könnten zwei Hunde kaum sein. Zumal ihr sehr wohl etwas von eurem zukünftigen Hund erwartet; z.B., dass er sich in der Innenstadt gut zurecht findet, kein Angsthund ist, vermutlich soll er auch nicht gerade dazu neigen, ständig das Haus zusammen zu kläffen, die Nachbarskatze zu schreddern oder fremde Personen zu stellen. Anfänger stellen es sich oft gern so vor, dass man solch ein Verhalten mit Erziehung "abtrainieren" kann. Und genau das ist eben nicht der Fall. Man kann lernen, mit den Anlagen eines Hundes bestmöglich umzugehen und ihn entsprechend - lebenslang - zu managen - wegerziehen kann man sie aber nicht. Und je heftiger ein bestimmtes Verhalten ausgeprägt ist, umso schwieriger wird es, da überhaupt nennenswerte Erfolge zu erzielen. Die Jagdleidenschaft vieler Podencos ist bspw. so stark (und ihr Kooperationswillen mit dem Menschen gleichzeitig so gering), dass diese oft, trotz jahrelangem Training, niemals abgeleint werden können und bei Sichtung jeder Katze oder jedes Kaninchens ausflippen. Für manche Menschen passt das, für andere halt nicht.
Am besten wäre es, ihr setzt euch nochmal gemeinsam hin und überlegt euch ganz genau, was ihr euch von eurem Hund wünscht und erwartet und womit er bei euch zurechtkommen sollte. Warum interessiert ihr euch z.B. gerade für den NSDTR? Welche charakterlichen Eigenschaften sprechen euch da an? Habt ihr diese Hunde schon mal live erlebt oder ist eher das Aussehen der treibende Faktor? Seid ehrlich zu euch selbst und schreibt alles auf. Mit der Liste könnt ihr euch dann auf die Suche nach Hunden auf Pflegestellen machen.