Beiträge von Dreamy

    Zitat


    Werden vor der Entscheidung, falls es ein Welpe wird, auf jeden Fall sämtliche Züchter mit denen wir in Kontakt stehen bzw. die in die engere Wahl kommen persönlich besuchen.
    Ich glaube das ist sowohl für den Züchter als auch für uns wichtig.

    Wichtig ist nur, dass ihr euch bei einem Welpen wie angesprochen darauf einstellt, dass es mitunter mehrere Monate dauern wird, bis er zuverlässig stubenrein ist und auch längere Zeit allein bleiben kann. Das ist ein Fulltime-Job, ähnlich wie bei einem Baby und nicht zu unterschätzen. Der Boxer Rüde einer Bekannten hat erst mit 10 Monaten aufgehört in die Wohnung zu machen und das sind keine unerfahrenen Leute! Sowas solltet ihr einplanen und dementsprechend schauen, was mit dem Hund ist, wenn es anfangs doch nicht so glatt läuft wie man sich das vorstellt (bspw., ist der Chef nach der zehnten Pfütze im Büro immer noch pro Hund eingestellt?)

    Zitat

    Unsere erste Wahl wäre erst ein Jack RussellTerrier gewesen. Diese sollen aber laut Erfahrungen im Netz doch eher zum Bellen neigen und das ist in der Wohnung vielleicht nicht immer von Vorteil, da wir in einem Haus mit vielen Alten Leuten wohnen, bei denen auch öfters der Pflegedienst vorbeischaut.

    Bellen eigentlich weniger (das ist dann doch eher ein "Collie-Problem"), mir würde da eher der Jagdtrieb Sorgen bereiten.

    Allerdings klingt es bei euch ehrlich gesagt noch nach keiner klaren Linie (nicht böse gemeint), die "08/15" Rassen wie Labrador, JR und Collie wurden sich oberflächlich angeschaut und/oder vom Hörensagen ("sollen viel bellen") beurteilt. Dabei liegen zwischen diesen Hunden wirklich Welten! Ein Terrier ist etwas völlig anderes als ein Retriever und der wiederum unterscheidet sich sehr stark von einem Hütehund wie dem Collie. Ich denke, ihr solltet euch da noch ein wenig mehr einlesen oder am besten mal eine große Ausstellung wie die CACIB besuchen (Adressen und Termine auf der Seite des VDH).

    Grundsätzlich finde ich eure Voraussetzungen nicht schlecht, aber: dass der Welpe innerhalb weniger Wochen mehrere Stunden allein bleibt ist wohl eher ein Glücksfall denn die Regel. Bei den meisten dauert es deutlich länger, kannst dich ja mal hier durchs Forum klicken, wie viele damit Probleme haben und bei wie vielen sogar die erwachsenen (!) Hunde nur sehr schlecht alleine bleiben können. Ich würde euch zu einem älteren Hund raten, der die Grunderziehung bereits genossen hat und das alleine sein kennt.

    Collies sind sehr sensibel und eher zurückhaltend (bei Fremden), sie reagieren viel schneller und feiner auf Körpersprache, ein böser Blick reicht da oft schon. Die Retriever sind dagegen eher distanzlos und Allerweltskumpel, da braucht es erfahrungsgemäß schon mal eine größere Ansage zwischendurch. Auch bleiben sie oft bis ins hohe Alter infantil, auch das muss man mögen. Ich würde da also schauen, was euch eher liegt, indem ihr die Rassen persönlich kennen lernt. Temperamentvoll und aktiv sind beide.

    Was mir gerade noch einfällt, als Alternative zum Whippet, vielleicht ein Silken Windsprite? Wie es da mit den Haaren aussieht kann ich jetzt nicht sagen (haaren werden sie sicher, da die beiden Ausgangsrassen es auch tun), aber der Jagdtrieb soll wohl, zumindest bei den meisten, etwas moderater sein als bei den Whippen...ne Garantie hat man da bei einem Welpen aber natürlich auch nicht.

    Wegen der nicht/wenig haarenden Rassen:

    Da kommt es so ein wenig darauf an, welchen Hundetyp du bevorzugst. Pudel haaren und riechen ja nun bekannterweise gar nicht und die sind vergleichsweise "führerweich" und sensibel. Ich empfinde sie als recht leichtführig, die meisten Pudel sind auch sehr sozial. Auch da musst du mitunter mit recht ausgeprägtem Jagdtrieb rechnen, allerdings ist der beim besten Willen nicht mit dem der Windigen vergleichbar, also schon um einiges leichter zu lenken. Bei den Terrier-Rassen, die getrimmt werden müssen (z.B. Airedale), hast du natürlich mehr dieses Kernige, Sturköpfige, mehr Selbstständigkeit und weniger will to please als beim Pudel und gerade die Rüden neigen später zu Dominanz Artgenossen gegenüber.

    Der Bedlington Terrier liegt charakterlich irgendwo mittig, durch den Whippet Anteil ist er deutlich sanfter als ein reiner Terrier. Der Jagdtrieb soll im Bereich des Händelbaren liegen, aber da würde ich mich bei Interesse noch mal bei dem ein oder anderen Züchter erkundigen. Auch diese Hunde haaren und riechen überhaupt nicht und ich persönlich finde sie toll, seitdem ich sie mal live auf einer Ausstellung erlebt habe - sehr ruhig, sehr souverän und verschmust. Aber sie sind natürlich auch wieder ein gutes Stück kleiner und leichter als ein Dalmatiner.

    Ansonsten gibt es noch die diversen Wasserhundrassen (Lagotto, Cão de Água Português, Perro de Agua Español, Barbet), die bewegen sich vom Wesen her nicht allzu weit vom Pudel und sind lediglich in der Statur etwas kräftiger und "gedrungener". Ist auch wieder eine Geschmacksfrage, mir persönlich fehlt bei diesen Hunden die Eleganz, die ja nun den Pudel im Besonderen auszeichnet.

    Zitat


    Junie ist recht zierlich, wiegt 20kg und hat eine Schulterhöhe von 55cm. Ein Windspielmädchen würde nur um die 35cm groß sein. Passt das zusammen? Der Whippet läge ja schon mal bei ca. 45cm - ist das zwingend sinnvoller oder bewerte ich das über?

    Gemeinsames Spiel würde ich (zwischen Windspiel und Dalmi) unterbinden, das wäre mir einfach zu gefährlich. Die Spielchen sind zwar robuster als sie aussehen, aber trotz alledem recht fragil, gerade im ersten Lebensjahr kommt es da nicht selten zu Beinbrüchen (diesbezüglich ist diese Rasse tatsächlich risikobehaftet, gerade die Jundhunde überschätzen sich gern mal). Ansonsten würde das schon gehen. Ich kenne z.B. auch jemanden, der die IW mit Barsois zusammen hält und es funktioniert wunderbar.

    Wenn jedoch auch der Whippet in Frage kommt, würde ich doch eher dahin tendieren. Oder vielleicht auch ein Galgo? Da findest du von 55 cm bis weit über 70 cm Schulterhöhe so ziemlich alles im Tierschutz.

    Zitat

    Wie sieht es mit dem Jagdtrieb der beiden Rassen aus? Ein absolutes No-Go wäre, wenn ich den Hund nie ableinen könnte.

    Schlimmstenfalls kann dir genau das passieren. Natürlich kann schätzungsweise ein großer Teil der Windigen (v.a. die Okzidentalen) in wildarmen Gebieten offline laufen - bei Wildsichtung aber sind auch diese Hunde zu 99 % weg, das muss einem einfach bewusst sein. Und sie laufen halt nicht wie andere ein paar Hundert Meter hinterher sondern hetzen die Beute und töten sie auch (was relativ häufig passiert, weil sie eben so schnell sind). Das heißt für die Spaziergänge, immer ein Auge auf den Hund und das andere auf die Umgebung zu haben und eben nicht gedankenverloren durch die Natur zu schlendern.

    Abgesehen davon sind es aber wahnsinnig tolle Tiere und ich kann die Faszination vollkommen nachvollziehen. Ich würde an deiner Stelle einfach mal ein paar Ausstellungen besuchen, die Hunde persönlich kennen lernen, mit Haltern und Züchtern sprechen. Auf diese Weise habe ich meine Liebe zu den Galgos und Deerhounds entdeckt, die für mich einfach noch nen Tick "mehr" haben als die Whippen. Aber das ist natürlich eine reine Geschmacksfrage.

    Euer Hund ist gerade 8 Monate alt. Bis der wirklich komplett fertig ist (viele Wesenszüge wie bspw. ausgeprägter Jagd- oder Wachtrieb zeigen sich oft erst mit einem Jahr oder später) bzw. kein pubertierender Junghund mehr ist würde ich mir ehrlich gesagt keinen weiteren Hund dazu holen, noch dazu im gleichen Alter. Man unterschätzt das leicht, aber zwei Hunde sind einfach eine andere Nummer als einer.

    Ich finde es nur dann sinnvoll, wenn der erste wirklich schon so verlässlich und gut erzogen ist, dass man sich völlig auf den Zweithund konzentrieren kann. An eurer Stelle würde ich also noch mindestens ein Jahr warten.

    Zitat


    Zum Umdenken:
    Für mich bleibt es dabei, dass jeder kucken muss, welchen Hund er will und wenn er aus dem Ausland ist, ist das so, aber der Import des eigenen Hundes hat für mich nichts mit Tierschutz zu tun und das hier ja auch im Thread gebrachte Argument, dass es dem Hund im Ausland schlimmer ging, als dem Tierheimhund hier, bringr mich - gelinde gesagt - zum kotzen. Tierschutz im Ausland finde ich gut, aber er schließt für mich keine Verbringung der Tiere nach Deutschland ein. Allein die Kosten dafür könnten auch vor Ort in medizinische Hilfe, Zwinger etc. investiert werden. Wer einen Hund aus dem Ausland möchte, sollte ihn - meiner Meinung nach - auch selbst dort abholen.

    Wie soll das gehen? In den Ursprungsländern werden kaum Hunde vermittelt - eine Schutzgebühr bezahlt da erst recht keiner. Woher soll da langfristig das Geld für Unterbringung, Futter und medizinische Versorgung kommen wenn nicht (zum Teil) gedeckt durch die Vermittlungsgebühren? Und, vor allem, wohin mit den ganzen Hunden, wenn davon kein einziger mehr außer Landes gehen soll? Da müsste ja jede Orga nach wenigen Tagen/Wochen einen Aufnahmestopp einlegen.

    Ich kann diese Sichtweise nicht nachvollziehen und finde sie sogar falsch, da es nicht sein darf dass unschuldige Lebewesen die Unfähigkeit der Menschen ausbaden müssen. Nur weil viele, viele europäische Länder die Überpopulation der (Straßen)Hunde nicht in den Griff kriegen, soll wenigstens einem kleinen Prozentsatz dieser Tiere die Chance auf ein Zuhause in einem anderen Land verwehrt bleiben?

    Und von den Menschen zu verlangen, die Tiere vor Ort abzuholen - das ist nicht nur finanziell sondern auch organisatorisch oft gar nicht möglich. Das ist doch völlig realitätsfern... :???: Selbst von den Leuten, die einen Hund mit Papieren wollen, fahren nur die allerwenigsten zu ausländischen Züchtern.

    Zitat

    Kennt jemand hier Pflegestellen oder ist sogar selbst Pflegestelle? Der Schäfimix aus Rumänien ist mir sehr wichtig, würde die Schutzgebühr bezahlen. Denkt ihr soetwas würde gehen?

    Warum nimmst Du ihn denn nicht erst mal als Pflegestelle auf (sofern du die Zeit hast). Wenn es passt, behalte ihn...ansonsten wird er weitervermittelt. Nur das kann natürlich (gerade bei nem Schäfermix) ein wenig dauern.