Zitat
Frag' mal Mongolen, Inuit oder Angehörige indigener Völker Südamerikas, was sie von Deiner Theorie zur "Naturnähe" halten...
Frag doch mal die Jains oder Bishnoi, die sich rein vegetarisch bzw. sogar komplett vegan ernähren und jegliche Ausbeutung (von Töten gar nicht erst die Rede) von Tieren komplett ablehnen. Und nein, das sind keine neumodischen Erscheinungen, erstere sind sogar älter als das Christentum...
Meine bescheidene Meinung: Es ist lächerlich hier jetzt Naturvölker und Zivilisation zu vergleichen, das sind zwei völlig verschiedene Welten. Auf was für abstruse Ideen kommt man hier noch um Fleischkonsum mit allen Mitteln zu rechtfertigen?
ZitatNahe an der Natur sind die, die sich aus der Natur ernähren oder ihre Nahrung selbst erzeugen,
Es wachsen auch Pflanzen in der Natur.
ZitatWeil Fressen und Gefressenwerden, Werden und Vergehen das innerste Charakteristikum der belebten Natur sind.
Aber doch nicht in dem Stil, in dem wir das heute betreiben. Mal abgesehen davon, dass der Mensch in den Industrienationen so gesehen schon lange kein Teil der Natur mehr ist sondern in künstlich erschaffenen, hochtechnisierten Welten "lebt".
ZitatWelche Luxus-Problemchen ein Großstäder hat, seinen Hund unbedingt vegan ernähren zu müssen, wird bei diesen Völkern wohl zu einem Lachkrampf führen.
Und diese Erkenntnis bringt uns hier in Europa genau was? Richtig, gar nix.
ZitatSiehe Attila H. und sein Porsche - ein wahres Musterexemplar an Naturnähe!
Ja, der Typ ist ein Idiot. Und sicherlich nicht stellvertretend für den Durchschnitts Veganer.
ZitatDu, das hat mir keiner erzählt, da kommt man eigentlich von alleine drauf, wenn man mal zu Ende denkt....
Dann ist deine Denke leider falsch (siehe oben).
Zitataber was machen wir mit den ganzen nutztieren? die seit ewigkeiten zum menschen gehören. wer braucht dann noch kühe, schweine schafe, hühner..... niemand. ganze arten werden aussterben.
Ja...und? Meinst du die Tiere selbst stört das in irgendeiner Weise? Und meinst du nicht, dass, wenn man sie fragen würde ob sie lieber aussterben oder weiterhin ausgebeutet und nach kurzer Lebenszeit geschlachtet werden wollen, sich nicht eher für ersteres entscheiden würden? Wofür würdest du dich an ihrer Stelle entscheiden? Ganz ehrlich, das ist eine rein menschliche Sichtweise. Die Kuh weiß nicht dass sie vielleicht die letzte ihrer Art ist, warum also sollte das für sie nur irgendwas bedeuten? Abgesehen davon sind es domestizierte Arten, die nicht in die Wildnis gehören. Viel eher sollte man sich mal Gedanken über die (durch den Menschen verursachte) Bedrohung der Biodiversität in unseren Ökosystemen machen, denn die Folgen einer immer weiter schrumpfenden Artenvielfalt können auch für uns Menschen verheerend sein.
@HermannDS
ZitatBio/Fair-Trade ist nicht automatisch vegan (also vegan im ökologischen Punkt betrachtet und nicht nur im tierfreien Sinne), weil es derzeit einfach ein sehr lukrativer Nischenmarkt ist, mit dem auch viel Übel getrieben wird.
Völlig richtig. Bio und Fair Trade haben mit vegan erst mal so nicht wirklich was gemeinsam. Warum auch? Bio bedeutet nicht automatisch tier(leid)frei (schließlich gibt's auch Bio Fleisch, Bio Eier, Bio Käse etc.) und bei Fair Trade stehen die Menschen im Vordergrund. Ich kann auch Veganer und gleichzeitig Nazi sein und dann interessieren mich irgendwelche Menschenrechte und fairer Handel im Sonstwo vermutlich einen feuchten Kehricht. Darum verstehe ich nach wie vor nicht was das in diesem Thread, in dem es um Veganismus geht, zu suchen hat.
Es gibt hier nur einen einzigen User der ständig beides fälschlicherweise in einen Topf wirft und den Unterschied offenbar einfach nicht versteht.
ZitatUnd man kann nicht mal direkt sagen, dass Fair-Trade oder Bio "auf jeden Fall ein bisschen besser ist". Dadurch dass die Siegel und die Maschinerie dahinter so unglaublich teuer sind, geht es eben auch in einigen Fällen noch mehr auf die Kosten der Kleinen.
Absolut richtig. Mein Punkt war einzig der, das es jedoch NICHT der richtige Weg sein kann, die Konsumenten solcher Produkte zu diffamieren, bloß weil hinter den Fassaden etwas schief läuft. Ich habe das Gefühl, dass ich auch in dieser Hinsicht nicht richtig verstanden wurde und werde. Um es vielleicht etwas verständlicher zu machen, was ich meine: Wenn ich durch mediale Aufbereitung erfahren habe, dass auch bei Bio und FT nicht alles Gold ist was glänzt (wobei mir persönlich das schon mein gesunder Menschenverstand sagt - sei niemals 100 %ig sicher, wenn Menschen ihre Finger mit im Spiel haben) und ich am nächsten Tag im Supermarkt einen Kunden sehe, der zum Bio-Obst greift - soll ich ihm etwa raten, lieber das konventionelle Obst zu kaufen? Das ist doch keine Alternative. Darum finde ich es auch so unverschämt, mit dem Finger auf solche Menschen zu zeigen. Sie haben sich aus ethischen, moralischen, gesundheitlichen...Gründen dafür entschieden, solche Produkte zu unterstützen und das erkenne ich grundsätzlich schon mal an. Das dann manches nicht so ist, wie es scheint - das ist traurig, ja, aber kann denn die Alternative sein, FT und Bio komplett zu verteufeln und dann doch lieber seine T-Shirts bei Kik zu kaufen, die mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit von Kindern aus Bangladesch genäht wurden? Wir können doch froh sein, dass es die Entwicklung solcher Siegel überhaupt gibt und es ist doch auch kein Ding der Unmöglichkeit, die Dinge weiterhin zum Positiven zu verbessern, stärkere Kontrollen einzuführen, mehr Transparenz zu schaffen etc.
Aber man muss doch auch mal die Dinge zu Ende denken und dann fällt einem unweigerlich auf, dass man im Grunde nix mehr essen kann, wenn konventionell ein No-Go, aber Bio eigentlich genauso scheiße (Verzeihung) ist. Als Alternative bleibt da nur zu verhungern. Kann irgendwie auch nicht der richtige Weg sein.
ZitatUnd in dem Punkt: "Ich ess keine Tierprodukte." kann man definitiv NICHT automatisch sagen "ich lebe besser", weil das nunmal unterschiedliche Ansichtsweisen sind, bei der jeder seine ethische Sichtweise definieren muss.
"Ich lebe besser" - hat das irgendjemand hier geschrieben? Es ging, m.E., doch die ganze Zeit um die bessere Ökobilanz von veganer Ernährung.
Dazu noch ein sehr guter Artikel, der auf einer jüngst veröffentlichten Studie eines deutschen Agrar- und Ernährungswissenschaftlers beruht.
http://www.berliner-zeitung.de/wissen/ernaehr…4,25896326.html
ZitatWie die Studie zeigt, wäre es besser für die Erde und die nachkommenden Generationen, wir äßen weniger Rind- und Schweinefleisch, weniger Butter und fettreiche Milchprodukte wie Käse, dafür mehr Hülsenfrüchte, Gemüse, Nüsse sowie pflanzliche Öle und Fette. Würde sich die Bevölkerung Deutschlands ausschließlich pflanzlich ernähren, also vegan, und würden keine Lebensmittel mehr auf dem Müll landen, ließe sich der Flächenverbrauch der Landwirtschaft um gut die Hälfte gegenüber heute reduzieren – oder mit der gleichen Fläche doppelt so viele Menschen ernähren. Der Ausstoß des Luftschadstoffs Ammoniak ginge sogar um 95 Prozent zurück
ZitatAm besten für die Umwelt ist es, generell wenig tierische Erzeugnisse zu essen.Meiers Berechnungen zufolge ließen sich allein beim Flächenverbrauch 27 Prozent gegenüber heute einsparen, wenn sich die Durchschnittsdeutschen vegetarisch, also fleischlos, aber mit Eiern und Milchprodukten ernähren würden. Damit müsste die Gesamtbevölkerung 48.000 Quadratkilometer weniger Land nutzen, eine Fläche von der Größe Niedersachsens. 6000 Quadratkilometer davon ließen sich im Ausland einsparen.
Je nachdem, welche Ernährungsweise und welchen der sechs untersuchten Umweltindikatoren man betrachtet, fällt das Einsparpotenzial unterschiedlich aus. Würde sich die Bevölkerung vegan ernähren, entfielen die heutigen Ammoniakemissionen fast ganz, der Ausstoß an Treibhausgasen würde sich um 25 Prozent reduzieren und der Endenergieverbrauch immerhin noch um 15 Prozent.
ZitatGras
Andererseits verwerten Wiederkäuermägen Gras schlechter als Kraftfutter. Das heißt, um ein Kilogramm Fleisch zu liefern, müssen Weidetiere mehr fressen als ihre zusätzlich gefütterten Artgenossen, sie blähen also auch mehr von dem stark klimawirksamen Faulgas Methan in die Atmosphäre.
Da sich einige zu Früchten aus dem Süden kritisch geäußert haben (übrigens berechtigt), auch dazu steht einiges in dem Artikel. Ich bin der Ansicht, dass es auch hier noch deutliches Verbesserungspotenzial gibt, indem z.B. nicht jede noch so exotische Frucht importiert werden muss bzw. generell vermehrt auf regionale Gemüse- und Obstsorten zurückgegriffen wird.